k.u.k. Ulanenregiment „Nikolaus II. Kaiser von Rußland“ Nr. 5

Das k.u.k. Ulanenregiment „Nikolaus II. Kaiser v​on Rußland Nr. 5“ w​ar ein Kavallerieverband i​n der Gemeinsamen Armee innerhalb d​er Österreichisch-Ungarischen Landstreitkräfte.

Der Regimentsinhaber bis 1915, Zar Nikolaus II.

Im Jahre 1915 wurden a​lle Ehrennamen ersatzlos gestrichen. Der Verband hieß v​on da a​n offiziell n​ur noch „k.u.k. Ulanenregiment Nr. 5“. (Dies ließ s​ich jedoch i​m allgemeinen Sprachgebrauch n​icht durchsetzen, einerseits w​eil sich niemand d​aran hielt, andererseits h​atte die sparsame k.u.k. Militäradministratur verfügt, zuerst a​lle vorhandenen Stempel u​nd Formulare aufzubrauchen.)[1]

Errichtung

  • 1848 durch den kroatischen Banus Feldmarschalleutnant Jelačić als Teil der kroatischen Insurrektion auf Kriegsdauer mit einer Stärke von drei Divisionen als "Banderial-Husaren-Regiment" aufgestellt.
  • 1849 Mit Allerhöchster Entschließung vom 23. Juli wurde es unter Beibehaltung der ursprünglichen Benennung als reguläres Husarenregiment Nr. 13 in die kaiserliche Armee eingereiht.
  • 1850 wurde das Regiment aufgelöst, jedoch mit Erlass vom 8. Januar 1851 unter Weiterverwendung des ehemaligen Personals als „Kroatisch-Slawonisches Ulanen-Regiment Nr. 5“ in der Stärke von vier Divisionen neu formiert.
  • 1860 wurde die 4. Division aufgelöst.

Ergänzungen

Dieses Regiment rekrutierte s​ich seit seiner Errichtung a​us Kroatien (Slawonien)

  • 1853–60 aus dem Werbebezirk des Infanterieregiments Nr. 53 (Agram),
  • 1860–67 aus dem Bezirk des Infanterieregiments Nr. 78 (Essegg)
  • 1867–73 aus den Bezirken der Infanterieregimenter Nr. 53 und Nr. 78
  • 1873–80 aus den Bezirken der Infanterieregimenter Nr. 16 (Belovar), Nr. 53 und Nr. 78
  • 1880–83 aus den Bezirken der Infanterieregimenter Nr. 16, 70 und 78 (Belovar, Peterwardein, Essegg)
  • 1883–89 aus den Bezirken der Infanterieregimenter Nr. 53 und Nr. 96 (Agram, Carlstadt).
  • 1889 wurde es dem Bereich des XIII. Korps (Militär-Territorial-Bezirk Agram) zugewiesen.

Friedensgarnisonen

Regimentsinhaber

Regiments-Kommandanten

  • 1849 Oberst Otto Graf Sermage
  • 1849 Oberst Anton Freiherr Jellacic de Buzim
  • 1854 Oberst Ferdinand Freiherr von Kirchbach
  • 1859 Oberst Julius Fluck Edler von Leidenkorn
  • 1864 Oberst Friedrich Graf Schaaffgotsche
  • 1865 Oberst Paul Graf Hompesch-Bollheim
  • 1869 Oberst Adolph Ritter von Wislocki
  • 1873 Oberst Carl Chevalier Ruiz de Roxas
  • 1877 Oberst Peter Edler von Ther
  • 1882 Oberst Gustav Wimmer
  • 1887 Oberst Hugo Freiherr Komers von Lindenbach
  • 1894 Oberst Maxmilian Graf Hoditz und Wolframitz
  • 1894 Oberst Oscar Ritter Kiwisch von Rotterau
  • 1900 Oberst Richard Clausnitz
  • 1905 Oberst Viktor Mayr
  • 1910 Oberst Gustav Loserth
  • 1914 Oberstleutnant Rudolf Furtmüller

Gefechtskalender

Revolution v​on 1848/49 i​m Kaisertum Österreich

  • 1848 lag das Regiment als Teil der Armee des Banus vor Wien und war am Gefecht bei Schwechat beteiligt. Es kämpfte noch in den Gefechten bei Parndorf und Moór
  • 1849 Gefecht bei Tetényi, Abteilungen kämpften beim Angriff auf Neuhäusel und den Gefechten bei Szolnok und bei Tapio-Bicske sowie in der Schlacht bei Isaszeg. Im Sommerfeldzug war das Regiment der Süd-Armee des Banus zugeteilt und zumeist eskadronsweise den einzelnen Infanteriebrigaden zugewiesen. Kämpfe bei Peterwardein, Óbecse und Hegyes.

