Iggensbach
Iggensbach ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Deggendorf | |
Höhe: | 368 m ü. NHN | |
Fläche: | 19,08 km2 | |
Einwohner: | 2153 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 113 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94547 | |
Vorwahl: | 09903 | |
Kfz-Kennzeichen: | DEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 71 127 | |
Gemeindegliederung: | 28 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 39 94547 Iggensbach | |
Website: | ||
Bürgermeister: | Wolfgang Haider[2] (UBL) | |
Lage der Gemeinde Iggensbach im Landkreis Deggendorf | ||
Geografie
Lage
Die Gemeinde liegt in der Region Donau-Wald und im Bereich des Naturparks Bayerischer Wald. Durch die Gemeinde fließt die Kleine Ohe, die zum Einzugsbereich der Donau gehört.
Gemeindegliederung
Es gibt 28 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]
- Binderberg (Einöde)
- Degelreit (Einöde)
- Ecking (Weiler)
- Eilberg (Einöde)
- Felln (Einöde)
- Frommerding (Weiler)
- Gschwendt (Dorf)
- Gstein (Dorf)
- Haderbach (Einöde)
- Handlab (Dorf)
- Haselleithen (Dorf)
- Holling (Dorf)
- Iggensbach (Pfarrdorf)
- Kopfsberg (Weiler)
- Kühholz (Einöde)
- Langenhart (Weiler)
- Leithen (Weiler)
- Mühlberg (Weiler)
- Mühlholz (Weiler)
- Oberrötzing (Weiler)
- Ochsenweid (Einöde)
- Reichenbach (Dorf)
- Reit (Weiler)
- Schöllnstein (Kirchdorf)
- Schüssellehen (Weiler)
- Sieberding (Dorf)
- Westermaning (Weiler)
- Wollmering (Weiler)
Es gibt nur die Gemarkung Iggensbach.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Erstmals wurde der Ort 947 als „Itenespah“ urkundlich erwähnt. Von 1130 bis etwa 1600 war der Ort im Besitz von bayerischen Herzögen, seit dem 15. Jahrhundert wird der Ort als Hofmark geführt. Im 14. Jahrhundert wurde die Pfarrkirche erbaut. Iggensbach gehörte dann zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Hengersberg des Kurfürstentums Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Verwaltungsgemeinschaft
Von 1978 bis 1989 gehörte Iggensbach der Verwaltungsgemeinschaft Schöllnach an. Seit dem 1. Januar 1990 ist Iggensbach wieder eine selbständige Gemeinde.
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1897 auf 2114 um 217 Einwohner bzw. um 11,4 %.
- 1961: 1612 Einwohner
- 1970: 1751 Einwohner
- 1987: 1900 Einwohner
- 1991: 2153 Einwohner
- 1995: 2211 Einwohner
- 2000: 2165 Einwohner
- 2005: 2105 Einwohner
- 2010: 2141 Einwohner
- 2015: 2092 Einwohner
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist seit Mai 2014 Wolfgang Haider (UBL), zweiter Bürgermeister ist Wolfgang Schwarz (SPD) und dritter Bürgermeister ist Fritz Schwarz (UBL).
Bei den Kommunalwahlen am 15. März 2020 wurde Haider im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidat mit 88,46 Prozent wiedergewählt.[5]
Gemeinderat
Die Kommunalwahlen von 2020[6] und frühere ergaben folgende Sitzverteilungen:
UBL | CSU | SPD | WIR | Junge Liste | Gesamt | |
2020 | 5 | 3 | 3 | 3 | – | 14 |
2014 | 4 | 3 | 3 | 4 | – | 14 |
2008 | 4 | 6 | 3 | – | 2 | 14 |
Steuereinnahmen
Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 2013 1,17 Mio. EUR, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 200 T€.
Wappen
Blasonierung: „Gespalten; vorne wieder dreimal gespalten von Blau und Silber, hinten in Rot über einem erniedrigten silbernen Wellenbalken eine goldene Kirchenglocke.“[7]
Dieses Wappen wird seit 1980 geführt. | |
Wappenbegründung: Die dreimalige Spaltung von Blau und Silber ist die geminderte Form des Familienwappens der Grafen von Schwarzenberg, die vor der Übernahme der Herrschaft Winzer durch Herzog Maximilian von Bayern im Jahr 1603 die letzten Inhaber der Hofmark Iggensbach waren. Der silberne Wellenbalken ist redendes Bild für den Ortsnamenbestandteil -bach. Die goldene Kirchenglocke verweist darauf, dass Iggensbach mit der Kirchenglocke aus dem Jahr 1144 die älteste sicher datierbare Glocke Deutschlands besitzt. |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
- Die neubarocke Pfarrkirche Maria Namen wurde nach einem Brand 1885 erbaut. Die neubarocke Ausstattung stammt aus dem Jahr 1922. Eine der Glocken, eine sogenannte Bienenkorbglocke, trägt das Datum 1144. Damit ist sie die zweitälteste datierte Glocke Deutschlands nach der Lullusglocke.
- Die Wallfahrtskirche Handlab befindet sich im Gemeindeteil Handlab in der Gemeinde Iggensbach. Die Wallfahrtskirche ist der „Hl. Corona und der Himmelskönigin“ geweiht. Die Heilige Corona (auch Korona oder Stephana) ist eine Märtyrerin (geb. um 160, gest. 177 n. Chr.). Sie ist die Patronin des Geldes, der Fleischer und Schatzgräber. Ausstattung. Mit über 600 Votivtafeln, die an die Pilger mit ihren vielfältigen Anliegen erinnern. Der Altar im Stil der Spätrenaissance besitzt ein Bild, auf dem viele Engel Mariensymbole vorstellen.
