HMS Audacious (1912)
Die HMS Audacious (audacious: wagemutig) war ein britisches Schlachtschiff und das dritte von vier Schiffen der ersten King-George-V-Klasse. Die Audacious war ein typischer Vertreter der Dreadnought-Schlachtschiffe seiner Zeit. Schwesterschiffe waren die King George V, Centurion und Ajax.
HMS Audacious | |
Übersicht | |
Typ | Schlachtschiff |
Einheiten | 4 |
Bauwerft | |
Kiellegung | Februar 1911 |
Stapellauf | 14. September 1912 |
Auslieferung | Oktober 1913 |
Dienstzeit |
1913–1914 |
Verbleib | 27. Oktober 1914 nach Minentreffer gesunken |
Technische Daten | |
Verdrängung | |
Länge |
pp: 169,2 m |
Breite |
27,1 m |
Tiefgang |
8,7 m |
Besatzung |
759–782 Mann |
Antrieb |
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Geschwindigkeit |
21,7 kn |
Reichweite |
4.060 sm bei 18,1 kn |
Bewaffnung |
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Treibstoffvorrat |
900 ts Kohlen (max. 3150 ts) |
Panzerung | |
Gürtelpanzer |
203–305 mm |
Seitenpanzer |
64–152 mm |
Panzerschotte |
25–203 mm |
3 Deckspanzer |
25–102 mm |
Kommandotürme |
76–279 mm |
Türme |
102–279 mm |
Barbetten |
229–254 mm |
Die Audacious lief am 27. Oktober 1914 gegen 8:45 Uhr vor der nordirischen Küste in der Nähe von Lough Swilly auf eine vom deutschen Hilfskreuzer C gelegte Mine und begann zu sinken. Die Besatzung wurde vollständig vom Passagierschiff Olympic, einem Schwesterschiff der Titanic, gerettet, das zur Rettung quer durch das Minenfeld fuhr und dabei unbeschädigt blieb. Obwohl intensive Leckabwehrmaßnahmen getroffen wurden, lief die Audacious immer mehr voll Wasser und sank gegen 21 Uhr. Am Ende des Unterganges kam es zu zwei starken Explosionen, die wahrscheinlich durch verrutschende Munition und explodierendes Kordit beim Kentern ausgelöst wurden. Ein dabei abgesplittertes Stück der Panzerung schlug auf dem 730 Meter entfernten Leichten Kreuzer Liverpool ein und tötete dort ein Besatzungsmitglied. Dies war der einzige Verlust an Menschenleben während des Unterganges.
Obwohl Fotos von amerikanischen Passagieren der Olympic, die den Vorfall fotografiert hatten, kurz nach dem Untergang in der US-Presse kursierten, versuchte die britische Admiralität den Verlust der Audacious geheim zu halten. Die Schwächung der britischen Grand Fleet sollte dem Gegner nicht bekannt werden, um Angriffe der deutschen Hochseeflotte zu vermeiden. Noch einen Monat nach dem Ereignis fand sich in einschlägigen Medien die Darstellung, das Schiff sei Opfer einer deutschen Offensivmine geworden, habe aber noch auf Strand gesetzt werden können.[1] Dennoch gelang die Täuschung nur kurz. Noch während des Krieges wurde der deutschen Öffentlichkeit der Untergang der Audacious bekannt.[2]
Literatur
- Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1905–1970. Mit einer Einführung: Die geschichtliche Entwicklung des Großkampfschiffs. Pawlak, Herrsching 1988, ISBN 3-88199-474-2.
Weblinks
Fußnoten
- Der Seekrieg. In: Danzer’s Armee-Zeitung, Nr. 48/1914 (XIX. Jahrgang), 3. Dezember 1914, S. 5. (online bei ANNO). .
- Vgl. Bruno Weyer (Hrsg.): Taschenbuch der Kriegsflotten XVII (1916). München 1916, S. 171.