Jörg Friedrich (Architekt)
Jörg Friedrich (* 1951 in Erfurt) ist ein deutscher Architekt und Hochschullehrer.
Leben
Jörg Friedrich schloss sein Architekturstudium 1978 mit der Diplom-Hauptprüfung an der Universität Stuttgart ab. Einen Teil seiner Studien absolvierte er an den Universitäten von Siena und Perugia (Italien). Nach der Mitarbeit in den Architekturbüros von Peter Poelzig in Berlin und Joachim Schürmann in Köln machte er sich 1980 gemeinsam mit Bernd Sammek, Jürgen Böge und Ingeborg Lindner mit einem Büro in Venedig selbstständig. 1986 gründete Jörg Friedrich das international tätige Architekturbüro pfp-architekten[1] mit Sitz in Hamburg, später auch mit Büros in Genua und Rom.
1983 bis 1986 arbeitete Friedrich mit Luitpold Frommel zusammen an der Bibliotheca Hertziana (Max-Planck-Institut für Kunstgeschichte) in Rom. Jörg Friedrich übernahm anschließend Lehraufträge am Kunsthistorischen Institut der Universität Hamburg. Ab 1988 lehrte Jörg Friedrich als Professor für Entwerfen und Architekturgeschichte in Hamburg, 1992 erhielt er einen Ruf an die RWTH Aachen und übernahm 2000 den Lehrstuhl für Gebäudelehre und Architekturtheorie an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.
1992 wurde Jörg Friedrich an die Freie Akademie der Künste in Hamburg berufen und war von 1994 bis 1998 Vorsitzender der Sektion Baukunst. 2005 war er in der Schweiz an der Accademia di Architettura di Mendrisio tätig. 2006 folgte der Ruf in das Kuratorium zum Fritz-Schumacher-Preis in Hamburg. Er ist Mitglied der Dramaturgischen Gesellschaft sowie der Stiftung Baukultur in Berlin. Seit 2013 ist Friedrich Dekan der Fakultät für Architektur und Landschaft an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover. Jörg Friedrich lebt und arbeitet in Hamburg, Hannover und Rom.
Bauten und Entwürfe
- 2013: Kulturkraftwerk Mitte in Dresden
- 2012: Congress Center in Padua / Padova
- 2012: Mainfranken Theater in Würzburg
- 2011: Sanierung des „Großen Hauses“ des Düsseldorfer Schauspielhauses
- 2010: Landesgroßkrankenhaus in Fermo
- 2010: Neubau des Theaters Gütersloh
- 2010: Schauspielhaus in Nürnberg[2]
- 2010: Neubau der medizinischen Kliniken im Klinikum Darmstadt (mit Erinnerungsstätte an die ehemalige Liberale Synagoge)[3][4]
- 2009: Landesgroßkrankenhaus in Camerano
- 2008: Kompetenzzentrum der Handwerkskammer Hamburg in Hamburg-Harburg[5]
- 2008: Reedereigebäude Rainvilleterrassen in Hamburg-Altona
- 2008: Theaterwerkstätten der Landesbühnen Sachsen in Radebeul
- 2008: Wohnbebauung „Bavariagelände“ in Hamburg-St. Pauli[6]
- 2007: Bebauung Ericusspitze, HafenCity Hamburg
- 2006: Wohnungsbau am Kaiserkai, HafenCity Hamburg[7]
- 2006: Hauptverwaltung iPost in Rom
- 2005: Konzerthalle in Breslau / Wrocław
- 2003: Sportzentrum und Wohnbebauung an der Lotharinger Straße in Münster[8]
- 2003: Theater und Werkstattgebäude in Erfurt[9]
- 2002: Zentraler Hochschulbereich, Mensa und Audimax der Universität Flensburg[10]
- 2002: Fachhochschule in Salzburg-Urstein
- 2002: Museo Nazionale dell'Audiovisivo (MAV) in Rom
- 2001: Platzgestaltung und Umbau des Museums „Santa Corona“ in Vicenza
- 2001: Schulzentrum „Piazza delle Erbe“ in Genua / Genova
- 2001: Umbau des Kleinen Festspielhauses in Salzburg
- 2000: Grundschule mit Doppel-Sporthalle in Frankfurt am Main, Rebstock
- 1998: Fortbildungsakademie und Sportzentrum der Offizierschule des Heeres in Dresden[11]
- 1998: Neubauten des Internats am Landesgymnasium St. Afra in Meißen
- 1997: Altenpflegezentrum, Kindergarten und Altenwohnanlage des St.-Loyen-Vereins in Lemgo[12]
- 1993: Hauptverwaltung der Stadtwerke in Witten[13][14]
- 1992: Hauptverwaltung mit Zentralredaktion der Zeitschrift Der Spiegel am Deichtor in Hamburg
- 1986: Produktions- und Verwaltungsgebäude der SECA GmbH in Hamburg
Auszeichnungen
- 2010 BDA Hamburg Architekturpreis / 1. Preis für Elbcampus Handwerkskammer Hamburg
