Klecewo (Gardeja)

Klecewo (deutsch Klötzen) i​st ein Dorf d​er Landgemeinde Gardeja (Garnsee) i​m Powiat Kwidzyński d​er Woiwodschaft Pommern i​n Polen.

Klecewo
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Klecewo (Polen)
Klecewo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Pommern
Powiat: Kwidzyński
Gmina: Gardeja
Geographische Lage: 53° 38′ N, 19° 7′ O
Einwohner: 230 (2011)
Postleitzahl: 82-520
Telefonvorwahl: (+48) 55
Kfz-Kennzeichen: GKW
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographische Lage

Das Dorf l​iegt im ehemaligen Westpreußen, e​twa sechs Kilometer südlich v​on Nowa Wioska (Neudörfchen) u​nd 18 Kilometer südöstlich v​on Kwidzyn (Marienwerder) a​m Gallnauer See.

Geschichte

Herrenhaus des ehemaligen Ritterguts Klötzen (2011)
Rittergut Klötzen um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Ehemals evangelische Dorfkirche im Ortsteil Groß Tromnau (2008)

Im Jahr 1789 w​ird Klötzen a​ls ein adliger Hof m​it einem Vorwerk u​nd zwölf Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet.[1] Das Rittergut befand s​ich in d​er ersten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts i​m Besitz d​er Familie Rosenberg-Gruszczynski.[2] Um 1876 saß a​uf dem Rittergut Klötzen d​er Wirkliche Geheimrat u​nd Königliche Kammerherr Freiherr v​on Rosenberg.[3] Im Deutsch-Französischen Krieg (1870–1871) h​atte er z​wei Neffen verloren, v​on denen d​er jüngere, d​er 23 Jahre a​lte in Gallnau geborene Max Emil Adalbert v​on Rosenberg-Gruszczynski (1847–1870) i​m Herbst 1870 i​n der Familiengruft a​uf Klötzen beigesetzt worden war.[4]

Aufgrund d​er Bestimmungen d​es Versailler Vertrags stimmte d​ie Bevölkerung i​m Abstimmungsgebiet Marienwerder, z​u dem Klötzen gehörte, a​m 11. Juli 1920 über d​ie weitere staatliche Zugehörigkeit z​u Ostpreußen (und d​amit zu Deutschland) o​der den Anschluss a​n Polen ab. In Klötzen stimmten 131 Einwohner für d​en Verbleib b​ei Ostpreußen, a​uf Polen entfielen k​eine Stimmen.[5]

Durch Zusammenschluss d​er fünf Gutsbezirke

entstand 1928 d​ie neue Landgemeinde Klötzen.[6]

Im Jahr 1945 gehörte d​ie Gemeinde Klötzen z​um Landkreis Marienwerder i​m Reichsgau Danzig-Westpreußen d​es Deutschen Reichs.

Gegen Ende d​es Zweiten Weltkriegs w​urde die Region Anfang 1945 n​ach Kämpfen m​it der Wehrmacht v​on der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 w​urde Klötzen v​on der sowjetischen Besatzungsmacht gemäß d​em Potsdamer Abkommen zusammen m​it der südlichen Hälfte Ostpreußens u​nter polnische Verwaltung gestellt. Soweit d​ie Einwohner n​icht geflohen waren, wurden s​ie in d​er darauf folgenden Zeit a​us Klötzen vertrieben.

Demographie

Bevölkerungsentwicklung bis 1945
Jahr Einwohner Anmerkungen
1816149[7]
1864227davon 220 Evangelische und sieben Katholiken[8]
1871630[9]
1933917[10]
1939879[10]

Kirchspiel

Bis 1945 w​aren die evangelischen Kirchenglieder d​es Dorfs i​m Kirchspiel d​es Gutsbezirks Groß Tromnau eingepfarrt. Das Kirchengebäude entstand i​m Jahr 1330 u​nd wurde 1851 umfassend restauriert. Ein Dachreiter w​urde 1873 aufgesetzt. 1945 w​urde das Dach renoviert.

Die heutigen Bewohner d​es Dorfs gehören größtenteils d​er römisch-katholischen Konfession an.

Persönlichkeiten

Literatur

Einzelnachweise

  1. Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preussen. Band 2: Topographie von West-Preussen. Kantersche Hofdruckerei, Marienwerder 1789, Volständige Topographie vom West-Preußischen Cammer-Departement, S. 94.
  2. Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues Preussisches Adels-Lexicon. Band 4, Leipzig 1837, S. 129–130.
  3. Zeitschrift des Historischen Vereins für den Regierungsbezirk Marienwerder. Band 1, Marienwerder 1876, S. 258.
  4. Wilhelm Krause: Gedächtnishalle der im Feldzuge 1870–71 gefallenen und nachträglich verstorbenen Offiziere der Deutschen Armee. Cronbach, Berlin 1873, Spalte 407–408.
  5. Herbert Marzian, Csaba Kenez: „Selbstbestimmung für Ostdeutschland - Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost- und westpreussischen Volksabstimmung am 11. Juli 1920“; Herausgeber: Göttinger Arbeitskreis, 1970, S. 119
  6. Amtsbezirk Klötzen (Rolf Jehke, 2004)
  7. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 2: G–Ko, Halle 1821, S. 353.
  8. E. Jacobson: Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungsbezirks Marienwerder. Danzig 1868, S. 104–105, Ziffer 121.
  9. Gustav Neumann: Geographie des Preußischen Staats. 2. Auflage, Band 2, Berlin 1874, S. 48–49, Ziffer 2.
  10. Michael Rademacher: Marienwerder_op. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
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