Isabel Cademartori
Isabel Andrea Cademartori Dujisin (* 9. Januar 1988 in Bad Saarow-Pieskow) ist eine deutsche Politikerin (SPD) und Wirtschaftspädagogin. Sie ist seit 2021 Mitglied des Deutschen Bundestages als direkt gewählte Abgeordnete des Wahlkreises Mannheim.
Leben
Cademartori wurde in Brandenburg geboren. Noch vor dem Mauerfall und nach der Volksabstimmung in Chile, die das Ende der Augusto Pinochet-Diktatur besiegelte, zog die Familie 1989 in das Herkunftsland des Vaters und lebte fortan in Santiago de Chile. Nach der gescheiterten Ehe ihrer Eltern kehrte sie im Jahr 2000 mit ihrer Mutter und ihrem Bruder nach Deutschland zurück und wohnte in Hannover.[1] Nach einem Auslandsjahr in Südafrika (2004/2005) absolvierte sie das Abitur 2007 an der Sophienschule Hannover. Sie schloss an der Universität Mannheim ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre als Bachelor of Science ab. Danach erwarb sie, ebenfalls in Mannheim, in Wirtschaftspädagogik den Master of Science.[2] Nach dem Examen arbeite sie ab 2014 als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Dozentin am Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik an der Universität Mannheim und zuletzt beim baden-württembergischen Landtag. Cademartori war 2019 bis 2020 Doktorandin und Promotionsstipendiatin der Friedrich Ebert Stiftung.
Cademartori ist Vorsitzende der Freunde und Förderer des Herschelbads in Mannheim.
Politischer Werdegang
Ab 2012 engagiert sie sich als Bezirksbeirätin in der Innenstadt und im Jungbusch, im Mannheimer SPD-Kreisverband und auf Landesebene der Partei, wurde stellvertretende Landesvorsitzende der baden-württembergischen Jusos. Seit den Kommunalwahlen 2019 ist sie Stadträtin in Mannheim und seit Dezember 2020 stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Fraktion im Gemeinderat, sowie Sprecherin für Stadtentwicklung und Mobilität. Sie ist Mitglied im Landesvorstand der SPD Baden-Württemberg. Im Oktober 2020 wurde sie Bundestagskandidatin der SPD für Mannheim.[3]
Bei der Bundestagswahl 2021 gewann Cademartori das Direktmandat im Wahlkreis Mannheim (275) mit 26,35 Prozent[4] zu 22,53 Prozent der Erststimmen gegen die Erstunterlegene Melis Sekmen (Bündnis 90/Die Grünen).[5] Hier ist sie ordentliches Mitglied im Verkehrsausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Gesundheitsausschuss und dem Ausschuss für Wohnen, Stadtentwicklung, Bauwesen und Kommunen.[6]
Privates
Cademartori ist ledig und wohnt im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-Ost. Sie hat eine ältere Schwester und einen jüngeren Bruder.
Cademartoris Großvater, der Wirtschafts- und Politikwissenschaftler José Cademartori (* 1930) war Mitglied der Kommunistischen Partei Chiles und unter Salvador Allende zwischen dem 5. Juli 1973 und dem 11. September kurzzeitig Minister für Wirtschaft, Entwicklung und Wiederaufbau.[7] Nach dem Putsch in Chile 1973 durch Augusto Pinochet musste die Familie aus Südamerika fliehen und kam über Venezuela und Kuba in die DDR, wo sich ihre Eltern während des Studiums an der Universität Leipzig kennenlernten.[8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Nach 16 Jahren: SPD feiert Sieg bei Bundestagswahl in Mannheim - Mannheim - Nachrichten und Informationen. Abgerufen am 28. September 2021.
- Über mich – Isabel Cademartori. Abgerufen am 27. September 2021 (deutsch).
- Mannheim – Kreisvorstand der SPD Mannheim schlägt Isabel Cadematori als Kandidatin für die Bundestagswahl 2021 vor – /// METROPOLREGION RHEIN-NECKAR NEWS & EVENTS. Abgerufen am 28. September 2021 (deutsch).
- Gewählte in Landeslisten der Parteien in Baden-Württemberg - Der Bundeswahlleiter. Abgerufen am 10. November 2021.
- Isabel Cademartori holt für SPD in Mannheim Direktmandat. Abgerufen am 11. November 2021.
- Biografie auf der Seite des Deutschen Bundestags
- BCN Biblioteca del Congreso Nacional de Chile: José Luis Cademártori Invernizzi. Reseñas biográficas parlamentarias. 2020, abgerufen am 29. September 2021.
- Isabel Cademartori: Aus Chile nach Mannheim für die SPD. 19. August 2021, abgerufen am 28. September 2021.