Junkersdorf an der Weisach
Junkersdorf an der Weisach (amtlich Junkersdorf a.d.Weisach) ist ein Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Pfarrweisach im Landkreis Haßberge.
Junkersdorf Gemeinde Pfarrweisach | |
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Höhe: | 297 m ü. NHN |
Fläche: | 2,48 km² |
Einwohner: | 250 (2017)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 101 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1978 |
Postleitzahl: | 96176 |
Vorwahl: | 09535 |
Giebelständiges Satteldachhaus, um 1600 |
Geografie
Das Straßendorf liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises im Weisachgrund. Durch den Ort führt die Bundesstraße 279 von Breitengüßbach nach Bad Neustadt an der Saale. Weitere Straßen verbinden Junkersdorf mit Altenstein und Rabelsdorf.
Geschichte
Der Ort an der alten würzburgischen Geleitstraße Bamberg–Königshofen entstand wohl zwischen dem Ende des 8. und dem 9. Jahrhundert.[2] Die erste Nennung war 1232 in der Teilungsurkunde des Würzburger Bischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und unter anderem „Junkerstorff“ bei der Mutterkirche verblieb. 1387 erhielten Ulrich und Wolfram von Stein ein Drittel eines Zehntes zu „Gunckhersdorf gelegen unter dem Altenstein“.[3] 1554 besaßen die Herren von Stein den größten Teil des Dorfes, den 1607/22 die von Rotenhan erwarben. Im Verlauf des Dreißigjährigen Kriegs verminderte sich die Zahl der Junkersdorfer auf fünf rotenhanische Untertanen im Jahr 1644. Der Versuch einer gewaltsamen Rückbekehrung der evangelischen Einwohner zur katholischen Kirche am 1. Oktober 1629 war erfolglos.[2]
1862 wurde die seit 1818 selbständige Landgemeinde Junkersdorf in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Die Landgemeinde bestand aus dem Kirchdorf und der 2,0 Kilometer entfernten Einöde Hauckenmühle. Sie zählte im Jahr 1871 208 Einwohner, von denen 205 evangelisch waren, und 39 Wohngebäude. Junkersdorf gehörte zum Sprengel der 2,5 Kilometer entfernten evangelischen Pfarrei Altenstein. Eine evangelische Bekenntnisschule stand seit 1815 im Ort.[4]
Im Jahr 1897 wurde Junkersdorf mit der Bahnstrecke Breitengüßbach–Maroldsweisach an das Schienennetz angeschlossen. 1900 hatte die 247,73 Hektar große Gemeinde 188 Einwohner und 34 Wohngebäude.[5] 1925 lebten in Junkersdorf 182 Personen, von denen 6 katholisch waren, in 34 Wohngebäuden. Der Ort gehörte zum Sprengel der katholischen Pfarrei in Pfarrweisach.[6]
1950 hatte die Gemeinde 280 Einwohner und 36 Wohngebäude.[7] Im Jahr 1961 zählte Junkersdorf 235 Einwohner und 42 Wohngebäude.[8] 1970 waren es 235[9] und 1987 268 Einwohner sowie 66 Wohngebäude mit 83 Wohnungen.[10] Am 1. Juli 1972 wurde der Landkreis Ebern aufgelöst und Junkersdorf kam zum Haßberg-Kreis. Am 1. Januar 1978 folgte die Eingliederung in die Gemeinde Pfarrweisach.
Am 27. Mai 1988 wurde auf der Bahnstrecke zwischen Ebern und Maroldsweisach der Personenverkehr eingestellt. Güterverkehr wurde bis zum 21. November 2001 durchgeführt. 2003 folgte die Stilllegung und der Rückbau der Gleise.
Sehenswürdigkeiten
Die evangelisch-lutherische Kirche ist eine Chorturmkirche. Das Langhaus ist ein Saalbau mit einem Satteldach. Der spätromanische Chorturm besteht in den unter Geschossen aus Sandsteinquadern und stammt im Kern aus dem 13. Jahrhundert. Das Fachwerkobergeschoss und Mansardwalmdach des Turmes wurde 1797 errichtet.
In der Bayerischen Denkmalliste sind insgesamt fünf Baudenkmäler aufgeführt.
Bodendenkmäler
Weblinks
- Ortsblatt 1849
- Junkersdorf an der Weisach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
- Entdecken, Erleben, Genießen – Verwaltungsgemeinschaft Ebern, September 2017, S. 40. (Memento des Originals vom 19. September 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Geschichte von Junkersdorf an der Weisach auf: pfarrweisach.de, abgerufen am 26. Juni 2020
- Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3 7696 9872 X. S. 25.
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1292, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1305 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1340 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1175 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 860 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 186 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 362 (Digitalisat).