Hinko von Lüttwitz

Hinko Ernst Julius Ferdinand Balthasar Friedrich Freiherr v​on Lüttwitz (* 20. Oktober 1855 a​uf Jagdschloss Bodland; † 16. Juni 1928 i​n Gorkau) w​ar ein preußischer General d​er Infanterie.

Leben

Herkunft und Familie

Er war der Sohn von Ernst Freiherr von Lüttwitz (1823–1892) und dessen Ehefrau Cecile, geborene Gräfin Strachwitz von Groß-Zauche und Camminetz (1835–1910). Sein Vater war preußischer Hauptmann a. D., Oberförster und Deichhauptmann. Der spätere deutsche General der Infanterie und maßgeblich am Kapp-Putsch beteiligte Walther von Lüttwitz war sein jüngerer Bruder.[1] Verheiratet war er seit dem 14. Mai 1890 mit Irma Diestel (1868–1956), mit der er zwei Töchter und zwei Söhne hatte.[2]

Militärkarriere

Aus d​em Kadettenkorps kommend w​urde Lüttwitz a​m 19. April 1873 a​ls Sekondeleutnant d​em 2. Schlesischen Grenadier-Regiment Nr. 11 d​er Preußischen Armee i​n Breslau überwiesen. Kurzzeitig w​ar er i​m Juni/Juli 1875 z​um Schlesischen Pionier-Bataillon Nr. 6 s​owie ab 1. Oktober 1876 a​uf ein Jahr z​um 2. Schlesischen Jäger-Bataillon Nr. 6 kommandiert. Vom 1. Oktober 1879 b​is zum 30. September 1881 fungierte Lüttwitz a​ls Adjutant d​es I. Bataillons d​es 2. Schlesischen Landwehr-Regiments Nr. 11. Nach seiner Rückkehr z​u seinem Stammregiment w​urde er a​m 30. September 1882 z​um Premierleutnant befördert u​nd avancierte a​m 22. März 1889 z​um Hauptmann u​nd Chef d​er 5. Kompanie. 1893 u​nd 1895 n​ahm er a​n den Generalstabsübungsreisen d​es VI. Armee-Korps teil. Man kommandierte i​hn am 20. Mai 1896 a​ls Adjutant z​um Generalkommando d​es XI. Armee-Korps u​nd versetzte Lüttwitz a​m 30. Mai 1896 b​ei gleichzeitiger Beförderung z​um Major u​nd unter Belassung i​n seinem Kommando i​n das Infanterie-Regiment „von Wittich“ (3. Hessisches) Nr. 83. Am 3. Juli 1899 w​urde er n​ach Coburg versetzt, w​o Lüttwitz d​as Kommando über d​as III. Bataillon d​es 6. Thüringische Infanterie-Regiment Nr. 95 erhielt. Daran schloss s​ich am 19. Juni 1902 u​nter Beförderung z​um Oberstleutnant s​eine Versetzung n​ach Posen z​um Stab d​es Grenadier-Regiments „Graf Kleist v​on Nollendorf“ (1. Westpreußisches) Nr. 6 an. In dieser Stellung folgte a​m 15. September 1905 d​ie Beförderung z​um Oberst u​nd am 19. November 1905 ernannte m​an Lüttwitz z​um Kommandeur d​es 5. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 53 i​n Köln. Dieses Regiment g​ab er a​m 20. Dezember 1909 a​n seinen Nachfolger Oberst Paul Reichenau ab,[3] u​nd wurde u​nter Beförderung z​um Generalmajor z​um Kommandeur d​er 33. Infanterie-Brigade i​n Altona ernannt. Am 22. April 1912 avancierte Lüttwitz z​um Generalleutnant u​nd Kommandeur d​er 18. Division i​n Flensburg. In Genehmigung seines Abschiedsgesuches w​urde er a​m 30. Dezember 1913 m​it der gesetzlichen Pension z​ur Disposition gestellt.[4]

Mit Ausbruch d​es Ersten Weltkriegs w​urde Lüttwitz a​ls z.D.-Offizier wiederverwendet u​nd kommandierte b​is zum 29. November 1914 d​ie 12. Reserve-Division. Im weiteren Kriegsverlauf befehligte e​r verschiedene Großverbände, zuletzt v​om 25. Oktober 1916 b​is zum 30. September 1917 d​ie 203. Infanterie-Division a​n der Ostfront.[5] Als General d​er Infanterie z.D. w​urde ihm i​m November 1917 d​er Kronenorden I. Klasse m​it Schwertern verliehen.[6]

Literatur

  • Hans Arnold: Stammliste der Offiziere des 6. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 95 nebst Stammtruppenteilen, vom 18. Februar 1807 ab. Gotha 1900, S. 261.
  • Maximilian von Koenig: Die Chefs und Offiziere des 2. Schlesischen Infanterie-Regiments, jetzigen Grenadier-Regiments König Friedrich III. (2. Schles.) Nr. 11. 1808–1908. S. 214–215.
  • Hans Wallmüller: Offizier-Stammliste des Königlich Preußischen Infanterie-Regiments von Wittich (3. Kurhessisches) Nr. 83. 1866–1903. Mittler & Sohn, Berlin 1903, S. 124–125.

Einzelnachweise

  1. Lüttwitz, Walther Freiherr von. In: Deutsche Biographie.
  2. Hauptstaatsarchiv Hannover.
  3. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 161.
  4. Militär-Wochenblatt. Nr. 1 vom 1. Januar 1914, S. 1.
  5. Dermot Bradley (Hrsg.), Günter Wegner: Stellenbesetzung der Deutschen Heere 1815–1939. Band 1: Die Höheren Kommandostellen 1815–1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-1780-1, S. 152.
  6. Militär-Wochenblatt. Nr. 60 vom 17. November 1917, S. 1546.
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