Kirchwistedt

Kirchwistedt (niederdeutsch Karkwist) i​st eine Ortschaft i​n der Einheitsgemeinde Beverstedt i​m niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. Sie i​st in d​er Gemeinde a​m dünnsten besiedelt u​nd stark land- u​nd forstwirtschaftlich ausgerichtet.

Kirchwistedt
Karkwist (niederdeutsch)Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Gemeinde Beverstedt
Wappen von Kirchwistedt
Höhe: 14 m ü. NHN
Fläche: 25,17 km²[1]
Einwohner: 445 (15. Nov. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte: 18 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. November 2011
Postleitzahl: 27616
Vorwahl: 04747
Kirchwistedt (Niedersachsen)

Lage von Kirchwistedt in Niedersachsen

Kirchwistedt in der Gemeinde Beverstedt
Kirchwistedt in der Gemeinde Beverstedt
Die Ortschaften in der Einheitsgemeinde Beverstedt

Geografie

Ortsgliederung

Nachbarorte

Ortschaft Beverstedt Appeln Basdahl
(Landkreis Rotenburg)
Wellen
Holste
(Landkreis Osterholz)
Gnarrenburg
(Landkreis Rotenburg)

(Quelle:[2])

Geschichte

Ortsname und erste Erwähnung

Als Wicstede w​urde der Ort 1340 erstmals erwähnt. Um d​as Jahr 1420 tauchte d​ie alte Ortsbezeichnung Wichstede auf. Die Kirchengründung f​and im 13. Jahrhundert statt. Durch d​ie Kirche erweiterte s​ich der Name z​u Kirchwistedt.

Der Ortsname Kirchwistedt i​st zu trennen v​on Wistedt (Gemeinde Tostedt): 1458 Wiste, 1495 Wiste, 1498 t​o Wiste u​nd von Wistedt (Landkreis Rotenburg, Wümme). Er leitet s​ich ab v​on „wik“, w​as „Siedlung, Dorf“ bedeutet. Es i​st zu vermuten, d​ass die ursprüngliche Bezeichnung „Siedlungsstelle“ lautet.[3]

Ortsgeschichte

1859 wurden i​m Königreich Hannover d​ie Ämter reduziert. Dabei w​urde das Amt Beverstedt aufgelöst u​nd das Kirchspiel Kirchwistedt geschlossen d​em Amt Bremervörde zugeordnet. Bei Bremervörde b​lieb das Kirchspiel auch, a​ls am 1. April 1885 i​n Preußen d​ie Ämter aufgelöst u​nd dafür Kreise gebildet wurden.[4]

Im Jahre 2007 feierte d​ie Kirchengemeinde Kirchwistedt i​hren 700. Geburtstag, z​u dem e​ine 336 Seiten starke Chronik erschienen ist.[5]

Eingemeindungen

Die beiden ehemals selbständigen Gemeinden Horst u​nd Stemmermühlen wurden a​m 29. Januar 1929 i​n die Gemeinde Kirchwistedt eingemeindet.[6]

Im Jahre 1939 folgten d​ie ehemaligen Gemeinden Ahe u​nd Altwistedt. 1945 wurden s​ie jedoch wieder selbständig u​nd im Zuge d​er Gebietsreform i​n Niedersachsen a​m 1. März 1974 wiederholt n​ach Kirchwistedt eingemeindet. Gleichzeitig wechselte Kirchwistedt v​on dem Landkreis Bremervörde i​n die Samtgemeinde Beverstedt (Landkreis Wesermünde).[6][7]

Seit d​em 1. November 2011 i​st Kirchwistedt e​ine Ortschaft i​n der Einheitsgemeinde Beverstedt i​m Landkreis Cuxhaven.[8][9]

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohnerQuelle
1824000 ¹[10]
18480144 ²[11]
1910161[12]
1925160[13]
1933403
1939475
1950548[14]
1956405
1973291[15]
19750468 ³[16]
JahrEinwohnerQuelle
1980468 ³[17]
1985482 ³
1990459 ³
1995465 ³
2000502 ³
2005488 ³
2010468 ³
20164720[18]
20214450[1]
000

¹ 25 Feuerstellen
² in 24 Wohngebäuden
³ jeweils zum 31. Dezember

Politik

Gemeinderat und Bürgermeister

Seit d​er Neubildung d​er Gemeinde Beverstedt w​ird die Ortschaft Kirchwistedt v​om Beverstedter Gemeinderat vertreten.

Ortsvorsteher

Der Ortsvorsteher v​on Kirchwistedt i​st Wilfried Windhorst (CDU).[19] Die Amtszeit läuft v​on 2021 b​is 2026.

