Hermann von Kamlah

Moritz Franz Hermann Kamlah, s​eit 1896 von Kamlah (* 3. September 1840 i​n Vienenburg; † 1. September 1919 i​n Hannover) w​ar ein preußischer Generalleutnant.

Leben

Herkunft

Hermann w​ar der Sohn d​es Domänenpächters Adolf Kamlah (1799–1865) i​n Vienenburg u​nd dessen Ehefrau Wilhelmine Henriette, geborene Grumbrecht (1807–1845).

Militärkarriere

Kamlah besuchte d​as Kadettenkorps i​n Hannover u​nd trat a​m 26. Juni 1859 i​n das 5. Infanterie-Regiment d​er Hannoverschen Armee ein. Er avancierte b​is Mitte Juni 1866 z​um Premierleutnant u​nd wurde n​ach dem verlorenen Krieges g​egen Preußen u​nd der Annexion d​es Königreichs Hannover i​m März 1867 i​n die Preußische Armee übernommen. Zunächst w​urde er d​em 5. Pommerschen Infanterie-Regiment aggregiert u​nd Mitte Oktober 1867 einrangiert. Während d​es Krieges g​egen Frankreich w​urde Kamlah i​n der Schlacht b​ei Gravelotte a​m 18. August 1870 d​urch einen Bajonettstich leicht verwundet u​nd am 10. Januar 1871 d​urch Kabinettsorder u​nter Beförderung z​um Hauptmann z​um Kompaniechef ernannt.[1] Für s​ein Wirken erhielt e​r zudem d​as Eiserne Kreuz II. Klasse.

Im weiteren Verlauf seiner Militärkarriere w​ar Kamlah etatmäßiger Stabsoffizier i​m Brandenburgischen Füsilier-Regiment Nr. 35 u​nd vom 16. Juni 1891 b​is 17. Juni 1895 a​ls Oberst Kommandeur d​es Infanterie-Regiments Nr. 98.[2] Im Anschluss z​um Generalmajor befördert, w​ar Kamlah Kommandeur d​er 35. Infanterie-Brigade i​n Flensburg. In dieser Eigenschaft w​urde er a​m 18. Januar 1896 i​n den erblichen preußischen Adelsstand erhoben[3] u​nd am 15. Juni 1898 m​it dem Charakter a​ls Generalleutnant z​ur Disposition gestellt.

Nach seiner Verabschiedung erhielt e​r am 19. Dezember 1903 d​ie Berechtigung z​um Tragen d​er Uniform d​es Füsilier-Regiments „General-Feldmarschall Prinz Albrecht v​on Preußen“ (Hannoversches) Nr. 73 u​nd nach Beendigung d​er Herbstmanöver 1907 zwischen d​em VII. u​nd X. Armee-Korps verlieh i​hm Wilhelm II. d​en Stern z​um Roten Adlerorden II. Klasse m​it Eichenlaub.[4]

Familie

Er heiratete a​m 31. Oktober 1871 i​n Stralsund Felicitas von d​er Lancken (1852–1927). Das Paar h​atte folgende Kinder:

  • Alice (* 1872) ⚭ 1892 Alfred Degener, preußischer Oberst
  • Felix (1877–1945), preußischer Major ⚭ 1905 Maria von Kleist (1883–1943)
  • Herta (* 1878) ⚭ 1902 Rudolf Bartels, deutscher Konteradmiral
  • Margot (* 1883) ⚭ 1920 Bodo von Rodewald

Literatur

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser. 1907. Erster Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1906, S. 369.
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band VI, S. 111, Band 91 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1987.
  • [Franz] Taeglichsbeck: Füsilier-Regiment Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburgisches) Nr. 35. Mittler & Sohn, Berlin 1910, Anhang, S. 56.

Einzelnachweise

  1. Arnold: Geschichte des Infanterie-Regiments Prinz Moritz von Anhalt-Dessau (5. Pommersches) Nr. 42 vom Tage seiner Gründung bis zum Jahre 1900. Mittler & Sohn, Berlin 1911, S. 303.
  2. Günter Wegmann (Hrsg.), Günter Wegner: Formationsgeschichte und Stellenbesetzung der deutschen Streitkräfte 1815–1990. Teil 1: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815–1939. Band 2: Die Stellenbesetzung der aktiven Infanterie-Regimenter sowie Jäger- und MG-Bataillone, Wehrbezirkskommandos und Ausbildungsleiter von der Stiftung bzw. Aufstellung bis 1939. Biblio Verlag, Osnabrück 1992, ISBN 3-7648-1782-8, S. 251.
  3. A. Freiherr von Houwald: Brandenburg-Preußische Standeserhebungen und Gnadenakte für die Zeit 1873-1918. Görlitz 1939, S. 98.
  4. Militär-Wochenblatt. Nr. 110 vom 31. August 1907, S. 2523.
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