István Szabó

István Szabó [ˈiʃtvaːn 'sɒboː] (* 18. Februar 1938 in Budapest) ist ein ungarischer Filmregisseur. 1982 wurde sein Spielfilm Mephisto mit dem Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.

István Szabó (2004)

Leben

István Szabó stammt aus einer jüdischen Familie, die den Holocaust bei Freunden versteckt überlebt hat.

Nachdem er in den 1960er- und 1970er-Jahren mit bis dahin unkonventionellen Filmen Erfolge in Ungarn feiern konnte, gelang es ihm, mit dem 1980 produzierten Film Der grüne Vogel mit Hannelore Elsner in der Hauptrolle das Fundament für ausländisch finanzierte Filme zu legen, die ihn dann weltberühmt machten. 1981 Mephisto, 1985 Oberst Redl und 1988 Hanussen, jeweils mit Klaus Maria Brandauer in der Hauptrolle, machten Regisseur und Hauptdarsteller international bekannt. Seine Filme Zimmer ohne Ausgang, Oberst Redl, Hanussen wurden für den Oscar in der Kategorie bester fremdsprachiger Film nominiert, Mephisto gewann 1982 die Auszeichnung für Ungarn. István Szabó erhielt für diesen Film auch beim Filmfestival in Cannes 1981 den Preis für das beste Drehbuch und für Hanussen den Preis für die beste Regie.

Szabó während eines Inter­views auf Magyar Televízió 1987
István Szabó (li.) als Jury-Präsident beim Internationalen Filmfestival Mannheim-Heidelberg 2013

Szabó arbeitete auch als Opernregisseur, so inszenierte er etwa Tannhäuser an der Opéra de Paris (1985) oder Il trovatore an der Wiener Staatsoper (1993). Im März 2005 war István Szabó mit dem Schauspieler Otto Sander in der arte-Sendung Durch die Nacht mit … zu sehen, wie sie zu zweit in das Budapester Nachtleben eintauchen.

Im Jahr 2006 enthüllte András Gervai in der Zeitschrift Élet és Irodalom (Leben und Literatur), dass Szabó als Student in den 50er Jahren für die ungarische kommunistische Geheimpolizei ÁVH Spitzelberichte geschrieben hatte.

Er war Gründungsmitglied der 1989 gegründeten European Film Academy,[1] und 1998 der Széchenyi Academy of Letters and Arts.[2]

Szabó hat an Filmakademien in Budapest, London und Berlin unterrichtet. Im Sommersemester 2006 hielt er eine Vorlesung am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin.

Nach 30 Jahren drehte Szabó erstmals wieder einen Film mit Klaus Maria Brandauer. Abschlussbericht (Zarojelentes) soll im Frühjahr 2020 in Ungarn ins Kino kommen.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Commons: István Szabó – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. “History,” European Film Academy,, abgerufen am 22. Juni 2017.
  2. “Széchenyi Academy of Letters and Arts,” Hungarian Academy of Sciences, Archivlink (Memento des Originals vom 24. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/mta.hu, abgerufen am 22. Juni 2017.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.