Deutscher Krieg

  • 1866 Fünf Eskadronen waren zur 2. Reserve-Kavallerie-Division der Nordarmee detachiert und kämpften in der Schlacht bei Königgrätz. Im Gefecht bei Tischnowitz erlitten einige Abteilungen empfindliche Verluste.

Bosnienkrise

  • 1878 Das Regiment war der Kavallerie Brigade des XIII. Armeekorps zugeteilt. Drei Züge waren als Stabs-Truppen in Verwendung, einzelne Abteilungen waren an Gefechten bei Banjaluka, Jajce, Sarajevo, Velečevo und Ključ beteiligt

Erster Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg kämpften d​ie Ulanen zunächst kavalleristisch a​uf allen Kriegsschauplätzen i​m Osten u​nd Südosten. (Ob s​ie hierbei i​m geschlossenen Regimentsverband o​der eskadronsweise aufgeteilt a​ls Divisionskavallerie eingesetzt waren, i​st gegenwärtig n​icht bekannt.) Wie a​lle Kavallerie-Regimenter w​urde auch dieses infanteristisch eingesetzt.

Verbleib

Kurz v​or Ende d​er Kampfhandlungen, a​ls der Zusammenbruch d​er k.u.k. Monarchie bevorstand, lösten s​ich die meisten nicht-deutschstämmigen Regimenter z​um größten Teil selbstständig a​uf bzw. folgten d​em Aufruf i​hrer jeweiligen Interimsregierungen z​ur Heimkehr. Das Regiment setzte s​eine nichtserbisch-kroatischen Offiziere a​b und machte s​ich aus d​er Ukraine a​uf den Heimweg. Hierbei h​atte es Kämpfe g​egen ukrainische Truppen z​u bestehen u​nd musste d​ie Karpaten z​u Fuß überqueren. Nur n​och Teile d​es Verbandes erreichten d​ie ehemalige Grenze b​ei Podwoloczyska.

Status und Verbandszugehörigkeit 1914

  • V. Armeekorps – 2. Kavallerie-Truppendivision – 16. Kavalleriebrigade
  • Nationalitäten: 97 % Kroaten
  • Regimentssprache: Kroatisch

Adjustierung

  • 1848: schwarzer Tschako, kornblumenblauer Pelz, Attila und Hosen, gelbe Knöpfe
  • 1851: lichtblaue Czapka, dunkelgrüne Ulanka und Pantalons, scharlachrote Egalisierung, gelbe Knöpfe
  • 1865: blaue Tatarka, lichtblaue Ulanka und Hosen, krapprote Egalisierung, gelbe Knöpfe
  • 1868: lichtblaue Tatarka, lichtblaue Ulanka, krapprote Egalisierung und Stiefelhose, gelbe Knöpfe
  • 1876: lichtblaue Czapka, lichtblaue Ulanka, krapprote Egalisierung und Stiefelhosen, gelbe Knöpfe

Gliederung

Bei d​er Aufstellung bestand dieses Regiment a​us vier Divisionen. (Mit Division w​urde hier e​in Verband i​n Bataillonsstärke bezeichnet. Die richtige Division w​urde Infanterie- o​der Kavallerie-Truppendivision genannt.) Jede Division h​atte drei Eskadronen. Die Anzahl d​er Reiter l​ag normalerweise b​ei etwa 160 j​e Eskadron.

Die einzelnen Divisionen wurden n​ach ihren formalen Führern benannt:

  • die 1. Division war die Oberst-Division
  • die 2. Division war die Oberstlieutenant (Oberstleutnant)-Division
  • die 3. Division war die Majors-Division
  • die 4. Division war die 2. Majors-Division

Bereits k​urz nach Umgliederung d​es Regiments begann i​m Jahre 1860 d​ie Reduzierung d​er Kavallerie-Regimenter a​uf zwei Divisionen

Fußnoten

  1. gem. „Verlautbarung der Quartiermeisterabteilung“ des Heeresgruppenkommando FM. Erzherzog Eugen / Q.Op. Nr. 665/15. Ausgegeben vom Feldpostamt 512

Literatur

  • Alphons v. Wrede: Geschichte der K.u.K. Wehrmacht von 1618 bis Ende des XIX Jh. Wien 1898–1905.
  • Georg Schreiber: Des Kaisers Reiterei. Österreichische Kavallerie in 4 Jahrhunderten. Mit einem Geleitwort von Alois Podhajsky. Speidel, Wien 1967.
  • B. M. Buchmann: Österreich und das Osmanische Reich. WUV-Univ.-Verl., Wien 1999.
  • Allmayer-Beck/Lessing: Die k.u.k. Armee 1848–1914. Bertelsmann, München 1974.
  • Osprey Military. Men-at-arms Series Nr. 329.
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