Hohenfichten
Hohenfichten ist ein fränkischer Weiler, der zur Gemeinde Gesees gehört.
Hohenfichten Gemeinde Gesees | |
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Höhe: | 472 (465–485) m ü. NHN |
Einwohner: | 22 (1. Jan. 2019)[1] |
Postleitzahl: | 95494 |
Vorwahl: | 09201 |
Geografie
Der Weiler im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist einer von sieben amtlich benannten Gemeindeteilen der Gemeinde Gesees im südöstlichen Teil von Oberfranken.[2] Hohenfichten liegt etwa zwei Kilometer südlich des Ortszentrums von Gesees auf einer Höhe von 472 m ü. NHN.[3]
Geschichte
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unterstand Hohenfichten der Landeshoheit des Fürstentums Bayreuth.[4][5][6] Der Weiler gehörte damals zur Dorfmarkung von Gesees, in der das Stadtvogteiamt Bayreuth die Dorf- und Gemeindeherrschaft ausübte.[7][8] Auch die Hochgerichtsbarkeit über den Ort wurde von diesem Amt wahrgenommen, dies in seiner Rolle als Fraischamt.[9][10]
1791/1792 verzichtete der letzte Markgraf aus der Linie der Fränkischen Zollern, Karl Alexander, gegen eine Leibrente auf seine Herrschaftsgebiete und übergab sie an die in Berlin regierende königliche Hauptlinie der Hohenzollern. Diese gliederten diese Gebiete in das preußische Königreich ein und fassten sie als Ansbach-Bayreuth zusammen. Die Verwaltung wurde dem in Ansbach residierenden Gouverneur Karl August von Hardenberg übertragen. Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde Hohenfichten zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[11] Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum käuflich erworben hatte, wurde Hohenfichten bayerisch.[12]
Durch die Verwaltungsreformen im Königreich Bayern zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Hohenfichten mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 Bestandteil der Landgemeinde Gesees, zu der auch das Dorf Spänfleck, der Weiler Eichenreuth und die Einöde Thalmühle gehörten.[13] Im Jahr 2019 hatte Hohenfichten 22 Einwohner.[1]
Verkehr
Eine von Spänfleck kommende Gemeindeverbindungsstraße führt am südwestlichen Ortsrand vorbei und weiter nach Hummeltal. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinie 372 des VGN. Der am schnellsten erreichbare Bahnhof befindet sich in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth und der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.
Literatur
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
- Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Johann Kaspar Bundschuh: Hohefichten. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 729 (Digitalisat).
- Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
Weblinks
- Hohenfichten in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 23. Mai 2020.
- Hohenfichten im Bayerischen Behördenwegweiser, abgerufen am 23. Mai 2020
- Hohenfichten im BayernAtlas, abgerufen am 23. Mai 2020
- Hohenfichten auf historischer Karte, abgerufen am 23. Mai 2020
Einzelnachweise
- Einwohnerzahl von Hohenfichten auf der Website der Gemeinde Gesees, abgerufen am 23. Mai 2020
- Hohenfichten in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 23. Mai 2020.
- Geografische Lage von Hohenfichten im BayernAtlas, abgerufen am 23. Mai 2020
- Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66, Karte „Die territoriale Differenzierung der Fränkischen Schweiz am Ende des Alten Reiches (1792)“.
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
- Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft und Vogteirechte 1792“.
- Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 367.
- Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbezirke 1792“.
- Johann Kaspar Bundschuh: Forkendorf. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 729 (Digitalisat).
- Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
- Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
- Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 472.