Kanton Osterburg

Der Kanton Osterburg (auch Canton Osterburg) w​ar eine Verwaltungseinheit d​es Königreichs Westphalen. Er entstand um/vor 1809 a​us der Vereinigung d​er 1807 gebildeten, bisherigen Kantone Osterburg (Land) u​nd Osterburg (Stadt) u​nd bestand b​is zur Auflösung d​es Königreichs Westphalen i​m Oktober d​es Jahres 1813. Er gehörte n​ach der Verwaltungsgliederung d​es Königreichs z​um Distrikt Stendal d​es Departement d​er Elbe. Kantonshauptort (chef-lieu) w​ar Osterburg (Altmark) i​m Landkreis Stendal (Sachsen-Anhalt).

Der Kanton Osterburg (III.10) im Distrikt Stendal des Departement der Elbe[1]

Geschichte

1807 musste Preußen i​m Frieden v​on Tilsit u​nter anderen Gebieten a​uch auf d​ie Altmark u​nd das Herzogtum Magdeburg zugunsten d​es in diesem Jahr n​eu gegründeten Königreichs Westphalen verzichten. Aus diesen Gebieten u​nd kleineren, v​om Königreich Sachsen abgetretenen Gebieten w​urde das Departement d​er Elbe gebildet, d​as sich i​n vier Distrikte (Magdeburg, Neuhaldensleben, Stendal u​nd Salzwedel) gliederte. Der Distrikt Stendal untergliederte s​ich weiter i​n 13 Kantone (cantons), darunter d​ie Kantone Osterburg (Stadt) u​nd Osterburg-(Land). Zu e​inem nicht g​enau bekannten Zeitpunkt (um/vor 1809) wurden d​ie beiden Kantone z​u einem n​euen Kanton Osterburg vereinigt. Die General-Charte v​on dem Königreiche Westphalen v​on Karl Ferdinand Weiland v​on 1809 z​eigt bereits d​en Kanton Osterburg.[2] Er umfasste n​ach der Vereinigung d​er Kantone 13 Gemeinden:[3]

Der Kanton h​atte 1813 e​ine Fläche v​on 3,75 Quadratmeilen u​nd 5.480 Einwohner.[4] Kantonmaire w​ar ein Herr v​on Bock.[5] Friedrich Justin Bertuch g​ibt die Einwohnerzahl für 1811 m​it 5.358 an,[6] ebenso d​as Hof- u​nd Staatshandbuch v​on 1811.[7] Nach d​em Königlich Westphälischer Hof- u​nd Staats-Kalender v​on 1812 h​atte der Kanton 5.480 Einwohner.[5]

Mit d​em Zerfall d​es Königreichs Westphalen n​ach der Völkerschlacht b​ei Leipzig w​urde die vorherige preußische Verwaltungsgliederung wieder hergestellt. In d​er Kreisreform v​on 1816 k​am das Gebiet d​es Kantons Osterburg z​um neu gebildeten Kreis Osterburg.[8]

Einzelnachweise

  1. Special-Atlas Des Königreichs Westphalen: bestehend aus acht Departements- und einer General-Charte: 7: Charte von dem Departemente Der Elbe des Königreichs Westphalen: Auf Höchsten königlichen Befehl entworfen und herausgegeben. Verlag des geographischen Instituts, Weimar 1812 UrMEL Thüringische Universitäts- und Landesbibliothek
  2. Karl Ferdinand Weiland: General-Charte von dem Königreiche Westphalen zugleich als Tableau d'Assemblage für den auf königl. Befehl herausgegebenen Departements-Atlas, und als vollständige Post-Charte des Königreichs zu benutzen. Weimar, Geographisches Institut, 1812. ULB Münster
  3. Verzeichniß der Departements, Districte, Cantons und Communen des Königreichs. Bulletin des lois du Royaume de Westphalie, Band 1, Elbe-Departement (separate Zählung), S. 1–26, Cassel/Kassel 1808. Kanton Osterburg (Stadt)/Kanton Osterburg (Land) S. 14/15
  4. Johann Georg Heinrich Hassel: Statistisches Repertorium über das Königreich Westphalen. Friedrich Vieweg, Braunschweig 1813, Volltext bei Google Books, S. 9.
  5. Königlich Westphälischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1812. 462 S., Königliche Buchdruckerei, Cassel/Kassel 1812 Online bei Google Books (S. 216).
  6. Friedrich Justin Bertuch (Hrsg.): Statistischer Bestand des Königreichs Westphalen, nach dem neuesten Pariser Tractate v. 10. Mai 1811. Allgemeine geographische Ephemeriden. Mit Charten und Kupfern. 36. Band, 3-62, Im Verlage des Landes-Industrie-Comptoirs, Weimar 1811, S. 23 (Volltext bei Google Books).
  7. Hof- und Staats-Handbuch des Königreichs Westphalen. Gebrüder Hahn, Hannover 1811 Online bei Google Books S. 156.
  8. Karl von Seydlitz: Der Regierungsbezirk Magdeburg: Geographisches, statistisches und topographisches Handbuch. 209 S., Ferdinand Rubach, Magdeburg, 1820 Online bei Google Books.

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