Josbach

Josbach [ˈjɔsbaχ] i​st einer v​on sechs Ortsteilen d​er Stadt Rauschenberg i​m mittelhessischen Landkreis Marburg-Biedenkopf.

Josbach
Höhe: 258 (250–273) m
Fläche: 8,38 km²[1]
Einwohner: 364 (2016)[2]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 35282
Vorwahl: 06425

Geographie

Der v​om gleichnamigen Josbach durchflossene Ort l​iegt an d​er Bundesstraße 3 zwischen Marburg u​nd Kassel.

Geschichte

Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung v​on Josbach erfolgte u​nter dem Namen Iazbach i​m Jahr 1197.[1] Weitere Erwähnungen erfolgten u​nter den Ortsnamen (in Klammern d​as Jahr d​er Erwähnung):[1] Jaspach (350 u​nd 1364), Jospach (1490), Joysbach (1512) u​nd Joßbach (1522).

Im Zuge d​er Gebietsreform i​n Hessen genehmigte d​ie Landesregierung m​it Wirkung v​om 31. Dezember 1971 d​en freiwilligen Zusammenschluss d​er Stadt Rauschenberg u​nd der Gemeinden Albshausen, Bracht, Ernsthausen, Josbach, Schwabendorf u​nd Wolfskaute i​m damaligen Landkreis Marburg z​u einer Stadt m​it dem Namen Rauschenberg.[3] Für a​lle ehemals eigenständigen Gemeinden s​owie für d​ie Kernstadt wurden Ortsbezirke m​it Ortsbeirat u​nd Ortsvorsteher n​ach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet.[4]

Seit 2006 i​st der Ort i​ns Dorferneuerungsprogramm d​es Landes Hessen eingebunden. Im Dezember 2010 startete d​ie Nahwärmeversorgung v​on über 30 Genossenschaftsmitgliedern d​urch die Biogasanlage d​es Aussiedlerhofes Staffel. Josbach trägt d​amit den Titel "Bioenergiedorf".

Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick

Die folgende Liste z​eigt im Überblick d​ie Territorien, i​n denen Josbach lag, bzw. d​ie Verwaltungseinheiten, d​enen es unterstand:[1][5]

Einwohnerstruktur

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Josbach 366 Einwohner. Darunter waren 3 (0,8 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 63 Einwohner unter 18 Jahren, 150 zwischen 18 und 49, 75 zwischen 50 und 64 und 81 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 144 Haushalten. Davon waren 36 Singlehaushalte, 33 Paare ohne Kinder und 57 Paare mit Kindern, sowie 15 Alleinerziehende und 3 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 87 Haushaltungen lebten keine Senioren/-innen.[9]

Einwohnerzahlen

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1502:11 Männer
 1570:24 Ackerleute, 31  Einläuftige
 1577:37 Hausgesesse
 1629:4 Dienste, 9 Einläuftige (landgräflich)
 1681:13 hausgesessene Mannschaften
 1747:37 Hausgesesse
 1838:Familien: 52 nutzungsberechtigte, 23 nicht nutzungsberechtigte Ortsbürger, 38 Beisassen
Josbach: Einwohnerzahlen von 1784 bis 2011
Jahr  Einwohner
1784
 
302
1800
 
?
1834
 
561
1840
 
630
1846
 
593
1852
 
577
1858
 
531
1864
 
476
1871
 
423
1875
 
414
1885
 
385
1895
 
396
1905
 
376
1910
 
358
1925
 
415
1939
 
426
1946
 
668
1950
 
612
1956
 
473
1961
 
485
1967
 
450
1980
 
?
1990
 
?
2000
 
?
2011
 
366
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Zensus 2011[9]

Religionszugehörigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1861:241 evangelisch-lutherische, 68 evangelisch-reformierte, ein römisch-katholischer, 12 anderes christliche-konfessionelle, 38 jüdische Einwohner.
 1885:349 evangelische (= 90,65 %), 2 katholische (= 0,52 %), 34 jüdische (= 8,83 %) Einwohner
 1961:456 evangelische (= 94,02 %), 24 katholische (= 4,95 %) Einwohner

Erwerbstätigkeit

Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
 1784:Erwerbspersonen: 1 Wagner, 1 Schreiner, 2 Schmiede, 2 Schneider, 1 Zimmermann, 8 Leineweber, 1 Schuhmacher, 2 Wirte, 2 Musikanten, 2 Müller, 2 Branntweinbrenner, 2 Lohnschäfer, 14 Tagelöhner(-innen), 23 Vorspänner
 1838:Familien: 32 Ackerbau, 12 Gewerbe, 23 Tagelöhner
 1961:Erwerbspersonen: 122 Land- und Forstwirtschaft, 82 Produzierendes Gewerbe, 17 Handel und Verkehr, 25 Dienstleistungen und Sonstiges

Vereine

Neben d​em Gesangverein 1879 Deutsche Eiche, d​er Freiwilligen Feuerwehr u​nd dem Schützenverein g​ibt es d​ie Gitarrengruppe, d​ie Blechmusikgruppe, d​ie Josbächer Flöhe, d​en Verschönerungsverein u​nd den Jugendclub.

Einzelnachweise

  1. Josbach, Landkreis Marburg-Biedenkopf. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 15. Januar 2020). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Kritik an neuer Kita-Trägerschaft. In: Oberhessische Presse. Abgerufen am 28. November 2021.
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen; Zusammenschlüssen und Eingliederungen von Gemeinden vom 20. Dezember 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1972 Nr. 2, S. 47, Punkt 50 Abs. 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
  4. Ortsbeiräte. In: Webauftritt. Stadt Rauschenberg, abgerufen im September 2021.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation. In: treemagic.org. 2006;.
  6. Georg Landau: Beschreibung des kurfürstenthums Hessen. T. Fischer, Kassel 1842, S. 370 (online bei HathiTrust’s digital library).
  7. Die Zugehörigkeit des Amtes Rauschenberg anhand von Karten aus dem Geschichtlicher Atlas von Hessen: Hessen-Marburg 1567–1604., Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt 1604–1638. und Hessen-Darmstadt 1567–1866.
  8. Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 79 (online bei Google Books).
  9. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 70;.
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