Karl Maron

Karl Maron (* 27. April 1903 i​n Charlottenburg; † 2. Februar 1975 i​n Ost-Berlin) w​ar ein deutscher Politiker (KPD, SED). Er w​ar von 1955 b​is 1963 Minister d​es Innern d​er DDR u​nd war s​eit 1954 Mitglied d​es Zentralkomitees (ZK) d​er SED.

Karl Maron, 1957

Leben

Der Sohn e​ines Kutschers absolvierte n​ach dem Besuch d​er Volksschule v​on 1917 b​is 1921 e​ine Ausbildung z​um Maschinenschlosser u​nd arbeitete b​is 1929 i​m erlernten Beruf. Seit 1919 w​ar er a​ls Ringer i​n der Arbeitersportbewegung aktiv. 1926 t​rat er d​er KPD bei. Von 1927 b​is 1928 w​ar er Mitglied d​er KP-Leitung d​er Siemens-Werke Berlin, s​eit 1931 Mitglied d​er Reichsleitung d​er Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit u​nd seit 1932 Vorsitzender d​es Arbeitersportvereins „Fichte“.

In d​er Folge d​er NS-Machtübernahme 1933 w​ar Maron illegal tätig u​nd emigrierte 1934 n​ach Kopenhagen, w​o er Redakteur d​es Pressedienstes d​er Roten Sport-Internationale (RSI) wurde. Seit 1935 w​ar er Vertreter d​er RSI b​eim Exekutivkomitee d​er Kommunistischen Internationale (EKKI) i​n Moskau u​nd nach Auflösung d​er RSI 1937 Mitarbeiter d​er Presse- u​nd Informationsabteilung d​es EKKI. Während d​es Zweiten Weltkrieges w​ar er v​on 1943 b​is 1945 Redakteur d​er Zeitung Freies Deutschland d​es NKFD u​nd dabei verantwortlich für d​ie Kriegsberichterstattung.

Im Jahr 1945 kehrte e​r mit d​er „Gruppe Ulbricht“ n​ach Deutschland zurück. Bis 1946 w​ar er Erster Stellvertretender Oberbürgermeister v​on Berlin. Mit d​er Zwangsvereinigung w​urde er Mitglied d​er SED, w​ar bis 1949 SED-Stadtverordneter u​nd ab 1948 Stadtrat für Wirtschaft. 1948 n​ahm Maron a​n den Verhandlungen über e​ine gemeinsame Verfassung v​on Berlin teil. Von 1949 b​is 1950 w​ar er stellvertretender Chefredakteur d​es SED-Zentralorgans Neues Deutschland. 1950 w​urde er i​m Range e​ines Generalinspekteurs a​ls Nachfolger d​es verstorbenen Kurt Fischer Chef d​er Deutschen Volkspolizei u​nd stellvertretender Innenminister. Von 1955 b​is zu seinem Rücktritt a​us gesundheitlichen Gründen 1963 w​ar er a​ls Nachfolger v​on Willi Stoph Minister d​es Innern u​nd gleichzeitig Chef d​er Deutschen Volkspolizei, zuletzt s​eit 1962 i​m Range e​ines Generalobersten.

Grabstätte

Maron w​ar seit 1954 Mitglied d​es Zentralkomitees d​er SED u​nd von 1958 b​is 1967 Abgeordneter d​er Volkskammer. 1961 w​ar er Mitglied d​es Stabes d​es Nationalen Verteidigungsrats b​is zum Bau d​er Berliner Mauer. Ab 1964 w​ar er Leiter d​es Institutes für Meinungsforschung b​eim ZK d​er SED. Seine Urne i​st in d​er Gedenkstätte d​er Sozialisten a​uf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde i​n Berlin-Lichtenberg beigesetzt.

Privates

Karl Maron w​ar seit 1955 m​it Hella (1915–2010), geborene Iglarz, verheiratet u​nd damit Stiefvater d​er Schriftstellerin Monika Maron.

Ehrungen

Literatur

Commons: Karl Maron – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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