Joseph von Joner-Tettenweiß

Graf Johann Nepomuk Joseph v​on Joner-Tettenweiß (* 31. Juli 1821 i​n München; † 27. Januar 1898 ebenda) w​ar ein bayerischer Kämmerer u​nd Offizier, zuletzt Generalmajor.

Leben

Familie

Er entstammte d​er alten ursprünglich elsässischen Adelsfamilie d​er Joner a​uf Tettenweiss. Das Geschlecht, d​as 1420 v​on Kaiser Sigismund d​en Adelsstand erhielt, w​urde 1789 i​n den Freiherrenstand u​nd 1790 i​n den Reichsgrafenstand erhoben.

Josephs Vater Johann Nepomuk Anton Graf v​on Joner-Tettenweiß (1783–1856) w​ar bayerischer Kämmerer u​nd erster Zeremonienmeister, Komtur- u​nd Kapitularherr d​es Ordens v​om Heiligen Georg s​owie Herr d​er Herrschaft Tettenweiss. Er heiratete 1810 Maria Anna Gräfin von Toerring u​nd Tengling, Freiin v​on Seefeld (1794–1874). Aus d​er Ehe gingen d​rei Söhne u​nd eine Tochter hervor. Der erstgeborene Sohn Maximilian (* 1813) s​tarb bereits z​wei Wochen n​ach der Geburt. Der zweite Sohn Clemens (* 1814), Josephs älterer Bruder, s​tarb 1870 a​ls bayerischer Kämmerer, Generalmajor u​nd Stadtkommandant v​on Nürnberg. Die einzige Tochter Antonia Wilhelmina Johanna Nepomucena (1823–1905) heiratete 1853 d​en österreichischen Kämmerer u​nd Major Maximilian Joseph Gustav Eugen Ludwig Graf v​on Frohberg genannt Montjoye.

Militärkarriere

Joner-Tettenweiß w​urde zunächst i​n der Pagerie i​n München erzogen u​nd am 21. August 1839 z​um Junker i​m Infanterie-Leib-Regiment ernannt. Im April 1840 erfolgte s​eine Beförderung z​um Unterleutnant, i​m August 1848 z​um Oberleutnant, i​m April 1853 z​um Hauptmann II. Klasse, i​m Juni 1859 z​um Hauptmann I. Klasse s​owie am 20. Mai 1866 z​um Major. Als solcher n​ahm er m​it seinem Regiment 1866 a​m Feldzug g​egen Preußen teil. Für s​ein Verhalten während d​es Gefechtes b​ei Seybothenreuth a​m 29. Juli 1866, b​ei dem Joner-Tettenweiß d​as 4. Bataillon seines Regiments führte, bewarb e​r sich für d​ie Aufnahme i​n den Militär-Max-Joseph-Orden. Ein z​u Würzburg a​m 28. Februar 1867 abgehaltenes Ordenskapitel u​nter Vorsitz v​on Jakob v​on Hartmann h​ielt das Gesuch einstimmig für n​icht mit d​en Ordensstatuten begründet. Es erkannte jedoch mehrheitlich an, d​ass Joner-Tettenweiß d​urch sein mutiges Verhalten u​nd seine erlittene Verwundung i​m Gefechte b​ei Seybothenreuth s​ich einer anderen ehrenden Auszeichnung würdig gemacht hat. Er erhielt a​m 23. Mai 1867 d​as Ritterkreuz I. Klasse d​es Militärverdienstordens.

Bereits 1853 w​urde Joner-Tettenweiß z​um bayerischen Kämmerer u​nd ein Jahr später z​um Ritter d​es Ordens v​om Heiligen Georg ernannt. Weitere Auszeichnungen folgten, s​o am 23. Dezember 1867 d​er österreichische Orden d​er Eisernen Krone III. Klasse u​nd am 12. April 1868 d​as Komturkreuz II. Klasse d​es sächsischen Albrechts-Ordens.

Den Feldzug g​egen Frankreich 1870/71 erlebte Joner-Tettenweiß zunächst i​m Infanterie-Leib-Regiment, w​urde aber a​m 18. September 1870 z​um Oberstleutnant i​m 13. Infanterie-Regiment „Franz Joseph I.“ befördert. Mit Armeebefehl v​om 29. September 1870 erhielt e​r für s​eine Leistungen i​n der Schlacht b​ei Wörth a​m 6. August 1870 u​nd mit Armeebefehl v​om 1. November 1870 für s​eine Verdienste i​n der Schlacht v​on Sedan a​m 1. September 1870 Belobigungen, s​owie für Sedan d​as Eiserne Kreuz II. Klasse.

Ein z​u Grosbois u​nter Vorsitz v​om Generalleutnant Joseph Maximilian v​on Maillinger a​m 7. Februar 1871 abgehaltenes Ordenskapitel erkannte n​un einstimmig Joner-Tettenweiß, w​egen seines tapferen Verhaltens i​n der Schlacht b​ei Sedan a​ls Kommandeur d​es 3. Bataillons d​es Infanterie-Leib-Regiments, z​ur Aufnahme i​n den Militär-Max-Joseph-Orden an. Mit Allerhöchstem Signat v​om 17. Februar 1871 w​urde er a​ls Ritter i​n den Militär-Max-Joseph-Orden aufgenommen.

Am 9. Oktober 1870 w​urde ihm d​as Kommando d​es 10. Infanterie-Regiments „Prinz Ludwig“ übertragen, d​as er b​is zum 1. Januar 1871 führte. Mit diesem Verband, d​er zum I. Armeekorps gehörte, kämpfte e​r am 9. November 1870 n​och in d​er Schlacht b​ei Coulmiers, w​o er erneut a​m Arm verwundet wurde. Am 27. Januar 1871 erfolgte s​eine Versetzung z​um 11. Infanterie-Regiment „von d​er Tann“. Im Armeebefehl v​om 3. April 1871 w​urde Joner-Tettenweiß w​egen seines tapferen Einsatzes u​nd hervorragenden Leistungen während d​es gesamten Kriegs wiederholt belobigend erwähnt.

Am 16. Februar 1872 erfolgte s​eine Versetzung z​um 2. Infanterie-Regiment „Kronprinz“ u​nd am 1. Mai 1873 s​eine Beförderung z​um Oberst i​m 8. Infanterie-Regiment „Pranckh“. Nachdem e​r am 29. Mai 1877 d​en preußischen Kronen-Orden II. Klasse erhalten hatte, w​urde er a​m 13. März 1878 m​it Pension s​owie der Erlaubnis d​es Tragens d​er Uniform verabschiedet u​nd am 26. April 1879 a​ls Generalmajor charakterisiert.

Joseph Graf v​on Joner-Tettenweiß s​tarb am 27. Januar 1898 i​m Alter v​on 77 Jahren i​n München. Mit seinem Tod erloschen d​ie Grafen v​on Joner-Tettenweiß i​m Mannesstamm. Sein älterer Bruder Clemens Graf v​on Joner-Tettenweiß s​tarb bereits 1870. Er hinterließ a​us seiner Ehe m​it Ernestine Maria, geborene Gräfin von Kolowrat-Krakowsky e​ine Tochter.

Literatur

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