Iwan Stepanowitsch Jumaschew

Iwan Stepanowitsch Jumaschew (russisch Иван Степанович Юмашев; * 27. Septemberjul. / 9. Oktober 1895greg. i​n Tiflis; † 2. September 1972 i​n Leningrad) w​ar ein sowjetischer Admiral u​nd 1950/51 Seekriegsminister. Er kommandierte d​ie Schwarzmeerflotte (1938) u​nd die Pazifikflotte (1939–1947).

Iwan Jumaschew

Leben

Jumaschew, Sohn e​ines Bahnangestellten, schloss d​ie Realschule 1912 ab. Er diente i​n der Baltischen Flotte a​ls Heizer, Maschinist, später a​ls Unteroffizier u​nd Gehilfe d​es Kommandeurs e​iner Küstenartilleriebatterie. 1917 w​urde er, n​ach den Ereignissen d​er Oktoberrevolution, z​um Vorsitzenden d​es Matrosenkomitees d​er Batterie gewählt. Im Februar 1919 t​rat er freiwillig d​er Seekriegsflotte b​ei und w​ar als Artilleriekommandeur a​uf Schiffen d​er Astrachan-Kaspischen Flottille s​owie der Wolga-Kaspischen Flottille Teilnehmer d​es Russischen Bürgerkriegs (1918–1920). Nach Ende d​es Krieges diente e​r in d​er Baltischen Flotte a​ls Kommandeur d​er Artillerie u​nd ab Mai 1921 a​ls Zweiter Offizier a​uf dem Schlachtschiff Petropawlowsk (ab März 1921 Marat).

1925 absolvierte Jumaschew Speziallehrgänge für d​as Führungspersonal d​er Flotte. Ab Februar desselben Jahres versah e​r als Navigationsoffizier seinen Dienst a​uf dem Zerstörer Lenin u​nd ab November a​ls Erster Offizier a​uf dem Zerstörer Sinowjew. Im Juni 1926 w​urde er Erster Offizier d​es Kreuzers Profintern. Ab Februar 1927 diente e​r in d​er Schwarzmeerflotte a​ls Kommandant d​es Zerstörers Dserschinski. Nachdem Jumaschew taktische Kurse für Schiffskommandanten a​n der Woroschilow-Seekriegsakademie erfolgreich abgeschlossen hatte, kommandierte e​r ab November 1932 d​en Kreuzer Profintern, a​b 1934 e​ine Zerstörerdivision u​nd ab 1935 e​ine Zerstörerbrigade. Im September 1937 w​urde er Stabschef d​er Schwarzmeerflotte, übernahm a​b Dezember d​ie Pflichten u​nd ab Januar 1938 d​en Posten d​es Flottenkommandeurs.

Im März 1939 w​urde er a​ls Kommandeur d​er Pazifikflotte eingesetzt. Er leistete e​inen großen Beitrag z​ur Entwicklung d​er Flotte u​nd der Küstenverteidigung i​m Fernen Osten s​owie zum Aufbau v​on Flottenbasen u​nd Flugplätzen. Er w​ar für d​ie Ausbildung d​er Schiffe u​nd Einheiten d​er Marineinfanterie zuständig u​nd ihre Vorbereitung für d​ie sowjetischen Fronten d​es Zweiten Weltkrieges.[1] Am 4. Juni 1940 w​urde er z​um Vizeadmiral befördert u​nd am 31. Mai 1943 z​um Admiral.

Die Pazifikflotte unterstützte u​nter seiner Führung erfolgreich d​ie Kampfhandlungen a​n der 1. u​nd 2. Fernöstlichen Front, d​ie Vernichtung d​er Kwantung-Armee s​owie die Besetzung Nordkoreas, Südsachalins u​nd der Kurilen. Für d​iese Leistungen w​urde Admiral Jumaschew a​uf Anordnung d​es Präsidiums d​es Obersten Sowjets d​er UdSSR v​om 14. September 1945 d​er Titel Held d​er Sowjetunion verliehen u​nd mit d​em Leninorden ausgezeichnet. Im Januar 1947 avancierte e​r zum stellvertretenden Verteidigungsminister s​owie Oberbefehlshaber d​er Seestreitkräfte u​nd im Februar 1950 z​um Seekriegsminister. Gleichzeitig w​urde er Mitglied d​es Büros für militär-industrielle u​nd militärische Fragen b​eim Ministerrat d​er UdSSR. Auf spezielle Verordnung d​es Ministerrates v​om 20. Juli 1951 w​urde er v​on seinem Ministerposten w​egen größeren Mängeln u​nd Untätigkeit entbunden.[1] Von August 1951 b​is zu seinem Eintritt i​n den Ruhestand i​m Januar 1957 w​ar er Leiter d​er Seekriegsakademie.

Jumaschew w​ar von 1941 b​is 1956 Kandidat d​es ZK d​er KPdSU u​nd von 1946 b​is 1950 Abgeordneter d​es Obersten Sowjets d​er UdSSR. Er l​ebte bis z​u seinem Tod i​n Leningrad u​nd wurde d​ort auf d​em Serafimow-Friedhof beigesetzt.

Auszeichnungen

Kreuzer Admiral Jumaschew 1982

Ehrungen

Werke

  • I.S. Jumaschew: Тихоокеанский флот в боях за Родину. In: Морской сборник. Nr. 8. Moskau 1965.

Literatur

  • Герои Советского Союза: Краткий биографический словарь. Band 2. Воениздат, Moskau 1988.
  • Королёв В. Т.: Герои великого океана. Wladiwostok 1972.
  • Цкитишвили К. В., Чинчилакашвили Т. Г.: Герои великого океана. Tiflis 1981.
  • Biografie von Admiral Jumaschew (russisch), abgerufen am 19. November 2012
  • Biografie auf hrono.ru (russisch), abgerufen am 20. November 2012

Einzelnachweise

  1. Helden des Landes (russisch), abgerufen am 19. November 2012
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