Infernal War
Infernal War ist eine 1997 gegründete polnische Black-Metal-Band aus Częstochowa.
Infernal War | |
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Allgemeine Informationen | |
Herkunft | Częstochowa, Polen |
Genre(s) | Black Metal |
Gründung | 1997 |
Aktuelle Besetzung | |
Herr Warcrimer | |
Zyklon | |
E-Gitarre | Triumphator |
Godcrusher | |
Stormblast | |
Ehemalige Mitglieder | |
P. | |
A. |
Geschichte
Gegründet wurde Infernal War im Jahr 1997 in der polnischen Stadt Częstochowa von Triumphator und Stormblast.[1] Die Gruppe besteht nach mehreren Besetzungswechseln aus Sänger Herr Warcrimer, den beiden Gitarristen Zyklon und Triumphator, sowie aus Bassist Godcrusher und Schlagzeuger Stormblast. Es dauerte drei Jahre, ehe die Band ihr erstes Demo veröffentlichte.[2]
Mit der 2002 veröffentlichten Demo-EP Infernal SS mit Titeln wie Jewhammer, Genocide Command und Czarne Legiony SS erntete die Band große negative Aufmerksamkeit.[3]
Mehrere vollwertige Studioalben erschienen über das polnische Metal-Label Agonia Records.[4] Axiom wurde von M., der auch in den Bands Mgła und Kriegsmaschine aktiv ist, produziert.[1][5] Im Dezember des Jahres 2015 spielte die Band zwei Konzerte in den Vereinigten Staaten.[6] 2017 spielte die Gruppe auf dem Inferno Festival; bereits im Vorjahr spielte die Band auf dem Beyond the Gates in Norwegen.[7][8] Für Mai 2018 war geplant, dass Infernal War eine Europatour im Vorprogramm von Marduk bestreitet.[9] Kurz vor Beginn der Konzerte im Vereinigten Königreich wurden diese von den jeweiligen Veranstaltern nach Bekanntwerden der vermeintlichen politischen Ideologie der Band abgesagt. Die Betreiber des Globe in Cardiff entschuldigten sich kurz darauf und schrieben in einem Statement, dass man von der politischen Einstellung lange nichts gewusst habe. Erst kurz nach deren Auftritt sei diese bekannt geworden.[10][11]
Ideologie
Die Musiker bezeichnen Infernal War als eine unpolitische Band und beschreiben die Gruppe als eine Essenz puren unmenschlichen Terrors und einen Soundtrack des Genozids.[11] Dementsprechend lehnen die in der Band involvierten Musiker eine Einordnung in den National Socialist Black Metal ab.[3] Dies gaben die Musiker in mehreren Interviews und auf ihrer nicht mehr aktiven Homepage immer wieder zu verstehen.
„Infernal War is the audial essence of pure inhuman terror, a soundtrack to genocide. The band stands for the extermination of weak and ignorant human masses, being neither a political band nor a NSBM band. Infernal War supports wars, genocides, murders and the total death of this beautiful modern world… Hail Satan!“
„Infernal War ist die auditive Essenz puren unmenschlichen Terrors, ein Soundtrack für den Genozid. Die Band steht für die Auslöschung der Schwachen und der ignoranten menschlichen Masse, ist weder eine politische noch eine NSBM-Band. Infernal War befürwortet Kriege, Genozide, Morde und die totale Vernichtung dieser wunderschönen modernen Welt… Heil Satan!“
Allerdings sorgen die Tatsachen, dass Schlagzeuger Stormblast in den ebenfalls als rechtsextrem eingestuften Bands Honor und Thunderbolt aktiv ist und dass die Band für mehrere Plattencover Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg und ältere Lieder der Gruppe Hitlers Schutzstaffel nutzte, für eine Verfestigung der Kritiken gegenüber der Band.[13][14][15] Des Weiteren bezeichnet Herr Warcrimer den Holocaust „nichts weiter als eine Legende.“[14] Infernal War, die zu Beginn noch das Kürzel „SS“ im Namen trugen, legten dieses ab, da es ihre Ideologie besser reflektieren würde.[16] Auch sorgte die Kontroverse um den Namen für die Entfernung des Kürzels, da laut Herr Warcrimer „weiße Social Justice Warriors versuchen in allem und jedem einen Nazi zu sehen, sogar in den eigenen Reihen.“[6]
