King-George-V-Klasse (1911)

Die britische King-George-V-Klasse wurde in einer Stückzahl von vier Schiffen gebaut. Ausgelegt waren sie als Dreadnought-Schlachtschiffe; sie wurden kurz vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges in Dienst gestellt. Die King-George-V-Klasse von 1911 war als Nachfolger der Orion-Klasse-Schlachtschiffe geplant, auf denen sie auch technisch basierten.

King-George-V (1911)-Klasse

HMS Audacious
Übersicht
Typ Schlachtschiff
Einheiten 4
Bauwerft

diverse

Bestellung 1911
Kiellegung 1911
Stapellauf 1912–1913
Technische Daten
Verdrängung

23.400 ts Standard

Länge

182 m

Breite

27 m

Tiefgang

8,5 m

Antrieb
Bewaffnung
  • 10 × 13,5 inch (343 mm) Mark XI L/50 in 5 Doppeltürmen
  • 16 × 4 inch (102 mm) Mark VII L/50 in Einzellafette
  • 4 × 3-Pfünder-Kanone
  • 3 × 533-mm-Torpedorohr
Panzerung

Gürtelpanzer

  • Bug: 102 mm
    Vorschiff: 152 mm
    Heck: 64 mm

Seitenpanzer

  • 203 mm bis 304 mm

Panzerdeck

  • 25 mm bis 102 mm

Barbetten

  • 229 mm bis 254 mm

Geschütztürme

  • 279 mm

Der Nachfolger der King-George-V-Klasse waren die Schlachtschiffe der Iron-Duke-Klasse. Aufgrund der bei der Washingtoner Flottenkonferenz von 1922 beschlossenen Beschränkungen wurden die verbliebenen drei Schiffseinheiten verschrottet bzw. umgerüstet. Dadurch wurde der Neubau der Schlachtschiffe der Nelson-Klasse ermöglicht.

Design

Die Schiffe der King-George-V-Klasse hatten eine etwas größere Verdrängung als ihre Vorgänger der Orion-Klasse, bedingt durch die verstärkte Panzerung. Verstärkt wurden unter anderem der Seitenpanzer und der Unterwasserschutz gegen Torpedos und Minen, wobei die HMS Audacious 1914 trotzdem einer Seemine zum Opfer fiel.

Die schwere Artillerie bestand, wie auf der Orion-Klasse, aus zehn 34,3 cm (13,5 Zoll)-L/45-Geschützen in fünf Zwillingstürmen. Zwei Türme standen vor und zwei Türme hinter den Aufbauten, während der letzte in der Schiffsmitte Platz fand. Während die Orion-Klasse noch leichtere Granaten mit 567 kg (1.250 Pfund) benutzte, wurde mit der King George V-Klasse ein neues, 635 kg (1.400 Pfund) schwereres Geschoss eingeführt.

Die Sekundärbewaffnung bestand aus 10,2 cm (4 Zoll)-L/50-Geschützen zur Verteidigung gegen Zerstörer und Torpedoboote und wurde, wie damals üblich, in Einzelkasematten verbaut. Erst mit der nachfolgenden Iron Duke-Klasse vollzog die Royal Navy den Wechsel zu einer stärkeren Mittelartillerie, mit welcher sich die immer größer werdenden Torpedoboote und Zerstörer besser bekämpfen ließen.

Im Vergleich zur Vorgängerklasse wurde außerdem die Anordnung des Hauptmasts und der Schornsteine verändert. Der Dreibeinmast mit Aussichtsplattform stand nun wieder vor dem ersten Schornstein (statt zwischen dem ersten und zweiten Schornstein), wodurch die auf der Mastplattform sich befindlichen Seeleute nicht mehr unmittelbar dem Rauch ausgesetzt waren.

Der zusammen mir der King George V-Klasse bestellte Schlachtkreuzer war die HMS Queen Mary, sie wird deswegen in manchen Quellen auch als die Schlachtkreuzerversion der King George V-Klasse interpretiert.

Unterscheidung

Zur Unterscheidung waren die Schiffe mit weißen Ringen an den Schornsteinen gekennzeichnet:

So trug die King George V weiße Ringe um beide Schornsteine, die Centurion einen Ring nur um den vorderen Schornstein, die Audacious dagegen nur um den hinteren Schornstein, während die Ajax gänzlich ohne blieb.

Gebaute Schiffe

Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung Einsätze Verbleib
HMS King George V HM Dockyard, Portsmouth 16. Januar 1911 9. Oktober 1911 November 1912 Skagerrakschlacht Außer Dienst gestellt 1919 und 1926 verschrottet
HMS Centurion HM Dockyard, Devonport 16. Januar 1911 18. November 1911 Mai 1913 Skagerrakschlacht, Operation Vigorous, Operation Neptune Umbau zum Zielschiff 1927, umgebaut zum Scheinziel 1941 und im Juni 1944 als Wellenbrecher versenkt
HMS Audacious Cammell Laird März 1911 14. September 1912 August 1913 Nach Minentreffer an der nordirischen Küste am 27. Oktober 1914 gesunken
HMS Ajax Scotts Shipbuilding and Engineering Company, Greenock 27. Februar 1911 21. März 1912 31. Oktober 1913 Skagerrakschlacht Außer Dienst gestellt 1924, verschrottet im Dezember 1926

Literatur

  • Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905–1970. J.F. Lehmanns Verlag, München 1970.
  • Robert Gardiner (Hrsg.): Conway’s All the World’s Fighting Ships 1922–1946. Conway Maritime Press, London 1980.
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