Kleinst-U-Boot-Klasse Kairyū
Die Kairyū (japanisch 海龍 ‚Seedrache‘) war eine in Serie produzierte Klasse von Kleinst-U-Booten der Kaiserlich Japanischen Marine gegen Ende des Zweiten Weltkrieges.
Längsprofil des Kairyū | ||||||||||||||
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Entwicklungsgeschichte
Die Fabrikation des Kairyu begann im Februar 1945 parallel zum Bau des Kōryū. Zu diesem Zeitpunkt hatte die japanische Marineführung bereits die gesamte Werftindustrie auf den Bau von maritimen Kleinkampfmitteln umgestellt. Der Bau erfolgte aus drei vorgefertigten Teilen und dauerte zwei Monate. Bis September 1945 sollten 760 Boote gefertigt werden. Doch massive Luftangriffe auf die Werftanlagen beeinträchtigte den Bau derart, dass bis Kriegsende nur 213 Boote fertiggestellt wurden. Weitere 201 befanden sich in Trockendocks in der Endfertigung. Wegen Mangel an Torpedos gegen Kriegsende wurde eine unbekannte Anzahl von Kairyū im Bugbereich mit TNT-Sprengladungen zwischen 585 und 600 kg versehen, die als Selbstopferboote fungieren sollten. Ein Kriegseinsatz der Boote erfolgte allerdings nicht mehr. Der hohe Stellenwert des Kairyū wurde jedoch dadurch unterstrichen, dass ihm ab Frühjahr 1945 jegliches Material von stornierten Geleitzerstörern zugewiesen wurde.
Soweit bekannt, waren bei Kriegsende folgende Werften beziehungsweise Firmen mit dem Bau des Kleinst-U-Bootes beschäftigt:
- Marinewerft in Yokosuka: 30 Boote im Bau, 207 fertiggestellt
- Werft Hitachi, Kassado Iron Works: 2 Boote im Bau, 6 fertiggestellt
- Werft Mitsubishi in Yokohama: 35 Boote im Bau
- Werft Kawaminami in Uranosaki: 10 Boote im Bau
- Werft Uraga Sb: 50 Boote im Bau
- Werft Hitachi in Sakurajima: 4 Boote im Bau
- Werft Osaka Sb Co: 4 Boote im Bau
- Werft Hitadi Innoshima in Habu: 5 Boote im Bau
- Werft Hayashikane in Shimonoseki: 10 Boote im Bau
- Werft Hakodate Docks: 41 Boote im Bau
- Werft Fujinagata: 10 Boote im Bau
Der Fahrbereich war mit 450 sm bei 5 kn bei Überwasserfahrt bzw. 36 sm bei 3 kn Schleichfahrt unter Wasser angegeben. Die Bewaffnung bestand aus zwei seitlich am Rumpf des Bootes angebrachten 45-cm Torpedos oder einer 600 kg Sprengladung im Bug. Die Tauchtiefe lag ohne Torpedos bei 145 Meter und mit Torpedos bei 100 m, da die Druckfestigkeit der Torpedos die Tauchtiefe beschränkte. Der Abmarsch nach einem Angriff konnte daher auch tiefer erfolgen.
Siehe auch
Literatur
- Harald Fock: Marine-Kleinkampfmittel. Bemannte Torpedos, Klein-U-Boote, Kleine Schnellboote, Sprengboote gestern – heute – morgen. Nikol, Hamburg 1996, ISBN 3-930656-34-5, S. 48–51.
Weblinks
- Kairyu Class, Japanese Midget Submarines auf The Pacific War Online Encyclopedia (englisch)