Herr Warcrimer entgegnete, dass die Lieder die Zerstörung des Christentums beschreiben würden. Er denke nicht, dass es Politik sei, über den nach seinen Worten judeo-christlichen Völkermord und die Zerstörung der heutigen (aus seiner Sicht) degenerierten und multikulturellen Welt zu singen. Auch vertritt Herr Warcrimer die Ansicht, dass die Werte der heutigen Gesellschaft die Gaskammer verdient hätten. Das erste offizielle Bandshirt trug die Aufschrift Pure Elite Aryan Terror.[13][17]
Im Jahr 2014 war die Gruppe Teil des dritten neonazistischen Hot Shower Festivals in der Provinz Mailand in Italien, das vom deutschen Neonazi Hendrik Möbus organisiert wurde.[18][19][20]
Bleisteiner, ein Gastautor bei Metal Recusants, zeigt sich gegenüber den Aussagen Herr Warcrimers bezüglich seiner ideologischen Einstellung misstrauisch, wobei er erwähnt, dass einige Black-Metal-Bands mit der Sprache, Symbolen und Gesten des Nationalsozialismus ihr Umfeld provozieren wollen. Als bekannte Beispiele nannte er den inzwischen verstorbenen Jeff Hanneman und dessen Einstellung zum Zweiten Weltkrieg sowie den Gitarrenhersteller ESP Guitars, welcher auf einigen seiner Gitarrenmodelle SS-Totenköpfe und Runen abbilden lässt.[21]
Musik
Die Musik von Infernal War ist vergleichbar mit Gruppen wie Marduk, Slayer, Angel Corpse, Destruction und Morbid Angel.[3]
Diskografie
- 2002: Infernal SS (Demo-EP, Dark Blaze Stronghold, Seven Gates of Hell, Death Industry)
- 2003: Hrdi A Silni – Satanic Martial Terror (Split-EP mit Inferno, Death Abyss Productions)
- 2004: Explosion (Split-EP mit Warhead, Eastside Records)
- 2004: Infernal War (Kompilation, Seven Gates of Hell, Death Industry)
- 2005: Terrorfront (Album, Agonia Records)
- 2007: Redesekration (Album, Agonia Records)
- 2009: Conflagrator (EP, Agonia Records)
- 2010: Transfigurations (Split-EP mit Kriegsmaschine, Malignant Records)
- 2014: Chronicles of Genocide (Kompilation, Malignant Voices)
- 2015: Axiom (Album, Agonia Records)
Weblinks
- Infernal War bei Discogs
Einzelnachweise
- Lords of the Nightrealm: Interview: Infernal War
- Steve Tovey: Ghost Cult Mag: Infernal War - Axiom Kritik
- Frank Stöver: Voices from the Dark Side: Infernal War – Redesekration – The Gospel Of Hatred And Apotheosis Of Genocide Kritik
- Ghost Cult Mag: Infernal War Finishing New Album
- Keefy: Ghost Cult Mag: Infernal War Streaming “Transfigure”
- Arto Lehtinen: Metal-Rules.com: INFERNAL WAR - Herr Warcrimer
- Keefy: Ghost Cult Mag: Inferno Metal Festival Loses Madder Mortem, Adds Sarkom And Slegest
- Keefy: Ghost Cult Mag: Venom Inc, Deströyer 666, Gaahl, Black Anvil, Gehennah To Play Beyond The Gates Fest This Weekend
- Moritz Grütz: Metal1.info: Marduk kündigen Europatour an
- BBC: Cardiff venue apologises for 'neo-Nazi' Infernal War gig
- Andrew Trendell: New Musical Express: Cardiff venue apologises after booking band accused of being Neo-Nazis
- Webarchiv: THE OFFICIAL INFERNAL WAR WEBSITE (Memento vom 20. August 2015 im Webarchiv archive.today)
- Fight Fascism: infernal war/infernal ss (polen) – bandbeschreibung (deutsch/ englisch)
- Martwy Zmierzch: Interview Infernal War (Memento vom 10. Juli 2004 im Internet Archive)
- Baron Sorgoth: Interview Infernal War
- William Kampen: lords of Metal ezine: Infernal War
- Infernal Fields: Interview Infernal War
- Fight Fascism: drittes „hot shower“-ns-black metal-konzert in italien
- Antifaschistisches Infoblatt: Berlin rechts außen: „Satansmörder“ als Neonazi-Netzwerker
- Recherche und Aktion: Das Netzwerk der Berliner Black-Metal Nazis
- Bleisteiner: Metal Recusants: Can You Separate Music and Ideology? Or How to Be Polish and Support White Supremacy.