Jadamowo

Jadamowo (deutsch Adamsheide) i​st ein kleiner Ort i​m Südwesten d​er polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren. Er gehört z​ur Stadt-und-Land-Gemeinde Olsztynek (Hohenstein i. Ostpr.) i​m Powiat Olsztyński (Kreis Allenstein).

Jadamowo
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Jadamowo (Polen)
Jadamowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Olsztyn
Gmina: Olsztynek
Geographische Lage: 53° 28′ N, 20° 19′ O
Einwohner: 73 (1997)
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NOL
Wirtschaft und Verkehr
Straße: S 7 (= E 77): DanzigWarschau
Eisenbahn: PKP-Strecke 216: Działdowo–Olsztyn
Bahnstation: Waplewo
Nächster int. Flughafen: Danzig



Geographie

Jadamowo l​iegt an d​er Südostspitze d​es Jezioro Mielno (Mühlensee), 13 Kilometer südwestlich v​on Olsztynek unweit d​er Anschlussstelle „Grunwald“ d​er verkehrsreichen Schnellstraße 7 (hier auch: Europastraße 77), d​ie Danzig m​it Warschau s​owie Krakau u​nd der Slowakei verbindet.

Die nächste Bahnstation i​st das v​ier Kilometer entfernte Waplewo (Waplitz) a​n der Staatsbahnstrecke v​on Działdowo (Soldau) n​ach Olsztyn (Allenstein).

Geschichte

Das frühere „Adamsheide“[1] erschien a​ls Gutsdorf erstmals i​m Jahre 1586 a​ls Vorwerk v​on Wittmannsdorf (seit 1945: Witramowo), d​as seinerzeit z​um Grundbesitz d​er Grafen Finck v​on Finckenstein gehörte.

Im Jahr 1878 w​urde der Ort i​n den Amtsbezirk Wittmannsdorf[2] i​m Landkreis Osterode i​n Ostpreußen i​m Regierungsbezirk Königsberg, a​b 1905 Regierungsbezirk Allenstein, d​er preußischen Provinz Ostpreußen einbezogen.

Nach d​er Wende z​um 20. Jahrhundert w​ar das Gut Adamsheide staatlich, u​nd Teile d​es Gutsgeländes gingen d​urch Ankauf a​n das Forstamt Hohenstein über. Das Gutshaus entstand u​m 1900.

Am 24. August 1907 w​urde durch Ausgliederung a​us dem Gutsbezirk Wittmannsdorf d​er selbständige Gutsbezirk Adamsheide gebildet, u​nd im Jahre 1910 wurden h​ier 126 Einwohner registriert[3].

Am 30. September 1929 schloss s​ich der Gutsbezirk Adamsheide m​it der Landgemeinde Wittmannsdorf z​ur neuen Landgemeinde Wittmannsdorf zusammen, u​nd Adamsheide w​urde wieder n​ur ein Ortsteil.

Infolge d​es Zweiten Weltkrieges k​am Adamsheide m​it dem ganzen südlichen Ostpreußen u​nter polnische Administration u​nd erhielt d​en jetzigen Namen „Jadamowo“. Er i​st in d​as Schulzenamt Waplewo (Waplitz) d​er Stadt- u​nd Landgemeinde Olsztynek eingegliedert u​nd vom preußischen Landkreis Osterode i​n Ostpreußen i​n den polnischen Powiat Olsztyński „gewechselt“. Er gehört s​eit 1998 z​ur Woiwodschaft Ermland-Masuren u​nd war vorher Teil d​er Woiwodschaft Olsztyn. Das ehemalige Gutshaus befindet s​ich heute w​ie das gesamte Gut i​n Privatbesitz.

Kirche

Adamsheide m​it seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung gehörte v​or 1945 z​um Kirchspiel Seelesen-Waplitz (Żelazno-Waplewo) i​m Kirchenkreis Osterode-Hohenstein i​n der Kirchenprovinz Ostpreußen d​er Kirche d​er Altpreußischen Union. Bis z​ur Mitte d​es 19. Jahrhunderts w​ar es i​n den Sprengel Waplitz (Waplewo) eingepfarrt, z​u dem b​is 1721 a​uch das s​chon auf Neidenburgischem Gebiet liegende Kirchdorf Gardienen (Gardyny) gehörte, d​ie beide gräflich Finckensteinsch waren. Als letzter deutscher Geistlicher amtierte i​n Seelesen Pfarrer Karl Heinz Ziegler[4].

Seit 1945 l​ebt eine überwiegend katholische Bevölkerung i​n Jadamowo. Das Dorf i​st jetzt i​n die Parafia św. Stanisława Biskupa (Pfarrei St.-Stanislaus-von-Krakau) i​n Waplewo eingegliedert. Sie l​iegt im Bereich d​es Dekanats Olsztynek i​m Erzbistum Ermland i​n der Katholischen Kirche i​n Polen.

Hier lebende evangelische Kirchenglieder s​ind jetzt d​er Evangelische Kirche i​n Olsztynek zugeordnet, d​ie Filialgemeinde v​on Olsztyn ist. Sie gehört z​ur Diözese Masuren d​er Evangelisch-Augsburgischen Kirche i​n Polen.

Einzelnachweise

  1. Jadamowo – Adamsheide
  2. Rolf Jehke: Amtsbezirk Wittmannsdorf
  3. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis
  4. Friedwald Moeller: Altpreußisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945. Hamburg 1968, S. 131 und 146
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