Hans im Glück (2015)
Hans im Glück ist ein deutscher Märchenfilm aus dem Jahr 2015, der im Rahmen der ARD-Reihe Sechs auf einen Streich entstand. Er basiert auf dem gleichnamigen Märchen der Brüder Grimm.
Film | |
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Originaltitel | Hans im Glück |
Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahr | 2015 |
Länge | 61 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 0[1] |
Stab | |
Regie | Christian Theede |
Drehbuch | Dieter Bongartz Leonie Bongartz |
Produktion | Thorsten Flassnöcker Elke Ried |
Musik | Peter W. Schmitt |
Kamera | Simon Schmejkal |
Schnitt | Lucas Seeberger |
Besetzung | |
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Handlung
Nach sieben Jahren Lehre bei einem Gewürzhändler möchte Hans zu seiner Mutter ans Meer zurückkehren. Ungern lässt der Händler den klugen Hans gehen. Als Lohn für seinen Dienst erhält Hans einen Klumpen aus purem Gold. Froh gelaunt und singend macht sich Hans auf den langen Weg zum Meer.
Unterwegs trifft er auf den Händler Knudsen und seine Tochter Elisabeth, die auf den Weg nach Buxtehude sind und dort Handel treiben wollen. Hans macht großen Eindruck auf Elisabeth und der Zufall will es, dass er sie mehrfach wiedertreffen wird.
Der Goldklumpen erweist sich schon bald als sehr unangenehm für die Reise, sodass Hans die erste Gelegenheit für einen Tausch beim Schopf packt und anstelle des Goldes ein Pferd erhält. Glücklich nicht mehr selber laufen zu müssen, schneller voran zukommen und nicht mehr schwer tragen zu müssen, reitet Hans davon. Doch schon bald ist es ihm leid, denn er kann mit dem Pferd nicht richtig umgehen und so wirft es ihn nach einem flotten Galopp ab. Als ein Bauer mit einer Kuh daherkommt, beneidet Hans den Mann, so ein stattliches, starkes Tier zu besitzen, das auch noch Milch geben kann und tauscht das Pferd gegen die Kuh.
Vor einem Wirtshaus trifft Hans Elisabeth und ihren Vater wieder, die hier zur Rast eingekehrt sind. Elisabeth ist verwundert, dass Hans statt eines Goldklumpens nur noch eine Kuh besitzt, die doch offensichtlich viel weniger wert ist als ein großer Klumpen Gold. Sie meint, er hätte schlecht getauscht, doch er erwidert: „Was kümmert es mich, was es anderen wert ist? Mich muss es glücklich machen. Warum soll ich mich ärgern und plagen mit etwas, was mich nur hemmt?“ Das leuchtet Elisabeth ein und gemeinsam setzen sie sich ins Wirtshaus, wo gerade ein Fest gefeiert wird, trinken etwas, sind fröhlich und Elisabeth tanzt mit einer Dorfbewohnerin.
Danach zieht jeder seiner Wege und Hans will am Ende des Tages etwas Milch von seiner Kuh trinken. Erst jetzt bemerkt er, dass das Tier gar keine Milch gibt und so tauscht er die, nun für ihn wertlose, Kuh gegen ein Schwein. Glücklich mit seinem Tausch zieht er seines Weges und trifft auf Karl, der die Einfältigkeit von Hans erkennt und ihm einfach erzählt, dass das Schwein gestohlen wäre und ihm deshalb seine Gans für das Schwein gibt. Auf seinem weiteren Weg begegnet Hans einem Scherenschleifer, der ihm seinen Handwerksberuf in den höchsten Tönen lobt. Als Scherenschleifer würde man der glücklichste Mensch der Welt sein und schon ist Hans bereit, seine Gans für einen alten Schleifstein zu tauschen. Aber schnell wird Hans dieser Tausch leid, denn der Stein ist ebenso schwer wie anfangs sein Goldklumpen und er kommt nur noch mühsam voran auf seinem Weg.
Als er einen Brunnen am Wegesrand sieht und trinken will, fällt ihm der Schleifstein hinein und nun steht er zwar mit leeren Händen da, aber er ist glücklich und frei. So unbeschwert setzt Hans seinen Weg fort und gelangt endlich ans Meer, wo er unverhofft Elisabeth wiedertrifft und sich freut, sein Glück mit ihr teilen zu können.
Hintergrund
Produziert wurde die Verfilmung für den NDR von der Ziegler Film GmbH.[2] Gedreht wurde vom 8. bis 24. April 2015 in Hamburg, u. a. im Museumsdorf am Kiekeberg und am Ostseestrand,[3] und Schleswig-Holstein unter der Regie von Christian Theede nach einem Drehbuch von Leonie Bongartz und Dieter Bongartz.[2]
Seine Premiere feierte der Film auf dem Kinofest Lünen am 12. November 2015 und seine Erstausstrahlung fand am 26. Dezember 2016 statt.[4][5]
Hans im Glück und Das Märchen vom Schlaraffenland sind neben Frau Holle bisher die einzigen Filme der Reihe, die bereits im Vorjahr für die alljährliche Staffel produziert worden sind.
Unterschiede zum Märchen
Der Märchenfilm hält sich sehr eng ans Märchen der Brüder Grimm, jedoch wurde eine Liebesgeschichte zwischen Hans und der im Märchen nicht existierenden Elisabeth hinzugefügt und Hans' Mutter wohnt am Meer. Im Märchen wird der Wohnort nicht genannt.
Kritiken
Rainer Tittelbach von tittelbach.tv meinte diesmal wenig anerkennend: „Die Handlung ist dünn. Der Subtext ist dafür zwar umso reichhaltiger, ob der allerdings in seiner ganzen Vielfalt zum Zuschauer durchdringen wird, ist fraglich. Der Stoff bietet filmisch wenig: Dramaturgisch, visuell und von den schauspielerischen Leistungen her mussten sich die Macher auf dem Niveau der typischen Feld-Wald-Wiesen-Märchen der ersten ARD-Stunden bewegen. Eigentlich schade, ist die individuelle Glückserfahrung doch mehr denn je ein Thema!“[6]
Die Redaktion von TV Spielfilm vergab für die „klassische Inszenierung mit sympathischen Figuren und klarer Botschaft“ einen Daumen nach oben.[7]
Weblinks
- Hans im Glück in der Internet Movie Database (englisch)
- Hans im Glück bei rbb-online.de
- Hans im Glück bei fernsehserien.de
- Hintergrund und Aussagen der Verfilmung bei maerchen-im-film.de
Einzelnachweise
- Freigabebescheinigung für Hans im Glück. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 162854/V).
- NDR verfilmt „Hans im Glück“. (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. rbb, abgerufen am 30. Dezember 2015
- „Hans im Glück“ in Hamburg verfilmt. (Memento vom 20. August 2015 im Internet Archive) NDR, abgerufen am 4. Oktober 2015
- Kinofest Lünen | Viel Film-Prominenz beim 26. Kinofest Lünen. abgerufen am 26. Dezember 2016
- Sechs auf einen Streich Folge 42: Hans im Glück. abgerufen am 26. Dezember 2016
- Rainer Tittelbach: Anton Spieker, Barthel, Bongartz, Theede. „Ich hab’ nichts mehr – ich bin frei!“ Filmkritik bei tittelbach.tv, abgerufen am 16. Februar 2017.
- Hans im Glück. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 12. Dezember 2021.