Geleitzerstörer
Geleitzerstörer waren Überwasserkriegsschiffe, die während des Zweiten Weltkrieges für Seegebiete entwickelt wurden, in denen alliierte Geleitzüge außer mit der U-Boot-Gefahr auch mit Angriffen feindlicher Flugzeuge und leichter Überwassereinheiten rechnen mussten. Geleitzerstörer sind im Vergleich zu Korvetten oder Fregatten größer, schneller und stärker bewaffnet. Weiterhin ist bei diesem Schiffstyp die U-Boot-Abwehr stärker ausgebildet.
Geleitzerstörer entstanden im Vereinigten Königreich. Hier wurde die Hunt-Klasse sehr erfolgreich. In den USA waren die Geleitzerstörer (DE = Destroyer Escort) zahlenmäßig sehr stark vertreten. Im Vereinigten Königreich erhielten die noch vorhandenen Geleitzerstörer nach dem Krieg neue Kennungen mit dem Buchstaben F. Dies bedeutete aber nicht, dass sie zu Fregatten umklassifiziert worden wären, da sich das damalige Kennungssystem der Royal Navy nicht am Schiffstyp, sondern an der Heimatbasis des Schiffes orientierte.
In den USA gab es neben den „normalen“ Geleitzerstörern (DE) solche, die wegen des großen Bedarfs an Geleitfahrzeugen durch Umrüstung (Ausbau der Seezielgeschütze und Ersatz durch Wasserbombenmörser und Flak) aus älteren Zerstörern gewonnen wurden. Diese führten die Kennung DDE (DD war die Kennung für Zerstörer mit dem Zusatz E für die Umrüstung).
Nach dem Krieg wurden in beiden Marinen die Bestände an Geleitzerstörern zügig reduziert. Schiffe, deren Maschinen durch den Kriegseinsatz verschlissen waren, wurden abgewrackt und der Rest wurde nach und nach an Bündnispartner und andere befreundete Staaten abgegeben, um deren Marinen für den beginnenden Kalten Krieg aufzurüsten. Die verbleibenden Schiffe wurden von der Navy als Ozeaneskorten bezeichnet, mit der Änderung des Bezeichnungsschemas der US Navy 1975 wurde die Hüllenbezeichnung DE abgeschafft und die verbleibenden Geleitzerstörer zu Fregatten umklassifiziert.