Isernia
Isernia ist die Hauptstadt der gleichnamigen italienischen Provinz Isernia in der Region Molise.
Isernia | ||
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Staat | Italien | |
Region | Molise | |
Provinz | Isernia (IS) | |
Koordinaten | 41° 36′ N, 14° 14′ O | |
Höhe | 423 m s.l.m. | |
Fläche | 68,74 km² | |
Einwohner | 21.585 (31. Dez. 2019)[1] | |
Postleitzahl | 86170 | |
Vorwahl | 0865 | |
ISTAT-Nummer | 094023 | |
Volksbezeichnung | Isernini | |
Schutzpatron | San Pietro Celestino (19. März) | |
Website | Isernia | |
Panoramasicht auf Isernia |
Die am Rande der Abruzzen gelegene Stadt hat 21.585 Einwohner (Stand 31. Dezember 2019) und ist Sitz eines Bischofs.
Geographie
Die Nachbargemeinden sind Carpinone, Forlì del Sannio, Fornelli, Longano, Macchia d’Isernia, Miranda, Pesche, Pettoranello del Molise, Roccasicura und Sant’Agapito.
Geschichte
Antike
Die antike Stadt an derselben Stelle hieß Aesernia.
Neuzeit
Nach dem Kriegseintritt Italiens im Juni 1940 errichtete das faschistische Regime in Isernia ein Internierungslager (campo di concentramento). Es befand sich in einem ehemaligen Benediktinerkloster im Ortskern. Die ersten 76 Internierten waren Italiener, Jugoslawen, Franzosen, Deutsche, Rumänen, Briten, Polen, Ungarn; vereinzelt kamen sie auch aus Albanien und Syrien. Nach und nach kamen vor allem politische Oppositionelle, Angehörige slawischer Minderheiten aus den Grenzprovinzen, ausländische Juden und Jugoslawen aus den von Italien besetzten und annektierten Gebieten nach Isernia. Im Sommer 1941 wurde zudem ein ehemaliger Kinosaal für diesen Zweck eingerichtet. Da die Überbelegung ausgeprägt war und die hygienischen Verhältnisse zu wünschen übrig ließen, wurden schließlich die jüdischen Internierten auf andere Lager verteilt, während der Kinosaal weiterhin als Internierungslager für Jugoslawen bestehen blieb.[2]
Sehenswürdigkeiten
- Panoramasicht
- Die Kathedrale
- Die Kathedrale von innen
- Chiesa di Santa Maria Assunta
- Chiesa della Concezione
- Fontana Fraterna
- Ponte Cardarelli
Wirtschaft
Wirtschaftlich ist die Herstellung von kunsthandwerklichen Spitzen und die Nahrungsmittel- und Baustoffindustrie bedeutsam.
Persönlichkeiten
- Luca Desiata (* 1971), Manager und Gründer Hebdomada Aenigmatum (lateinische Kreuzworträtsel)
- Daniela Sabatino (* 1985), Fußballspielerin
- Davide Appollonio (* 1989), Radrennfahrer
- Nicole Fossa Huergo (* 1995), Tennisspielerin
Weblinks
- Christian Hülsen: Aesernia. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Band I,1, Stuttgart 1893, Sp. 684 f.
Einzelnachweise
- Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
- Klaus Voigt, Zuflucht auf Widerruf. Exil in Italien 1933-1945 (Band 2), Stuttgart 1993 (Klett-Cotta), S. 70–71; Carlo Spartaco Capogreco, I campi del duce. L’internamento civile nell’Italia fascista (1940-1943), Torino 2004 (Einaudi), S. 213–214