Hans-Jürgen von Witzendorff
Hans-Jürgen von Witzendorff (* 10. Dezember 1893 in Gnesen; † 15. Mai 1961 in Delmenhorst) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant der Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg.
Leben
Beförderungen
- 19. November 1912 Fähnrich
- 18. August 1913 Leutnant
- 5. Oktober 1916 Oberleutnant
- 4. April 1921 Charakter als Hauptmann
- 1. August 1933 Hauptmann
- 1. Januar 1935 Major
- 1. Oktober 1937 Oberstleutnant
- 1. August 1939 Oberst
- 30. Januar 1943 Generalmajor
- 30. Januar 1945 Generalleutnant
Frühe Jahre
Witzendorff trat am 18. März 1912 als Fahnenjunker in das Feldartillerie-Regiment „von Peucker“ (1. Schlesisches) Nr. 6 der Preußischen Armee ein, wo er bis Ende Juli 1914 verblieb und zwischenzeitlich nach seiner Beförderung zum Leutnant als Zugführer verwendet wurde.
Erster Weltkrieg
Im Ersten Weltkrieg war Witzendorff zunächst Ordonnanzoffizier, später Zug- und Batterieführer. Im Juni 1915 wechselte er als Ordonnanz in den Stab der 11. Infanterie-Division über. Anschließend war er vom 8. Oktober 1916 bis zum 2. Oktober 1917 im Generalstab des Generalkommandos z. b. V. 55 als Oberleutnant eingesetzt. Danach war Witzendorff vom 8. Oktober 1917 bis 2. Mai 1918 erneut Batterieführer im Feldartillerie-Regiment Nr. 277 und in seinem Stammregiment. In den letzten Kriegsmonaten fungierte er vom 3. Mai 1918 ab als 2. später 1. Adjutant im Generalkommando z. b. V. 55.
Im Zuge der Demobilisierung nach Kriegsende schied Witzendorff am 31. März 1920 aus dem aktiven Militärdienst aus.
Zwischenkriegszeit
Am 1. Juli 1926 wurde Witzendorff als L-Offizier und Hauptmann in der Reichswehr angestellt. In diesem Dienstrang diente er zunächst bis Ende Juli 1933 beim Stab der 2. Kavallerie-Division. Zum 1. August 1933 wurde er offiziell für das Heer reaktiviert und war anschließend bis Ende April 1934 Referent im Reichswehrministerium, wo er in der Abteilung N-Flak eingesetzt war. Im Mai 1934 wurde Witzendorff beim Stab der I. Abteilung des Artillerie-Regiments 3 eingesetzt. In dieser Funktion erlitt er am 2. Juni 1934 bei einem Dienstunfall schwerste Beinverletzungen, die eine Beinamputation nach sich zogen. Nach seiner Genesung (bedingt fronttauglich), wurde er am 1. Oktober 1934 Schwadron-Chef der Fahr-Abteilung 12. Am 1. April 1935 wechselte Witzendorff zur Luftwaffe über und war dort bis Ende September 1936 Batterie-Chef im Flak-Regiment 12. Anschließend war er von Oktober 1936 bis Ende Januar 1938 Kommandeur der I. Abteilung des Flak-Regiments 20, bzw. nach dessen Umbenennung des Flak-Regiments 7. Um seine Erfahrungsschatz als Flak- und Batterieoffizier zu nutzen, fungierte Witzendorff von Februar 1938 bis zum 14. November 1938 als Kommandeur des Ausbildungsstabes der Flakartillerieschule in Rerik/Wustow.
Zweiter Weltkrieg
Zum 15. November 1938 wurde ihm das Kommando des Flak-Regiments 26 übertragen, welches als Flakgruppe Bremen bekannt war. Ende Januar 1941 gab er das Kommando an Oberstleutnant Hans Frielinghaus ab und wurde Kommandeur der 8. Flak-Brigade. Bereits zum 25. Juni 1941 wurde er jedoch zum Höheren Kommandeur der Flak-Ersatzregimenter ernannt, deren Geschicke er bis zum 10. April 1943 leitete. In dieser Funktion, wurde Witzendorff am 30. Januar 1943 zum Generalmajor ernannt. Anschließend war er bis Ende Januar 1945 Kommandeur der Flak-Ersatz-Division und Flak-Ausbildungs-Division. Am 30. Januar 1945 wurde Witzendorff zum Generalleutnant befördert und fungierte erneut als Kommandeur der Flak-Ersatz-Division. Nach der Teilung des Deutschen Reiches in einen Nord- und Südkampfraum im April 1945, übernahm er als Kampfkommandant die Flak- Schul- und Ersatz-Division Süd mit Gefechtsstand in München. Am 18. April 1945 geriet er bei Rosenheim mit seinem Divisionsstab in US-amerikanische Kriegsgefangenschaft, aus der er am 23. Mai 1947 wieder entlassen wurde.
Literatur
- Dermot Bradley (Hrsg.), Karl Friedrich Hildebrandt: Die Generale der Luftwaffe 1935–1945, Band 1: Abernetty - v. Gyldenfeldt, Biblio Verlag, Osnabrück 1990, ISBN 3-7648-2207-4, S. 536f.