Scheinziel

Als Scheinziel w​ird allgemein e​in Ziel bezeichnet, d​as kein echtes Ziel ist, sondern d​ie Wahrnehmung täuscht o​der täuschen s​oll und d​ie Wirklichkeit n​ur vorgaukelt. Englische Ausdrücke s​ind fake o​der dummy u​nd im militärischen Bereich decoy o​der flare.[1]

Scheinziele werden häufig bewusst erzeugt, u​m eine Täuschung, Irreführung o​der Ablenkung z​u bewirken.

Es g​ibt völlig unterschiedliche Arten v​on Scheinzielen:

  • Attrappe – Eine Nachbildung, die das Aussehen eines originalen Objekts mehr oder wenig gut kopiert. Dies kann bei Kunstobjekten oder Schmuck gemacht werden, um das wertvolle Original vor Diebstahl zu schützen.
  • Fiktive Truppenverbände – Die FUSAG (First US Army Group) beispielsweise war im Zweiten Weltkrieg eine nichtexistierende fiktive Armee, die zur Irreführung der Wehrmachtsführung diente.
  • Honeypot – Ein Scheinziel, das in der Informationstechnik angreifende Hacker, wie das „Honigtöpfchen den Bären“, anlocken, vom echten Ziel ablenken und entweder mit sinnloser Arbeit beschäftigen oder sogar in eine Falle locken soll. Dabei werden Daten des Angreifers erfasst, wie er versucht, in das Honeynet einzudringen, während das zu schützende echte Rechnernetz unbeeinträchtigt bleibt.[2]
    • Bekannt sind Bolds, abgeleitet von „Lügenbold“, die mithilfe chemischer Substanzen unter Wasser Luftblasen erzeugen und so für das gegnerische Ortungssystem ein Echo hervorrufen, das mit dem eines echten UBoots verwechselt werden kann.

Einzelnachweise

  1. Schutzsysteme Luft, abgerufen am 24. Juli 2021.
  2. Honigtöpfe für Hacker, IT-Magazin, S. 11, abgerufen am 24. Juli 2021.
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