Königstraße (Hamburg)
Die Königstraße ist eine rund 1300 Meter lange Straße in Hamburg-Altona-Altstadt und zählt zum Hauptverkehrsstraßennetz von Hamburg. Sie hat den amtlichen Straßenschlüssel K325.[1]
Lage
Die Königstraße beginnt am Nobistor und setzt heute den Straßenverlauf der Reeperbahn nach Westen fort. Sie führt dabei nördlich parallel zur Palmaille bis zum Platz der Republik an der Kreuzung mit der Max-Brauer-Allee vor dem Altonaer Rathaus. Die Königstraße verfügt durchgehend über zwei Fahrspuren je Richtung für den motorisierten Verkehr sowie schmale Fuß- und Radstreifen auf beiden Seiten. Zwischen Mörkenstraße und dem Platz der Republik ist die Straße in Richtung Bahnhof Altona Teil der Hamburger Veloroute 12.
Historie
Besonders im ausgehenden 19. Jahrhundert war die Königstraße eine zentrale Verbindung in der damals selbstständigen Stadt Altona (Elbe). An ihr befanden sich unter anderem das Alte Altonaer Rathaus und das erste Altonaer Krankenhaus. Von etwa 1938 bis 1945 hieß sie Hinrich-Lohse-Straße.[2]
Im Zweiten Weltkrieg wurden auch entlang der Königstraße viele Gebäude zerstört oder beschädigt. In den 1950er Jahren lag sie im Bereich der Verordnung zur Gestaltung von Neu-Altona, die eine weitgehende städtebauliche Überplanung Altonas vorsah. Wohn- und Gewerbegebiete sollten überwiegend getrennt werden.[3] Statt der zuvor vorhandenen dichten Blockrandbebauung sahen die Stadtplaner, darunter Ernst May[4], nun eine Zeilenbebauung und Hochhäuser vor. Für die Verkehrsanbindung mit dem Kfz waren deutlich verbreiterte Straßen vorgesehen. Während die Umsetzung von „Neu-Altona“ in anderen Gebieten des Stadtteils stockte und schließlich aufgegeben wurde, wurden entlang der Königstraße nur wenige Altbauten wieder aufgebaut. Die Bebauung entlang der Königstraße entspricht damit an vielen Stellen noch den Vorstellungen der 1950er Jahre. Am Westende wurde die Königstraße in der Zeit des Wiederaufbaus um wenige Meter nach Norden verschoben. Der historische Straßenverlauf besteht weiter und trägt nunmehr den Namen Alte Königstraße.
An der Straße
Südlich der Königstraße befindet sich im Westen ein kleiner Park an der Hauptkirche St. Trinitatis. Nach Westen folgt eine größere Fläche, auf der zuletzt das Struensee-Gymnasium untergebracht war. Nach dem Abriss ist ein umfassender Neubau für diese Schule sowie für das deutsch-französische Gymnasium und eine Grundschule vorgesehen.[5] Westlich davon liegt der Schleepark auf der Fläche des ehemaligen Heilig-Geist-Kirchhofs und sodann einige Rotklinker-Wohnhäuser und auf Höhe Professor-Brix-Weg eine Wohnhochhaus-Zeile. Nördlich der Königstraße befinden sich kurz vor dem Nobistor der Walter-Möller-Park und der Jüdische Friedhof Altona. Im weiteren Verlauf Richtung Westen befinden sich zwischen Behn- und Elmenhorststraße noch einige Altbauten aus der Vorkriegszeit, sonst bestimmen flache Zeilenbauten und Wohnhochhäuser aus der Nachkriegszeit das Bild.
Denkmäler
Einige der Häuser an der Königstraße stehen unter Denkmalschutz:
- Das Hochhaus Königstraße 12 aus dem Jahr 1958
- Das Haus Königstraße 26 aus dem Jahr 1899
- Die Häuser Königstraße 30 und 32 aus dem 19. Jahrhundert
- Die Wohnhäuser Königstraße 41 und 43 aus dem Jahr 1954
S-Bahnhof
Nach der Königstraße ist eine Tunnelstation der Hamburger City-S-Bahn benannt. Die Station ging im April 1979 in Betrieb. Der Haltepunkt befindet sich südlich der Königstraße unter dem Schleepark. Es gibt an beiden Enden des Mittelbahnsteigs Treppen zur Oberfläche. Am Ostende führen sie direkt an die Südseite der Königstraße, am Westende über eine kleine Zwischenebene zur Behnstraße, Ecke Struenseestraße. Der Bahnhof gehört der Preisklasse 4 an. Am östlichen Ausgang besteht eine Übergangsmöglichkeit zur Stadtbuslinie 112. Die Haltestelle "Behnstraße" der Metrobuslinie 2 befindet sich knapp 150 Meter vom westlichen S-Bahn-Ausgang entfernt in der Straße Palmaille. Am Ausgang Behnstraße ist durch eine Station von Stadtrad Hamburg der Wechsel auf ein Leihrad möglich.
Der S-Bahnhof wird tagsüber von den Hauptlinien S1 und S3 jeweils im 10-Minuten-Takt bedient, in der Hauptverkehrszeit zusätzlich von der Verstärkerlinie S2 ebenfalls alle 10 Minuten. In den Nächten vor Samstag und Sonntag sowie vor Feiertagen gibt es einen durchgängigen Betrieb der Hauptlinien im 20-Minuten-Takt, an den übrigen Tagen herrscht am S-Bahnhof etwa zwischen 1:00 Uhr und 3:50 Uhr Betriebsruhe. 2018 gab es täglich (mo–fr) durchschnittlich etwa 12.000 ein- oder aussteigende Fahrgäste pro Tag.[6]
Die Anlage ist nicht barrierefrei zugänglich. Ein Ausbau ist für das Jahr 2023 geplant.
Weblinks
Nachweise
- Statistikamt Nord: Straßen- und Gebietsverzeichnis der Freien und Hansestadt Hamburg.
- Christian Hanke: Hamburgs Straßennamen erzählen Geschichte, 5. Auflage, Medien-Verlag Schubert, Hamburg 2014, ISBN 978-3-937843-47-6.
- Verordnung zur Gestaltung von Neu-Altona vom 13. November 1956.
- Dirk Hempel/NDR.de: 1956: Grundsteinlegung für Neu-Altona, Stand 4. April 2016, abgerufen am 29. Juli 2020.
- Pressemeldung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Stand 25. Juni 2018, abgerufen am 1. Februar 2021.
- Antwort des Hamburger Verkehrsverbunds auf eine Anfrage bei FragDenStaat am 25. September 2019, abgerufen am 23. September 2020.