Schaufling
Schaufling ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Deggendorf. Der gleichnamige Hauptort ist Sitz der Gemeindeverwaltung. Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lalling.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Niederbayern | |
Landkreis: | Deggendorf | |
Verwaltungsgemeinschaft: | Lalling | |
Höhe: | 443 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,39 km2 | |
Einwohner: | 1544 (31. Dez. 2020)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 61 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 94571 | |
Vorwahl: | 09904 | |
Kfz-Kennzeichen: | DEG | |
Gemeindeschlüssel: | 09 2 71 148 | |
Gemeindegliederung: | 26 Gemeindeteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstr. 28 94551 Lalling | |
Website: | ||
Erster Bürgermeister: | Robert Bauer (SPD / parteilose Bürger) | |
Lage der Gemeinde Schaufling im Landkreis Deggendorf | ||
Geografie
Lage
Schaufling liegt in der Region Donau-Wald.
Gemeindegliederung
Es gibt 28 Gemeindeteile:[2][3] Das Pfarrdorf Schaufling, die Dörfer Ensbach, Hainstetten, Klessing, Muckenthal, Nadling, Nemering, Penk, Rusel, Schützing, Sicking, Wotzmannsdorf und Wulreiching, die Weiler Böhaming, Dietmannsberg, Edhof, Ensbachmühle, Ensmannsberg, Freiberg, Geßnach, Martinstetten, Ruselabsatz, Unterberg, Urlading und Wetzenbach, die Anstalt Sanatorium a.Hausstein und die Einöden Obernberg[4] und Ragin.
Es gibt die Gemarkungen Schaufling, Lalling und Urlading.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Schaufling wurde vom nahe gelegenen Kloster Niederalteich aus besiedelt und im Jahr 1298 erstmals urkundlich erwähnt. Der Ort gehörte zum Rentamt Straubing und zum Landgericht Hengersberg des Kurfürstentums Bayern. Größter Grundherr war bis 1803 das Kloster Niederalteich. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Nadling, die am 17. August 1937 in Schaufling umbenannt wurde.[5]
Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern entstand die jetzige Gemeinde am 1. April 1971 aus der früheren Gemeinde Schaufling und dem nördlichen Teil der früheren Gemeinde Urlading.[5] Seit 1978 ist die Gemeinde Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Lalling.
Einwohnerentwicklung
Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 1208 auf 1561 um 353 Einwohner bzw. um 29,2 %.
- 1961: 1280 Einwohner
- 1970: 1247 Einwohner
- 1987: 1209 Einwohner
- 1991: 1254 Einwohner
- 1995: 1352 Einwohner
- 2000: 1423 Einwohner
- 2005: 1462 Einwohner
- 2010: 1511 Einwohner
- 2015: 1502 Einwohner
- 2016: 1520 Einwohner
- 2017: 1510 Einwohner
Asklepios Klinik Schaufling
Der Grundstein der Klinik wurde am 7. Oktober 1905 gelegt. Von 1908 bis 1975 wurde auf der Rusel ein Lungensanatorium betrieben. Anfang der 80er Jahre wurde mit Umbauten und Erweiterungen am ehemaligen Lungensanatorium begonnen. 1987 kaufte die Bavaria-Klinik-Gruppe die Klinik und betreibt seitdem in den Gebäuden ein Rehabilitatszentrum für Neurologie, Orthopädie, Geriatrie und Kardiologie für 350 stationäre Patienten. Die Reha-Klinik ist der größte Arbeitgeber im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Lalling.
Politik
Bürgermeister
Erster Bürgermeister ist Robert Bauer (SPD). Er setzte sich 2014 mit 54,75 Prozent der Stimmen gegen Josef Stangl (CSU/Unabhängige Bürger, 45,25 Prozent) durch. Bauers gut 13 Jahre amtierender Vorgänger Hermann Hackl (CSU/Unabhängige Bürger) stand für eine weitere Amtszeit nicht mehr zur Verfügung. Zweiter Bürgermeister ist Richard Anzenberger (SPD).
Bei den Kommunalwahlen am 15. März 2020 wurde Bauer im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidat mit 92,41 Prozent zum 1. Bürgermeister wiedergewählt.[6]
Gemeinderat
Die Kommunalwahlen von 2020[7] und frühere ergaben folgende Sitzverteilungen:
CSU | SPD | FWG Einigkeit Schaufling |
JWG | Junge Liste |
Gesamt | |
2020 | 4 | 4 | 2 | 1 | 1 | 12 |
2014 | 4 | 3 | 3 | 2 | – | 12 |
Wappen
Blasonierung: „In Blau ein erhöhter silberner Dreiberg, darin ein roter vorderhalber Wolf.“[8] | |
Kirche
1891 wurde Schaufling Expositur der katholischen Pfarrei Seebach. 1986 erfolgte die Erhebung zur eigenständigen Pfarrei. Mittlerweile gehört Schaufling neben Lalling und Hunding zum Pfarrverband HuSchaLa.
Pfarrkirche
Die Pfarrkirche Vierzehn Heilige Nothelfer wurde im neuromanischen Stil erbaut. Im Jahre 1887 wurde mit den Bauarbeiten begonnen und diese waren 1889 beendet.
