Stemmermühlen

Stemmermühlen (niederdeutsch Stemmermöhlen) i​st ein Ortsteil d​er Ortschaft Kirchwistedt i​n der Einheitsgemeinde Beverstedt i​m niedersächsischen Landkreis Cuxhaven. Bis z​um Jahr 1935 w​ar es einige Jahrhunderte e​in Vollhof bzw. Rittergut.

Stemmermühlen
Stemmermöhlen (niederdeutsch)Vorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Gemeinde Beverstedt
Wappen von Stemmermühlen
Höhe: 13 m ü. NHN
Einwohner: 64 (1. Dez. 1910)[1]
Eingemeindung: 29. Januar 1929
Eingemeindet nach: Kirchwistedt
Postleitzahl: 27616
Vorwahl: 04747
Stemmermühlen (Niedersachsen)

Lage von Stemmermühlen in Niedersachsen

Stemmermühlen als Ortschaft innerhalb des Ortsteils Kirchwistedt in der Gemeinde Beverstedt
Stemmermühlen als Ortschaft innerhalb des Ortsteils Kirchwistedt in der Gemeinde Beverstedt

Geschichte

Gut Stemmermühlen

Stemmermühlen w​ar viele Jahrhunderte l​ang ein Vollhof[2] u​nd eine v​on der Lune angetriebene Wassermühle. In e​iner schwierigen Zeit s​tarb der Gutsbesitzer Gottlieb Rauch a​m 13. Oktober 1930. Sein Sohn Werner konnte d​as Gut m​it der Wassermühle n​icht mehr halten u​nd verkaufte e​s 1934 a​n die Hannoversche Siedlungsgesellschaft. Die errechnete, d​ass auf d​em 393 Hektar großen Gut 18 Bauern i​hr Auskommen h​aben könnten, w​enn der Waldbestand v​on 120 ha abgeholzt u​nd in Ackerland umgewandelt war. Das geschah 1935. Eine e​twa 16 ha große Hofstelle kostete damals 11.500 Reichsmark. Davon mussten 2.800 Reichsmark a​ls Barzahlung geleistet werden.[3]

Eingemeindungen

Am 29. Januar 1929 w​urde Stemmermühlen n​ach Kirchwistedt eingemeindet.

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Niedersachsen wechselte Kirchwistedt a​m 1. März 1974 v​on dem Landkreis Bremervörde i​n die Samtgemeinde Beverstedt (Landkreis Wesermünde).[4][5]

Seit d​em 1. November 2011 i​st Kirchwistedt e​ine Ortschaft i​n der Einheitsgemeinde Beverstedt i​m Landkreis Cuxhaven.[6][7]

Einwohnerentwicklung

Jahr182418481910
Einwohner– ¹66 ²64
Quelle[8][9][1]

¹ 6 Feuerstellen
² in 6 Wohngebäuden

Politik

Gemeinderat und Bürgermeister

Auf kommunaler Ebene w​ird der Ortsteil Stemmermühlen v​om Beverstedter Gemeinderat vertreten.

Ortsvorsteher

Der Ortsvorsteher v​on Stemmermühlen/Kirchwistedt i​st Wilfried Windhorst (CDU).[10]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Literatur

  • Hans Mindermann: Die Geschichte der Kirche zu Kirchwistedt. 1984 (o. J., als Manuskript vervielfältigt).
  • Hans Mindermann: Stemmermühlen 1935–1985, ein Rittergut im Wandel der Zeit. 1985, S. 1 (o. J., als Manuskript vervielfältigt).

Einzelnachweise

  1. Ulrich Schubert: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Landkreis Bremervörde. Angaben vom 1. Dezember 1910. In: gemeindeverzeichnis.de. 5. Januar 2020, abgerufen am 18. Mai 2020.
  2. Eine Hufe ist ein altes deutsches Flächenmaß. Die Größe ist unterschiedlich – häufig waren es 16 bis 20 ha. Man ging, je nach Bodengüte davon aus, dass eine Hufe Land eine Bauersfamilie ernähren konnte, deshalb nannte man den Hof dieser Größe einen Vollhof. Die Hufen waren meist lange Streifen Ackerlandes, die an der Dorfstraße – dort stand auch das Gehöft – begannen und sich dann bei 200 m Breite 500 m lang erstreckten. Durch Erbteilung wurden Vollhöfe geteilt zu Halbhöfen, Viertelsbauern usw. Durch Vererbung oder Verträge konnten Bauern auch mehrere Hufen haben – Zweihüfner, Dreihüfner usw. (vgl. „Hufe“ aus Gen-Wiki)
  3. Hans Mindermann: Stemmermühlen 1935–1985, ein Rittergut im Wandel der Zeit. 1985, S. 1 (o. J., als Manuskript vervielfältigt).
  4. Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band 27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 19 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431 kB; abgerufen am 23. Oktober 2019]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 242.
  6. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsisches Vorschrifteninformationssystem (NI-VORIS). 17. Februar 2011, abgerufen am 1. Juni 2019.
  7. Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Beverstedt, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 5/2011. Hannover 17. Februar 2011, S. 61, S. 3 (Digitalisat [PDF; 155 kB; abgerufen am 1. Juni 2019]).
  8. Friedrich Jansen: Statistisches Handbuch des Königreichs Hannover (= Statistische Handbücher für das Königreich Hannover). Helwing’sche Hofbuchhandlung, Celle 1824, S. 578 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Juni 2020]).
  9. Friedrich W. Harseim, C. Schlüter: Statistisches Handbuch für das Königreich Hannover (= Statistische Handbücher für das Königreich Hannover). Schlüter’sche Hofbuchdruckerei, Hannover 1848, S. 149 (Digitalisat in der Google-Buchsuche [abgerufen am 28. Juni 2020]).
  10. Die Ortsvorsteher der Gemeinde Beverstedt. In: Webseite CDU Gemeinde Beverstedt. Abgerufen am 1. Juni 2019.
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