- Im Gemeindeteil Schöllnstein befindet sich über den Häusern des Gemeindeteils die Expositurkirche Maria Heimsuchung – 1640 erbaut, 1742 verändert, barocker Baustil, mit mehreren barocken Figuren ausgestattet. Am 1. Mai 1999 feierte die Expositur Schöllnstein erst ihr 100-jähriges Bestehen und ist somit die jüngste Pfarrei in der Diözese Passau. Sie gehört zum Dekanat Osterhofen und bildet mit den Pfarreien Iggensbach und Schwanenkirchen den Pfarrverband Iggensbach.
Burgen und Schlösser
- Im malerischen Ortsteil Schöllnstein finden sich die Burgruine Schöllnstein auf einem zungenförmigen Vorsprung. Im Jahr 1369 belehnt Leupolt von Hals die Gebrüder Puchberger zu Engelsberg die Güter zu Sigwerting (Sieberding) und einem dazugehörigen Berg, auf dem noch im selben Jahrhundert die Feste Schellenstein errichtet wurde. Diese umfasste 15 Zimmer, 3 Kellerräume und eine Pferdestallung für 9 Pferde. Im Jahr 1485 wurde die Burg in Nieder- und Oberschöllnstein geteilt. Im Jahr 1550 geht die Burg in den Besitz der Gebrüder Spritzenstein über, danach wechselten die Besitzer in rascher Folge. Im Jahr 1700 wurde die Burg im Zuge des Bauernaufstands erobert und teilweise zerstört. 1742 wurde sie von den Österreichern erobert und teilweise zerstört, seitdem blieb sie unbewohnt und wurde 1768 zum größten Teil niedergerissen. Der damalige Besitzer Graf Raimund Fugger ließ die Burg dann im Jahr 1850 niederreißen, übrig blieb nur noch die Burgmauer.
Baudenkmäler
Bodendenkmäler
Sonstiges
- Ratzinger Kreuz am gleichnamigen Wanderweg, errichtet von den Urgroßeltern des Papstes Benedikt XVI.
Brauchtum und Feste
- Der Handlaber Frauentag ist ein Fest, das alljährlich an Mariä Himmelfahrt im Gemeindeteil Handlab (Gemeinde Iggensbach) gefeiert wird. Jedes Jahr besuchen mehr als 10.000 Gäste den Handlaber Frauentag. Er findet jedes Jahr am 15. August statt. Er beginnt mit einem Festgottesdienst um 09:30 Uhr am Freialtar bei der Wallfahrtskirche Handlab. Dann geht es zum Frühschoppen in den Schlemmer-Wirtsgarten und zur ersten Runde durch die Budenwelt.[8]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 73 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 378 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 669. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 43 Betriebe, im Bauhauptgewerbe sieben Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 61 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1521 ha, davon waren 806 ha Ackerfläche und 716 ha Dauergrünfläche.
Verkehr
Die Gemeinde liegt direkt an der Autobahn A 3 (Anschlussstelle 112). Somit besteht ein hervorragender Anschluss an die Städte Deggendorf und Passau.
Bildung und Sport
Bildung
Der Grundschulverband Iggensbach-Schwanenkirchen hat zwei Grundschulen. Die Klassenjahrgänge 1 und 2 gehen in die Grundschule Schwanenkirchen. Dort gingen im Schuljahr 2013/2014 34 Kinder zur Schule. Die Klassenjahrgänge 3 und 4 gehen in die Grundschule Iggensbach. Dort gingen im Schuljahr 2013/2014 54 Kinder zur Schule. Darüber hinaus besteht eine gemeinsame Mittelschule mit dem Markt Winzer.
Sport
Neben den vorhandenen Freizeitmöglichkeiten kann man in folgenden Vereinen in der Gemeinde Iggensbach aktiven Sport betreiben:
- FC Handlab-Iggensbach
- Eissportclub Iggensbach
- Eissportclub Reichenbach
- Bergschützen Handlab
- Scherbachschützen Iggensbach
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Gemeinde hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:
- Theodor Zellner (Altbürgermeister, 1. Bürgermeister 1966–1996, 2. Bürgermeister 1960–1966)
- Ludwig Zitzelsberger (2. Bürgermeister 1972–1990, Gemeinderat 1960–1996, Kreisrat 1966–1990)
Heimatdichtung
- Sofie Zellner, geb. 27. Dezember 1925 in Weinberg, wohnhaft in Gstein (Gemeinde Iggensbach), gest. 28. Mai 2019, Austragsbäuerin und Heimatdichterin.[9]
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Grußwort. Gemeinde Iggensbach, abgerufen am 23. August 2020.
- Gemeinde Iggensbach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Mai 2021.
- Gemeinde Iggensbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Dezember 2021.
- Wahlergebnis vom 15. März 2020. wahl.info, 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
- Gemeinderatswahl & Bürgermeisterwahl in Iggensbach 2020 - Kandidaten & Ergebnisse. In: wahl.info. 15. März 2020, abgerufen am 2. Mai 2020.
- Eintrag zum Wappen von Iggensbach in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Handlaber Frauentag
- Sofie Zellner auf der Homepage der Gemeinde, abgerufen am 5. Juni 2020.