- 2008 BDA Hamburg Architekturpreis / 3. Preis für den Wohnungsbau aus dem Bavariagelände
- 2008 BDA Hamburg Architekturpreis 2008 Würdigung für den Wohnungsbau in der Hafencity am Kaiserkai
- 2008 1. Preis für das Kompetenzzentrum Handwerkskammer Hamburg (Elbcampus), Jahrbuch „Architektur in Hamburg“, Beste Projekte 1989-2008
- 2007 Architekten- und Ingenieurverein Hamburg Bauwerk des Jahres 2007 für den Wohnungsbau auf dem Bavariagelände
- 2007 Anerkennung Stiftungspreis 2007 „Lebendige Stadt“ für die Parkterrasse in Göhren
- 2004 Thüringer Staatspreis für Architektur und Städtebau für das Opernhaus und Theater Erfurt
- 2000 Architektur-Kunst-Preis Neuer Sächsischer Kunstverein Dresden
- 1997 „Auszeichnung Guter Bauten“ für das Verwaltungsgebäude in Witten
- 1989 Architekturpreis Recklinghausen Justizfortbildungs-Akademie Nordrhein-Westfalen
- 1987 Preis des Bundesrepublik Deutschland
- 1986 Förderpreis der Stadt Hamburg „Fritz-Schumacher-Preis“
- 1984 Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstler
Ausstellungen (Auswahl)
- 2007 Deutsches Architekturmuseum Frankfurt: NEU BAU LAND. Architektur und Stadtumbau in den neuen Bundesländern
- 2003 Hamburg, Museum für Hamburgische Geschichte: Der Traum der Stadt am Meer, Gestaltung und wissenschaftlicher Beirat
- 2003 Hamburger Architektur Sommer
- 2004 Hannover, Kestnergesellschaft: Radical City Vision
- 2005 Deutsches Architekturmuseum: Giuseppe Terragni – Modelle einer Rationalen Architektur (Kurator)
- 2002 Beitrag Architekturbiennale in Venedig
- 2001 Erfurt: Theatervision
- 1998 Aachen, Neue Galerie der Sammlung Ludwig: Jörg Friedrich: Entwürfe und Zeichnungen
- 1997 Rotterdam, Galerie des Nederlands Architektuurinstituut
- 1997 Hamburg, Freie Akademie der Künste: Luigi Snozzi – Urbanistische Projekte, Ideen und Arbeiten 1972-1997, Kurator
- 1994 Hamburg, Architekturgalerie Renate Kammer: Jörg Friedrich: Entwürfe und Projekte
- 1987 Rom, Architekturgalerie SALA UNO: Jörg Friedrich: 5 Projekte
Schriften (Auswahl)
- L'architettura della democrazia. In: ABITARE, N. 344 (1995).
- (als Hrsg. mit J. Christoph Bürkle): Luigi Snozzi, Städtebauen. Niggli Verlag, Zürich 1997.
- (als Hrsg. mit Dierk Kasper): Giuseppe Terragni. Modelle einer rationalen Architektur. Niggli Verlag, Zürich 1999.
- (als Hrsg.): Radical City Vision. Modelle einer Stadtplanung für Hannover. Niggli Verlag, Zürich 2002.
- (als Mitherausgeber): Refugees Welcome. Konzepte für eine menschenwürdige Architektur, Jovis Verlag, Berlin, 2015, ISBN 978-3-86859-378-5
Literatur
- Dirk Meyhöfer: ARC-HH. Architektur made in Hamburg. Junius Verlag, Hamburg 2003.
- Jörn Walter: Pläne, Projekte, Bauten. Verlagshaus Braun, Salenstein 2005.
- Sybille Kramer (Hrsg.): Town Houses. Verlagshaus Braun, Salenstein 2008.
- Ivana Paonessa (Hrsg.): Jörg Friedrich – Theaters. Jovis Verlag, Berlin 2011.
- Jörg Friedrich / Simon Takasaki / Peter Haslinger / Oliver Thiedmann / Christoph Borchers, Hg.: "Refugees Welcome – Konzepte für eine menschenwürdige Architektur", JOVIS Verlag Berlin 2015, ISBN 978-3-86859-378-5
Weblinks
Einzelnachweise
- Internetauftritt des Büros pfp-architekten
- Stiftung Staatstheater Nürnberg (Hrsg.): Das neue Schauspielhaus Nürnberg. Henschel Verlag, Leipzig 2010.
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- Martin Frenzel (Hrsg.): Eine Zierde unserer Stadt. Justus von Liebig Verlag, Darmstadt 2008.
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- Guy Montavon (Hrsg.): Theater Erfurt, Räume für Visionen. Erfurt 2004.
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- http://www.deutschesheer.de/portal/a/ha/!ut/p/c4/04_SB8K8xLLM9MSSzPy8xBz9CP3I5EyrpHK9jNTUoviMRL2UzNS84pLiktScHL38tLSq4uSM0gz9gmxHRQAyLhcs/
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- Ingeborg Flagge (Hrsg.): Jörg Friedrich, Hauptverwaltung Stadtwerke Witten. Ernst & Sohn, Berlin 1994.