Kühtaisattel
Der Kühtaisattel, im Volksmund einfach das Kühtai genannt, ist ein Tiroler Alpenpass, der das Ötztal durch das Nedertal mit dem Sellraintal verbindet. Die Wasserscheide verläuft in einer Höhe von 2017 m ü. A.[1] quer durch den Hotelort Kühtai, einen Ortsteil von Silz.
Kühtaisattel | |||
---|---|---|---|
Blick auf Kühtai, die Passstraße verläuft von links unten (aus dem Ötztal kommend) durch den Wintersportort. | |||
Himmelsrichtung | Westen | Osten | |
Passhöhe | 2017 m ü. A. | ||
Bundesland | Tirol, Österreich | ||
Wasserscheide | Nederbach → Ötztaler Ache → Inn | Stockacher Bach → Zirmbach → Melach → Inn | |
Talorte | Oetz | Kematen | |
Ausbau | L237 Kühtaistraße | L13 Sellraintalstraße | |
Gebirge | Stubaier Alpen | ||
Profil | |||
Ø-Steigung | 6,9 % (1205 m / 17,5 km) | 5,4 % (1407 m / 26,0 km) | |
Max. Steigung | 18 % | 16 % | |
Karte (Tirol) | |||
| |||
Koordinaten | 47° 12′ 50″ N, 11° 1′ 25″ O |
Über den Pass führt eine Landesstraße, die als Sellraintalstraße (L13) von der Tiroler Straße bei Zirl bis Kühtai und von dort als Kühtaistraße (L237) nach Oetz zur Ötztalstraße führt. Im Gegensatz zu den meisten anderen Alpenpässen kann der Kühtaisattel relativ einfach, in diesem Fall durch das Inntal, umfahren werden, die Passstraße dient in erster Linie der Erschließung von Kühtai.
Im Ötztal beginnt die Rampe bei Oetz, ist 17,5 km lang und weist eine Maximalsteigung von 18 % auf. Die Rampe von Kematen ist 26 km lang und weist zwischen Gries im Sellrain und Kühtai eine Maximalsteigung von 16 % auf.
Der Kühtaisattel ist die erste Bergprüfung beim Ötztaler-Radmarathon. Er wird auch ansonsten häufig von Rennradfahrern und sportlich ambitionierten Tourenradfahrern befahren. Laute Motorräder und Sportwägen sorgen allerdings ab der Jahrtausendwende für zunehmende Proteste aus der Bevölkerung. Die Initiative „Lebenswertes Ötz“[2] hat daher im Jahr 2019 eine Unterschriftenpetition ins Leben gerufen. Das Land Tirol kündigte daraufhin 2020 in einem ersten Schritt die Installierung einer Verkehrszählanlage an, welche in weiterer Folge mit einem Lärmradar bestückt werden könnte.[3]
Nach heftigem Regen kam es in der Nacht auf den 23. August 2021 etwa 300 m oberhalb der Kühtaistraße zu einem Ausbruch von 1.500 m³ Fels. Nur ein Felsblock von 20 m³ Volumen erreichte die Fahrbahn. Die Stelle zwischen Mühle (Gemeinde Oetz) und Ochsengarten (Gde. Haiming) wurde gesperrt und eine Umleitung über Satzteile eingerichtet. Nach Sprengung und Abtransport labilen Gesteins und von Bäumen wurde am 15. September 2021 die Straße wieder freigegeben.[4][5]
Bilder
- Westrampe oberhalb Oetz
- Westrampe, Blick auf Oetz
- Westrampe, Ortsausgang Mühlau
- Westrampe, Nederbach
- Passhöhe im Ort Kühtai
- Kirche im Ort Kühtai auf der Passhöhe
- Beginn der Ostrampe am Ortsausgang Kühtai
- Lawinenschutztunnel in der Ostrampe
- Ostrampe, Zirmbach
Einzelnachweise
- Kühtai und Umgebung auf ÖK 50, www.austrianmap.at, Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen Österreich, Österreichische Karte.
- Lebenswertes Ötz. Abgerufen am 7. November 2020.
- Manfred Mitterwachauer: Zählung soll Grundlage bilden. In: Tiroler Tageszeitung. 20. Oktober 2020, abgerufen am 6. November 2020.
- Kühtaistraße nach Felssturz wieder offen orf.at, 15. September 2021, abgerufen am 15. September 2021.
- Kühtaistraße nach Felssturz gesperrt orf.at, 23. August 2021, abgerufen am 15. September 2021.
Literatur
- Harald Denzel: Großer Alpenstraßenführer. 21. Auflage, Denzel-Verlag Wien 2001. ISBN 3-85047-764-9