Hallhuber (Bekleidungshaus)
Das Modeunternehmen HALLHUBER GmbH wurde 1977 in München gegründet. Hallhuber bietet Oberbekleidung sowie Schuhe und Accessoires für Frauen.
Hallhuber GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1977 |
Sitz | München, Deutschland |
Leitung | Rouven Angermann, Torsten Eisenkolb |
Mitarbeiterzahl | ca. 2000 (2018)[1] |
Umsatz | 197,5 Mio. EUR (2018/19)[1] |
Branche | Mode |
Website | Hallhuber.com |
Hallhuber vertreibt sein Sortiment exklusiv in knapp 180 Stores und Verkaufsflächen (Stand: Juli 2021) in Deutschland, Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Luxemburg und Italien sowie über eigene Online-Plattformen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Benelux, Frankreich, Irland und Italien.
Geschichte
Gründungsjahre
Die Gesellschaft wurde im September 1977 von Josef Hallhuber und seinem Sohn Klaus (* 1947) gegründet; im gleichen Jahr öffnete das erste Hallhuber-Geschäft in München. 1995 übernahm Karl Schleicher, Eigentümer des Ingolstädter Bekleidungsunternehmen Rosner, die Hallhuber GmbH. Klaus Hallhuber verließ das Unternehmen, seine Ehefrau Susanne Hallhuber blieb als Chefdesignerin.
Expansion und Inhaberwechsel
Das Unternehmen entwickelte sich von einem Textilfilialisten hin zu einem vertikal organisierten Unternehmen. Im Jahr 2000 erwarb die italienische Stefanel-Gruppe die GmbH.[2] Die Hallhuber-Herrenmode wurde 2005 aufgegeben, das Segment der Damenoberbekleidung ausgebaut. Stefanel verkaufte seine Anteile an dem Unternehmen 2009 für 25 Millionen Euro an die britische Beteiligungsgesellschaft Change Capital Partners (CCP) mit Sitz in London,[3] zu der von 2006 bis 2008 unter anderem auch die Marke Jil Sander gehörte. Im Februar 2015 wurde Hallhuber von der GERRY WEBER International AG mit Sitz in Halle/Westfalen übernommen.[4]
Im September 2011 startete Hallhuber mit dem Online-Geschäft, zunächst nur in Deutschland. Im Juli 2020 wurde der eigene Onlineshop überarbeitet und ist seitdem neben Deutschland, Österreich und der Schweiz auch in den Benelux-Ländern, Irland und Italien verfügbar. Zudem ist die Marke in weiteren Onlineshops wie z. B. Zalando, Otto und Amazon erhältlich.
Im Juli 2019 verkaufte die insolvente Muttergesellschaft Gerry Weber die Mehrheitsanteile der Hallhuber GmbH an einen von Robus Capital Management verwalteten Fonds. Das Unternehmen erklärte, die unter Gerry Weber betriebene Expansion zu bremsen und mehr ins Online-Geschäft investieren zu wollen. Daneben würden Wachstumschancen auf dem skandinavischen und polnischen Markt gesehen.[5]
Im April 2020 wurde aufgrund drohender Zahlungsunfähigkeit ein Schutzschirmverfahren eingeleitet. Als Grund wurden Umsatzeinbußen aufgrund der vorübergehenden Schließung der Verkaufsflächen im Zuge der staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie genannt.[6]
Anfang 2021 entließ Hallhuber während der andauernden Insolvenz in Eigenverwaltung alle Mitarbeiter[7] − um sie später bei einem Restart des Geschäfts wieder einzustellen.[8]
Sortiment/Sonstiges
- Unter den beiden Linien Hallhuber und Hallhuber Donna erscheinen im Jahr insgesamt bis zu 25 Damenoberbekleidungs-Kollektionen, die von Accessoires und Schuhen ergänzt werden.
- Hallhuber verpflichtet im Code of Conduct seine Lieferanten zu einer Produktion unter nachhaltigen Bedingungen.[9]
- Am 13. August 2012 erklärte die Firma, zukünftig keine Echtpelz-Produkte mehr zu verkaufen.[10]
- Momentan werden über 50 Prozent der Ware in Europa produziert.
Weblinks
Einzelnachweise
- Suche nach Hallhuber GmbH, Jahresabschluss zum 31. Dezember 2011. In: Bundesanzeiger. Abgerufen am 17. Januar 2014.
- Hallhuber-Übernahme hat Stefanel 35 Mill. DM gekostet. In: Textilwirtschaft. 16. März 2000, archiviert vom Original am 1. Februar 2014; abgerufen am 17. Januar 2014.
- Stefanel trennt sich von Hallhuber. In: Der Standard. 20. August 2009, abgerufen am 25. Juni 2019.
- Kartellbehörden bestätigen Übernahme von Hallhuber. In: wirtschaft-regional.net. Wirtschaft Regional, 12. Februar 2015, abgerufen am 22. Dezember 2016.
- Hallhuber plant den Neustart nach Gerry-Weber-Pleite. In: Handelsblatt. 17. Dezember 2019, archiviert vom Original am 18. Dezember 2019; abgerufen am 18. Dezember 2019.
- Hallhuber rettet sich in Schutzschirmverfahren. In: Die Welt. 16. April 2020, archiviert vom Original am 17. April 2020; abgerufen am 21. Juni 2020.
- Weixin Zha: Hallhuber friert Geschäftsbetrieb ein und stellt Mitarbeiter frei. 4. Februar 2021, abgerufen am 22. April 2021 (deutsch).
- Modekonzern im Winterschlaf: Hallhuber plant Ausstieg aus Insolvenz. Abgerufen am 22. April 2021.
- Unternehmen auf hallhuber.com
- Hallhuber wird pelzfrei. fabeau. 14. August 2012. Archiviert vom Original am 18. August 2012. Abgerufen am 14. August 2012.