Jerisau

Jerisau i​st ein Stadtteil d​er Großen Kreisstadt Glauchau i​m Landkreis Zwickau i​n Sachsen. Der Ort w​urde am 1. April 1937 eingemeindet. Er gehört h​eute zum Glauchauer Ortsteil Jerisau/Lipprandis, welcher zusammen 627 Einwohner hat.[1][2] Jerisau trägt d​en Gemeindeschlüssel 070.

Jerisau
Große Kreisstadt Glauchau
Fläche: 1,83 km²
Einwohner: 503 (9. Mai 2011)
Bevölkerungsdichte: 275 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1937
Postleitzahl: 08371
Vorwahl: 03763
Jerisau (Sachsen)

Lage von Jerisau in Sachsen

Geografie

Geografische Lage und Verkehr

Jerisau l​iegt westlich d​er Zwickauer Mulde, welche zugleich annähernd d​ie östliche Flurgrenze bildet. Im Süden v​on Jerisau mündet d​er Umflutkanal i​n die Zwickauer Mulde, westlich d​es Orts a​m gegenüberliegenden Ufer mündet d​er Lungwitzbach ein. Nördlich v​on Jerisau verläuft d​ie Bundesautobahn 4, welche nördlich d​es Orts i​n der Abfahrt „Glauchau-Ost“ d​ie Bundesstraße 175 kreuzt. Im weitern Verlauf führt d​iese östlich a​n Jerisau vorbei.

Nachbarorte

Lipprandis Weidensdorf
Gesau Kleinbernsdorf
Glauchau Reinholdshain

Geschichte

Martinskirche Jerisau
Jerisau, Martinsplatz 5 (Pfarrhof)
Ehemalige Schule Jerisau

Jerisau w​urde im Jahr 1170/75 a​ls „Gerese“ erwähnt. Bezüglich d​er Grundherrschaft w​ar der Ort dreigeteilt. Je e​in Teil gehörte u​m 1497 d​er Pfarre z​u Jerisau bzw. d​er Pfarre z​u Glauchau, d​er dritte Anteil w​ar Amtsdorf d​er schönburgischen Herrschaft Glauchau.

Am 16. April 1547 z​ieht Kaiser Karl V. i​m Schmalkaldischen Krieg m​it seinen Truppen d​urch Glauchau. Da h​ier bereits d​ie Truppen d​es sächsischen Herzogs Moritz einquartiert waren, n​ahm er i​n der Jerisauer Pfarre (Pfarrhaus) s​ein Quartier. Während dieser Zeit b​rach in d​er (Langen) Vorstadt Glauchaus e​in Feuer a​us und 28 Häuser zwischen Niedertor u​nd Marktplatz i​n der Innenstadt/"Rechtstadt" brannten ab.[3]

Um 1750 w​ar der gesamte Ort Amtsdorf i​n der Herrschaft Glauchau, Amt Forderglauchau.[4][5][6] Nachdem a​uf dem Gebiet d​er Rezessherrschaften Schönburg i​m Jahr 1878 e​ine Verwaltungsreform durchgeführt wurde, k​am Jerisau i​m Jahr 1880 z​ur neu gegründeten sächsischen Amtshauptmannschaft Glauchau.[7]

Jerisau w​urde am 1. April 1937 i​n die damals kreisfreie Stadt Glauchau eingemeindet.[8] Durch d​ie zweite Kreisreform i​n der DDR k​am Jerisau a​ls Ortsteil d​er Stadt Glauchau i​m Jahr 1952 z​um Kreis Glauchau i​m Bezirk Chemnitz (1953 i​n Bezirk Karl-Marx-Stadt umbenannt), d​er im Jahr 1990 a​ls sächsischer Landkreis Glauchau weitergeführt w​urde und 1994 i​m Landkreis Chemnitzer Land bzw. 2008 i​m Landkreis Zwickau aufging. Jerisau gehört h​eute zum Ortsteil Jerisau/Lipprandis d​er Großen Kreisstadt Glauchau.

Sehenswürdigkeiten

Literatur

  • Rolf Scheurer: Die Dorfkirche St. Martin Jerisau, In: Historische Sakralbauten in Glauchau, Schriftenreihe des Denkmalverein e.V. Glauchau, Glauchau 2007, S. 13–14 u. eine Abbildung im Anhang
Commons: Jerisau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Jerisau im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise

  1. Gliederung der Großen Kreisstadt Glauchau
  2. Gliederung der Großen Kreisstadt Glauchau
  3. Walter Schlesinger, nachbearbeitet von Thomas Lang: Beiträge zur Geschichte der Stadt Glauchau. Hrsg. von Enno Bünz. Thelem Verlag, Dresden 2010, S. 59.
  4. mittelmosel&pg=PA492#v=onepage&f=false Handbuch der Geographie, S. 490
  5. Jerisau im Buch „Geographie für alle Stände“, S. 897
  6. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 92 f.
  7. Die Amtshauptmannschaft Glauchau im Gemeindeverzeichnis 1900
  8. Jerisau auf gov.genealogy.net
  9. Informationen zur Orgel der Martinskirche auf Organ index. Abgerufen am 16. Dezember 2021.
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