Pfarrzentrum
Erbaut wurde das Pfarrzentrum in den Jahren 1992–1993 direkt neben Pfarrkirche und Grundschule. Das neue Pfarrheim ist mit großem Pfarrsaal, kleinem Pfarrsaal, Teeniegruppenraum, Jugendraum der katholischen Landjugend (Keller), Pfarrbüro und Pfarrerwohnhaus ausgestattet. Auch die Gemeindebücherei fand ihren Platz darin.
Die Seelsorger der Expositur/Pfarrei
- Max Maier (1893–1896 Expositus, 1896–1901 Pfarrer)
- Schlögl Hermann (1902–1908)
- Joseph Niederhofer (1908–1926)
- Ignaz Boxleitner (1926–1936)
- Anton Amann (1936–1940)
- Franz X. Haidn (1940–1945)
- Hermann Schmid (1945–1956)
- Josef Geiger (1956–1978)
- Konrad Bittmann (1978–1986)
- Josef Kurz (1986–1991)
- Josef Gerl (1991–1993)
- Richard Geier (1993–1999)
- Alfons Eiber (1999–2013)
- Philipp Höppler (seit 2013)
Pfarreigebiete
Zur Pfarrei gehören Schaufling, Böhaming, Dietmannsberg, Ensbach, Ensmannsberg, Geßnach, Hainstetten, Hausstein, Klessing, Martinstetten, Muckenthal, Nadling, Nemering, Obernberg, Ragin, Schützing, Unterberg, Urlading, Wetzenbach, Wotzmannsdorf und Wulreiching.
Baudenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft
Im Jahre 1998 gab es nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe 89 und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 448 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 470. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 14 Betriebe, im Bauhauptgewerbe zwei Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 95 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 985 ha, davon waren 272 ha Ackerfläche und 706 ha Dauergrünfläche.
Die 1999 nach dem Konkurs der vormaligen Bavaria Klinik eröffnete Asklepios Klinik Schaufling beschäftigte 2012 rund 300 Mitarbeiter.[9]
Bildung
Im Jahr 2012 existierte folgende Einrichtung:
- Kindergärten St. Georg (Träger der Einrichtung Pfarrcaritasverein Schaufling e. V.)
- 59 Kindergartenplätze mit 51 Kindern
Die Gemeinde Schaufling ist Mitglied im Schulverband Lalling (Grundschule) und Schulverband Hengersberg (Mittelschule)
Freizeit
Erlebnisbauernhof
In Sicking befindet sich ein Alpaka- und Erlebnisbauernhof mit verschiedenen Tierarten. Regelmäßig werden hier Führungen sowie diverse Veranstaltungen angeboten.[10]
Vereine (Auswahl)
- Feuerwehr Schaufling
- KSV Schaufling
- Oldtimerfreunde Schaufling
- SV Schaufling
- Verein zur Förderung der Jugend des SV Schaufling e. V.
- Katholische Landjugend Schaufling
- Obst- u. Gartenbauverein Schaufling
- Bayerischer Bauernverband, OV Schaufling
- Katholischer Frauenbund
- Rauchclub Schaufling
- SC Rusel
- Schützenverein „Dorflinde“
- SPD-Ortsverband
- JWG Schaufling
- CSU-Ortsverband
- FWG Schaufling
- Stammtisch Nadling
- Motorradfreunde Bayerwald
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Altbürgermeister Richard Anzenberger (†)
- Ferdinand Schuster senior
Bürgermedaillenträger
- Altbürgermeister Richard Anzenberger (†)
- Josef Geiger (ehemaliger Pfarrer, †)
- Joseph Niederhofer (ehemaliger Pfarrer, †)
- Hans Nothaft (†)
- Albert Schaupp (†)
- Ferdinand Schuster senior
- Gerhard Spannmacher senior
- Alois Tannerbauer
- Sigurd Wagner
- Georg Wirth senior (†)
Söhne und Töchter
- Gotthard Bauer (1887–1976), Kirchenmaler und Restaurator
Literatur
- Schaufling. Ein Buch zur Heimatgeschichte. Gemeinde Schaufling (Hrsg.), Schaufling 2019, ISBN 978-3-934726-89-5
Weblinks
Einzelnachweise
- Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-001 Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtage (letzten 6) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
- Gemeinde Schaufling, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 30. Oktober 2021.
- Schaufling in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 5. Dezember 2017.
- Der Gemeindeteilname wurde durch das Landratsamt Deggendorf mit Bescheid vom 10. Dezember 2009 erteilt. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Bayern in Zahlen. Nr. 3 / 2010, S. 88.
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 445 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Wahlergebnis vom 15. März 2020. wahl.info, 16. März 2020, abgerufen am 16. März 2020.
- Gemeinderatswahl & Bürgermeisterwahl in Schaufling 2020 – Kandidaten & Ergebnisse. In: wahl.info. 15. März 2020, abgerufen am 3. Mai 2020.
- Eintrag zum Wappen von Schaufling in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Unsere Klinik: Daten & Fakten. Asklepios Klinik Schaufling, abgerufen am 3. September 2012.
- https://www.wochenblatt.de/umwelt/deggendorf/artikel/214974/sonja-schreiber-die-einzige-deggendorfer-erlebnisbaeuerin#galleryņ&0&214974