Rabelsdorf
Rabelsdorf ist ein Ortsteil der unterfränkischen Gemeinde Pfarrweisach im Landkreis Haßberge.
Rabelsdorf Gemeinde Pfarrweisach | |
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Höhe: | 315 m ü. NHN |
Fläche: | 2,91 km² |
Einwohner: | 133 (2017)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 46 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 96176 |
Vorwahl: | 09535 |
Altes Brauhaus |
Geografie
Das Kirchdorf liegt im nordöstlichen Teil des Landkreises etwas abseits am Fuß des Lichtensteiner Waldes in einer Talsenke, die der Schellenbach durchfließt. Von Pfarrweisach ist es rund zwei Kilometer entfernt. Einen Kilometer westlich verläuft die Bundesstraße 279 von Breitengüßbach nach Bad Neustadt an der Saale. In der Gegend um Rabelsdorf erfolgt insbesondere Obstanbau.
Geschichte
Der Ort, dessen Name vermutlich auf den Personennamen „Rabanolt“ zurückgeht, entstand wohl im 9. Jahrhundert.[2] Er lag ursprünglich an einer anderen, höheren Stelle, Richtung Altenstein.[3]
Die erste Erwähnung war 1232 in der Teilungsurkunde des Würzburger Fürstbischofs Hermann, in der Ebern von der Pfarrei Pfarrweisach getrennt wurde und „Rabenoldorff“ bei der Mutterkirche verblieb. 1317 erhielten Aplo, Theino und Hugelinus von Lichtenstein den ganzen Zehnt in Rabensdorf.[4] Nach der Zerstörung des Dorfes im Dreißigjährigen Krieg folgte die Neuansiedlung in einer Talsenke. Lehensbesitz in dem Ganerbendorf hatten neben der Eberner Pfarrei die Herren von Altenstein, von Lichtenstein und aus Wasmuthhausen die Voit von Rieneck.[3]
1862 wurde Rabelsdorf in das neu geschaffene bayerische Bezirksamt Ebern eingegliedert. Die 290,96 Hektar große Landgemeinde hatte im Jahr 1871 117 Einwohner, von denen 110 evangelisch waren, und 27 Wohngebäude. Rabelsdorf gehörte zum Sprengel der 2 Kilometer entfernten evangelischen Pfarrei Altenstein. Dort befand sich auch die evangelische Bekenntnisschule.[5] 1900 zählte die Rabelsdorf 97 Einwohner und 25 Wohngebäude.[6] 1925 lebten in dem Kirchdorf 99 Personen, von denen 21 katholisch waren, in 24 Wohngebäuden. Der Ort gehörte zum Sprengel der katholischen Pfarrei im 2,5 Kilometer entfernten Pfarrweisach, wo auch die katholische Schule stand.[7]
1950 hatte die Gemeinde 155 Einwohner und 24 Wohngebäude. Die Schule in Junkersdorf war für die evangelischen Schüler zuständig.[8] Im Jahr 1961 zählte Rabelsdorf 112 Einwohner und 22 Wohngebäude.[9] 1970 waren es 108[10] und 1987 115 Einwohner sowie 27 Wohngebäude mit 33 Wohnungen.[11] Am 1. Juli 1971 wurde Rabelsdorf im Rahmen der Gebietsreform in die Gemeinde Pfarrweisach eingegliedert. Am 1. Juli 1972 folgte die Auflösung des Landkreises Ebern und Pfarrweisach kam mit seinem Ortsteil zum Haßberg-Kreis.
1993 gewann Rabelsdorf unter 47 Dörfern aus zehn Bundesländern den Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“.
Sehenswürdigkeiten
In einer Pfarrbeschreibung von 1547 wurde erstmals eine Kirche in Rabelsdorf erwähnt. Der Bau der heutigen katholischen Filialkirche St. Bartholomäus folgte 1689. Es ist ein schlichter Saalbau mit einem Satteldach und einem Dachreiter mit Pyramidendach. Die Kirche wurde 1992 restauriert. Im Dachreiter hängt eine Glocke mit 48 Zentimeter Durchmesser von 1559. Die zweite Glocke mit 43 Zentimeter stammt aus dem Jahr 1589. Zur Ausstattung gehören eine Barockkanzel vom Jahre 1700 und ein einfacher Altar von 1689.
Das Gotteshaus ist eine Simultankirche. Anlässlich einer Umpfarrung der Rabelsdorfer Protestanten nach Altenstein im Jahr 1828 beanspruchte die evangelische Mehrheit im Dorf die Kapelle für sich. Allerdings bestand die katholische Pfarrei Pfarrweisach auf ihrem Eigentumsrecht. 1897 war sie schließlich mit der Nutzung durch beide Konfessionen einverstanden.[12]
In der Bayerischen Denkmalliste sind acht Baudenkmäler aufgeführt.
Bodendenkmäler
Weblinks
- Ortsblatt 1849
- Rabelsdorf in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
Einzelnachweise
- Entdecken, Erleben, Genießen – Verwaltungsgemeinschaft Ebern, September 2017, S. 43.
- Geschichte von Rabelsdorf auf pfarrweisach.de, abgerufen am 26. Juni 2020
- Rabelsdorf. In: www.rabelsdorf.de
- Werner Schmiedel: Landkreise Ebern und Hofheim. In: Historisches Ortsnamenbuch von Bayern. Unterfranken. Band 2: Landkreise Ebern und Hofheim. Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1973, ISBN 3-7696-9872-X, S. 45.
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1294, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1306 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1341 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1177 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 861 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 187 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 362 (Digitalisat).
- Kirche. In: www.rabelsdorf.de