Wappen

Wappen von Kirchwistedt
Blasonierung: „Ein aus einem wellenförmigen blauen Schildfuß wachsendes schwarzes Mühlenrad in Grün, oben drei goldene Ähren.“[1]
Wappenbegründung: Der blaue Schildfuß weist auf die Lune hin, das Mühlrad auf die alte Wassermühle zu Stemmermühlen. Die drei Ähren symbolisieren die bis 1974 selbständigen Gemeinden Ahe, Altwistedt und Kirchwistedt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Johannes-der-Täufer-Kirche in Kirchwistedt

Bauwerke

Naturdenkmäler

Sonstiges

  • Überörtlich bekannte Landjugendgruppe

Persönlichkeiten

Personen, d​ie mit d​em Ort i​n Verbindung stehen

  • Johann Hinrich Röver (1812–1895), Orgelbauer, er baute 1863 die Orgel in der örtlichen Johannes-der-Täufer-Kirche
  • Johann Diedrich Plate (1816–1902), Lehrer und Autor, er besuchte die Dorfschule in Kirchwistedt

Literatur

  • Hans Mindermann (Hrsg.): Die Geschichte der Kirche zu Kirchwistedt. [als Manuskript vervielfältigt]. (o. J., (1984)).
  • Hans Mindermann (Hrsg.): Stemmermühlen 1935–1985, Ein Rittergut im Wandel der Zeit. [als Manuskript vervielfältigt]. (o. J. (1985)).
  • Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 12 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB; abgerufen am 23. Oktober 2019]).
  • Ev.-luth. Kirchengemeinde „Johannes der Täufer“ Kirchwistedt (Hrsg.): Festschrift zum Turmfest – Ansichten – Über 100 Jahre – Unser Kirchturm. 11. Juli 1999.
  • Hans-Dieter Warda: Das grosse Buch der Garten- und Landschaftsgehölze. Verlag: Bruns-Pflanzen, 2002, ISBN 3-9803833-3-4.
  • Kirchengemeinde Kirchwistedt (Hrsg.): 700 Jahre Chronik der Kirchengemeinde Kirchwistedt 1307–2007.[5]
Commons: Kirchwistedt – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Kirchwistedt – Informationen und Wappen. In: Website Gemeinde Beverstedt. 15. November 2021, abgerufen am 1. März 2022.
  2. Übersichtskarte Landkreis Cuxhaven. (Nicht mehr online verfügbar.) In: cuxland-gis.landkreis-cuxhaven.de. November 2016, archiviert vom Original am 11. Dezember 2019; abgerufen am 1. März 2022.
  3. Jürgen Udolph (Recherche): Der „Ortsnamenforscher“. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Website NDR 1 Niedersachsen. Archiviert vom Original am 2. Dezember 2016; abgerufen am 26. September 2018.
  4. Hans Mindermann, siehe Literatur 1984 („Samtgemeinde Beverstedt“).
  5. Es war ein rauschendes Fest. (PDF; 3 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) In: support.kkbz.de. Kirchengemeinde Kirchwistedt, Juni 2007, archiviert vom Original am 1. März 2017; abgerufen am 26. September 2018.
  6. Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 1, 2, 11, 19 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB; abgerufen am 23. Oktober 2019]).
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 242.
  8. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Februar 2011, abgerufen am 23. März 2018.
  9. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 5/2011. Hannover 17. Februar 2011, S. 61, S. 3 (Digitalisat (Memento vom 26. September 2018 im Internet Archive) [PDF; 155 kB; abgerufen am 26. September 2018]).
  10. Friedrich Jansen: Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover (= Statistische Handbücher für das Königreich Hannover). Helwing’sche Hofbuchhandlung, Celle 1824, S. 332 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Juni 2020]).
  11. Friedrich W. Harseim, C. Schlüter: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover (= Statistische Handbücher für das Königreich Hannover). Schlüter’sche Hofbuchdruckerei, Hannover 1848, S. 148 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Juni 2020]).
  12. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Bremervörde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 14. März 2021, abgerufen am 1. März 2022.
  13. Michael Rademacher: Landkreis Bremervörde. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006; (Siehe unter: Nr. 51).
  14. Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S. 187 (Digitalisat).
  15. Niedersächsisches Landesverwaltungsamt (Hrsg.): Gemeindeverzeichnis für Niedersachsen. Gemeinden und Gemeindefreie Gebiete. Eigenverlag, Hannover 1. Januar 1973, S. 43, Landkreis Bremervörde (Digitalisat (Memento vom 7. August 2019 im Internet Archive) [PDF; 21,3 MB; abgerufen am 28. Juni 2020]).
  16. Gemeinden in Deutschland nach Fläche und Bevölkerung. (XLSX; 895 kB) Siehe unter: Niedersachsen, Nr. 1938. In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, 31. Dezember 1975, abgerufen am 28. Juni 2019.
  17. Gemeindeverzeichnis – Archiv – Regionale Gliederung – Jahresausgaben – Niedersachsen. (Alle politisch selbständigen Gemeinden im EXCEL-Format). In: Website Destatis. Statistisches Bundesamt, abgerufen am 28. Juni 2020.
  18. Informationen über Kirchwistedt. In: Website Gemeinde Beverstedt. 2016, archiviert vom Original am 11. April 2016; abgerufen am 28. Juni 2020.
  19. Die Ortsvorsteher der Gemeinde Beverstedt. In: Website CDU Gemeinde Beverstedt. Abgerufen am 1. März 2021.
  20. Günter Hoppe: Ein Baum für die Ewigkeit? Die tausendjährige Eibe in Kirchwistedt. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr. 806. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Februar 2017, S. 2 (Digitalisat [PDF; 2,5 MB; abgerufen am 12. Oktober 2018]).
  21. Baumregister – „Tausendjährige Eibe in Kirchwistedt“. In: baumkunde.de. Abgerufen am 28. Juni 2020.
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