Jürgen Karnopp
Jürgen Karnopp (* 3. Januar 1943 in Dahlwitz-Hoppegarten) ist ein deutscher bildender Künstler. Für die in Ost-Berlin zwischen den 1970er und den späten 1980er Jahren errichteten Wohngebiete schuf er zahlreiche Skulpturen und Schmuck-Wasseranlagen. Sein bevorzugtes Arbeitsmaterial ist Keramik.
Leben
In der DDR-Zeit arbeitete er als freischaffender Künstler, führte aber vor allem Staatsaufträge aus. Nach der Wende zog Karnopp nach Mecklenburg-Vorpommern in die Gemeinde Faulenrost und betreibt dort auch sein Atelier.
Werke (Auswahl)
Brunnen
- 1981: Keramik-Sitzbrunnen in der Straße Alt-Friedrichsfelde im Lichtenberger Ortsteil Berlin-Friedrichsfelde
Seit den 1990er Jahren strömte kein Wasser mehr aus den Düsen, das Kunstwerk zerfiel mehr und mehr. Die Lichtenberger Bezirksverwaltung hat das Brunnenbecken daher bepflanzen lassen.[1]
- 1984: Kugelbrunnen auf der Anton-Saefkow-Promenade im Lichtenberger Ortsteil Berlin-Fennpfuhl
- 1989: Wasserwand, auch Wasserkaskaden genannt, am Rand des Fennpfuhlparks
Auch an diesem von Parkbesuchern gern betrachteten Springbrunnen nagte vor allem nach der Wende der Zahn der Zeit. Zusätzlich beschmierten Unbekannte die dahinter stehende etwa zwei Meter hohe Wand. Eine Restaurierung und Erneuerung der Rohre und Pumpen war nicht im Bezirkshaushalt eingeplant, daher dienen die flachen großen ehemaligen Brunnenbecken seit dem Ende des 20. Jahrhunderts als Blumenbeete.
Plastiken
- 1983: Formsteinwand aus runden kannelierten Klinkern, die mittels einer gemauerten und geschwungenen Wand einen Spielplatz abschirmte. In der unterschiedlich hohen Mauer befanden sich auch Sitznischen, die mit Granitsteinen gepflastert waren.
Mit der Neuanlage des Spielplatzes in den 2010er Jahren nur noch ein Teilstück der Wand erhalten.[3] - 1984: Steinrelief zur Wandgestaltung im Gebäude der Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften[4]
- 1987: Orgeln
In der Grünanlage am Anton-Saefkow-Platz (nicht erhalten)[5]
- (Jahr unbekannt) Keramikwand, die das Denkmal für die Schöpfer des Frankfurter Lennéparks umgab. Die Stadtverwaltung ließ die Wand anlässlich der Denkmalsanierung im Jahr 2000 abbauen und in ein Kunstdepot einlagern. Im Jahr 2017 fand eine vom Fotografen Martin Maleschka und der Stadtverordneten und Kulturwissenschaftlerin Sahra Damus organisierte Ausstellung von 12 solcher bisher eingelagerten Kunstwerken in der Aula der Europa-Universität Viadrina statt. Beabsichtigt ist eine breite öffentliche Diskussion, was zukünftig mit solchen bisher verlorenen Kunstwerken passieren soll.[6][7]
Ausstellungen
Unter anderem beteiligte sich Karnopp an der IX. Kunstausstellung der DDR 1982/1983 in Dresden.[8]
Literatur
Weblinks
Commons: Jürgen Karnopp – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Keramikbrunnen (Jürgen Karnopp) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
- Monika Arnold: Diese Pflanzgefäße sind Reste eines Keramikbrunnens, in: Berliner Morgenpost online, 21. März 2013 (leider ist die Wiedergabe im Internet mit allen Steuerzeichen durch die Redaktion der Morgenpost fast unleserlich geworden.)
- Plastiken, Denkmäler und Brunnen in Berlin-Lichtenberg, Luisenstädtischer Bildungsverein, 1993, S. 50.
- Plastiken, Denkmäler und Brunnen in Berlin-Lichtenberg, Luisenstädtischer Bildungsverein, 1993, S. 16.
- Modell des Wandreliefs im Archiv der Brandenburgischen Wissenschaften, Sammlungsnummer P/BON-0693 (Memento des Originals vom 6. Oktober 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 4. Februar 2017.
- Kunst im öffentlichen Raum der 80er und 90er Jahre in Berlin, abgerufen am 4. Februar 2017.
- Sonja Jenning: Eingelagert und fast vergessen, in der MOZ, 14. Juni 2017; abgerufen am 5. Oktober 2018.
- Sonja Jenning: Vergessenes bewusst gemacht. in der MOZ, 12. August 2017.
- Kunstausstellung Dresden 1982/1983; in der Zentralbibliothek Chemnitz, Lesesaal einsehbar, abgerufen am 5. Oktober 2018.
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