HMS P311

HMS P311[A 1] war ein U-Boot der britischen Royal Navy im Zweiten Weltkrieg. Das Kriegsschiff wird seit Januar 1943 im Mittelmeer vermisst.

HMS P311
(HMS Tutankhamen)
Allgemeine Daten
Schiffstyp:U-Boot
Schiffsklasse:Taciturn-Klasse (T-Klasse)
Marine:Royal Navy
Bauwerft:Vickers-Armstrong (Barrow)
Kiellegung:25. April 1941
Stapellauf:5. März 1942[1]
Indienststellung:7. August 1942
Verbleib:Seit dem 8. Januar 1943 im Mittelmeer vermisst.
Technische Daten
(siehe Tempest-Klasse)

Einsatzgeschichte

Die HMS P311 wurde am 25. April 1941 bei Vickers-Armstrong auf Kiel gelegt. Der Stapellauf fand am 5. März 1941[1] statt. Die Indienststellung folgte am 7. August 1942. Das U-Boot gehörte zu den Einheiten seiner Klasse, deren Druckkörper genietet war.

Im November 1942 wurde die frisch in Dienst gestellte P311 der 10. U-Boot-Flottille zugeteilt und auf der belagerten Mittelmeerinsel Malta stationiert.

Im Januar 1943 sollte HMS P311 im Rahmen der Operation Principle bemannte Chariot-Torpedos nach La Maddalena bringen, wo zwei italienische Kreuzer angegriffen werden sollten. Die beiden älteren U-Boote HMS Trooper und HMS Thunderbolt hatten die Aufgabe, Chariot-Torpedos nach Palermo zu bringen, um dort den neugebauten italienischen Leichten Kreuzer Ulpio Traiano zu verminen.

Die HMS P311 ging schon während des Anmarsches unter ungeklärten Umständen verloren. Vermutlich wurde sie das Opfer eines Minentreffers. Sie wurde am 8. Januar 1943 für vermisst erklärt. Es gab keine Überlebenden.

Die beiden anderen U-Boote waren erfolgreicher. Die Ulpio Traiano wurde am 3. Januar 1943 versenkt. Ein weiteres Transportschiff wurde schwer beschädigt.[2]

Kommandant der P311 war während der gesamten Dienstzeit, vom 8. Juni 1942 bis zum 8. Januar 1943, Cdr. Richard Douglas Cayley.[3]

Das Wrack

Anfang des Jahres 2016 fanden italienische Taucher die Reste des Bootes in der Nähe der Insel Tavolara in 80 Meter Tiefe. Das Boot ist am 31. Dezember 1942 oder kurz danach in einem italienischen Minenfeld vor der Insel in Verlust geraten.[4][5]

Schiffsname

HMS P311 war das einzige Boot der T-Klasse, das keinen eigenen Namen trug. Winston Churchill forderte im November und Dezember 1942 die Admiralität mehrfach auf, allen U-Booten individuelle Namen zu geben. Als Schiffsname für die P311 war HMS Tutankhamen nach dem ägyptischen Pharao Tutanchamun vorgesehen. Genauso wie das S-Klasse-Boot HMS P222 ging die P311 aber verloren, bevor sie offiziell umbenannt werden konnte.

Literatur

  • Erminio Bagnasco: Uboote im 2. Weltkrieg. (Technik – Klassen – Typen. Eine umfassende Enzyklopädie). 5. Auflage. Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-613-01252-9.
  • Robert Hutchinson: Kampf unter Wasser – Unterseeboote von 1776 bis heute. 1. Auflage. Motorbuchverlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02585-X
Commons: Taciturn-Klasse – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Hutchinson und Bagnasco geben keine Auskunft zu den Stapelläufen der U-Boote der T-Klasse. Die Angaben zu Stapelläufen stammen aus dem uboat.net.
  2. Die Quelle sind zur Versenkung der Ulpio Traiano widersprüchlich. Robert Hutchinson, wlb-stuttgart.de, regiamarina.net (Memento des Originals vom 16. Mai 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/regiamarina.net und schiffswrackliste.de geben den 2./3. Januar 1943 an. marinearchiv.de gibt den 2./3. Juni 1943 an, was aber unwahrscheinlich ist, da HMS Thunderbolt schon im März 1943 verloren ging.
  3. Richard Douglas Cayley im uboat.net (englisch)
  4. bbc.co.uk
  5. n-tv.de

Anmerkungen

  1. HMS ist die Abkürzung für His/Her Majesty’s Ship und der Namenspräfix britischer Schiffe. HMS bedeutet Seiner/Ihrer Majestät Schiff.
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