Hinterkleebach
Hinterkleebach ist ein fränkisches Dorf, das zur Gemeinde Hummeltal gehört.
Hinterkleebach Gemeinde Hummeltal | |
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Höhe: | 527 (513–541) m ü. NHN |
Einwohner: | 97 (1. Jan. 2019)[1] |
Postleitzahl: | 95503 |
Vorwahl: | 09246 |
Der Hummeltaler Ortsteil Hinterkleebach |
Geografie
Das Dorf im nordöstlichen Bereich der Fränkischen Schweiz ist einer von 20 amtlich benannten Gemeindeteilen der Gemeinde Hummeltal im südöstlichen Teil von Oberfranken.[2] Der auf einer Höhe von 527 m ü. NHN gelegene Ort ist etwa sechs Kilometer von dem nordnordöstlich gelegenen Dorf Pettendorf entfernt, in dem die Hummeltaler Gemeindeverwaltung ihren Sitz hat.[3]
Geschichte
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts unterstand Hinterkleebach der Landeshoheit des Fürstentums Bayreuth.[4][5][6] Die für die Landeshoheit im fränkischen Raum maßgebliche Dorf- und Gemeindeherrschaft übte dabei das Stadtvogteiamt Bayreuth in seiner Funktion als Vogteiamt aus.[7][8] Die Hochgerichtsbarkeit über den Ort nahm dieses Amt in seiner Rolle als Fraischamt ebenfalls wahr.[9][10]
1791/1792 verzichtete der letzte Markgraf aus der Linie der Fränkischen Zollern, Karl Alexander, gegen eine Leibrente auf seine Herrschaftsgebiete und übergab sie an die in Berlin regierende königliche Hauptlinie der Hohenzollern. Diese gliederten diese Gebiete in das preußische Königreich ein und fassten sie als Ansbach-Bayreuth zusammen. Die Verwaltung wurde dem in Ansbach residierenden Gouverneur Karl August von Hardenberg übertragen. Nach der preußischen Niederlage im Vierten Koalitionskrieg wurde Hinterkleebach zusammen mit dem gesamten Fürstentum Bayreuth 1807 einer vom französischen Kaiserreich eingesetzten Militärverwaltung unterstellt.[11] Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum käuflich erworben hatte, wurde Hinterkleebach bayerisch.[12]
Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Hinterkleebach mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 eine eigenständige Landgemeinde, zu der noch die Dörfer Moritzreuth und Muthmannsreuth, der Weiler Weiglathal sowie die beiden Einöden Moritzmühle und Neumühle gehörten.[13] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern in den 1970er Jahren wurde Hinterkleebach zusammen mit der Gemeinde Hinterkleebach am 1. Mai 1978 in die 1971 neu gebildete Flächengemeinde Hummeltal eingegliedert.[14] Im Jahr 2019 hatte Hinterkleebach 97 Einwohner.[1]
Verkehr
Die aus dem Nordnordosten von Muthmannsreuth kommende Staatsstraße St 2163 durchquert den äußersten Nordwesten des Ortsbereiches und führt weiter nach Hohenmirsberg. Der ÖPNV bedient das Dorf an einer Haltestelle der Buslinien 372 und 397 des VGN. Der am schnellsten erreichbare Bahnhof befindet sich in Creußen an der Bahnstrecke Schnabelwaid–Bayreuth und der nächste Fernbahnhof ist der Hauptbahnhof in Bayreuth.
Literatur
- Richard Winkler: Bayreuth – Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 30). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1999, ISBN 3-7696-9696-4.
- Herbert Popp, Klaus Bitzer, Halk Thomas Porada: Die Fränkische Schweiz. Hrsg.: Sebastian Lentz, Bernhard Müller (= Landschaften in Deutschland). Böhlau Verlag, Wien, Köln, Weimar 2019, ISBN 978-3-412-51535-5.
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5.
- Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1.
Weblinks
- Hinterkleebach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 25. Juni 2020.
- Hinterkleebach im Bayerischen Behördenwegweiser, abgerufen am 25. Juni 2020
- Hinterkleebach im BayernAtlas, abgerufen am 25. Juni 2020
- Hinterkleebach auf historischer Karte, abgerufen am 25. Juni 2020
Einzelnachweise
- Einwohnerzahl von Hinterkleebach auf der Website der Gemeinde Hummeltal, abgerufen am 25. Juni 2020
- Hinterkleebach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 25. Juni 2020.
- Geografische Lage von Hinterkleebach im BayernAtlas, abgerufen am 25. Juni 2020
- Die Fränkische Schweiz. In: Landschaften in Deutschland. S. 66, Karte „Die territoriale Differenzierung der Fränkischen Schweiz am Ende des Alten Reiches (1792)“.
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 31.
- Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 97–103.
- Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Dorf- und Gemeindeherrschaft und Vogteirechte 1792“.
- Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 366.
- Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. Kartenbeilage „Hochgerichtsbezirke 1792“.
- Johann Kaspar Bundschuh: Hinterkleebach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 669 (Digitalisat).
- Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 529.
- Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 530.
- Bayreuth. Stadt und Altlandkreis. In: Historischer Atlas von Bayern. S. 474.
- Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 676.