HMS Euryalus (1901)
Die vierte Euryalus der britischen Royal Navy war ein Panzerkreuzer der Cressy-Klasse. Die Klasse erlangte traurige Berühmtheit zu Beginn des Ersten Weltkriegs durch die Versenkung von drei der sechs Kreuzer dieser Klasse (Cressy, Hogue und Aboukir) am 22. September 1914 durch das deutsche U-Boot U 9 unter Leutnant zur See Otto Weddigen in der südlichen Nordsee, bei der 62 Offiziere und 1405 Mann ihr Leben ließen.
HMS Euryalus | |
Übersicht | |
Typ | Panzerkreuzer |
Bauwerft | |
Kiellegung | 18. Juli 1899 |
Stapellauf | 20. Mai 1901 |
Indienststellung | 5. Januar 1904 |
Verbleib | 1. Juli 1920 zum Abbruch verkauft |
Technische Daten | |
Verdrängung |
12.000 tn.l. |
Länge |
über alles: 143,9 m (472 ft) |
Breite |
21,9 m (69,5 ft) |
Tiefgang |
7,9 m (26 ft) |
Besatzung |
760 Mann |
Antrieb |
30 Belleville-Wasserrohrkessel |
Geschwindigkeit |
21 kn |
Bewaffnung |
2 × 233-mm-L/46-Geschütz |
Panzerung Gürtelpanzer Decks Türme Kasematten Kommandoturm |
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Die als letzter Kreuzer dieser Klasse 1904 in Dienst gestellte Euryalus war vor dem Krieg als Flaggschiff der Australia Station und dann noch im Mittelmeer und auf der Nordamerikanischen Station im Einsatz gewesen, ehe sie 1912 der Reserve zugeteilt wurde. Bei Kriegsbeginn bildete sie mit vier ihrer Schwesterschiffe das 7. Kreuzergeschwader zum Schutz des östlichen Zugangs zum Kanal. Am Tag des vorgenannten Angriffs war sie wegen Kohlenmangels als Flaggschiff des Geschwaders im Hafen.
Sie wurde anschließend aus der Nordsee abgezogen und kam noch vor Gallipoli und im Roten Meer zum Einsatz und überstand den Weltkrieg.
Baugeschichte
Die sechs Kreuzer der Cressy-Klasse waren die Rückkehr der Royal Navy zum Typ des Panzerkreuzers, den die Royal Navy etliche Jahre nicht beschafft hatte, aber auf Grund der Rüstungen anderer Marinen wieder für notwendig hielt. Die Bauaufträge für die sechs Kreuzer gingen an drei Privatwerften, die auch je zwei Schiffe der vorangegangenen Diadem-Klasse in der Fertigstellung hatten. Die Kiellegung erfolgte in den Jahren 1898 und 1899. Als erster Kreuzer der neuen Klasse lief die HMS Sutlej am 18. November 1899 bei John Brown in Clydebank vom Stapel, der dann das Typschiff der Klasse HMS Cressy am 4. Dezember bei Fairfield in Govan folgte, die am 28. Mai 1901 als erstes Schiff der Klasse in den Dienst der Royal Navy kam. 1902 kamen dann vier Schwesterschiffe in den Dienst. Nur die Fertigstellung der HMS Euryalus bei Vickers in Barrow verzögerte sich durch einen Brand während der Ausrüstung am 11. Juni 1901[1] bis zum 5. Januar 1904. HMS Euryalus war benannt nach Euryalos, einem Helden der griechischen Sagen, und ein mehrfach in der Royal Navy genutzter Name.
Die neue Panzerung nach dem System Krupp erlaubte einen Schutz zumindest gegen typische 15,2-cm-Kreuzerbewaffnung auf mittlere Entfernungen mit vertretbarem Gewicht. So erhielten die Kreuzer der Cressy-Klasse einen 152 mm starken Gürtelpanzer, der etwa 36 m nach dem Bug begann, den mittleren Teil der Schiffe schützte und sich ab 27 m vor dem Heck wieder auf 51 mm verjüngte. Das eingebaute Panzerdeck war wegen des Schutzes durch den Gürtelpanzer stellenweise dünner als auf den geschützten Kreuzern der Diadem-Klasse. Insgesamt wurde eine zusätzliche Panzerung von ungefähr 1.200 Tonnen verbaut. Wie schon die vorangehenden Kreuzer der Powerful- und Diadem-Klasse hatten die Schiffe vier hintereinander stehende Schornsteine und auffällige Lüfter an den Seiten.
Die Hauptbewaffnung bestand aus zwei 9,2-Zoll-(233-mm)-Geschützen vom Typ Mark X in Einzeltürmen an Bug und Heck. Um diese Waffen wirklich nützlich einsetzen zu können, war eine sorgfältige Artillerieausbildung notwendig, da in vielen Feuerbereichen dann nur ein einzelnes Geschütz zur Verfügung stand. Die geringe Brückenhöhe der Schiffe und die bei Indienststellung vorhandenen Entfernungsmesser ermöglichten keine gute Feuerleitung. Dazu waren noch zwölf 152-mm-Kanonen vom BL 6 inch Mk VII naval gun[2] vorhanden, die allerdings in Kasematten aufgestellt waren. Die unteren acht Geschütze wurden durch Seegang stark behindert, da sie sehr nahe an der Wasserlinie waren und nur ein geringes Sichtfeld für die Schützen boten. Als Torpedobootsabwehrwaffen verfügten die Kreuzer über zwölf Zwölfpfünder-(76-mm)-Schnellfeuergeschütze, die in der Mehrzahl in kleinen Kasematten aufgestellt waren. Dazu kamen noch drei Dreipfünder-(47-mm)-Hotchkiss-Schnellfeuerkanonen und zwei 18-Zoll-(450-mm)-Unterwassertorpedorohre des Systems Whitehead.
Einsatzgeschichte
Die 1904 in Dienst kommende Euryalus wurde nach Tests bei der Kanalflotte 1904 als Flaggschiff zur Australia Station verlegt. Sie verließ Plymouth am 22. Januar und lief über Malta, Port Said (wo sie einige Tage mit der HMS Diadem verbrachte), Aden, Colombo, Batavia bis zum 18. März nach Albany. Bis Colombo hatte sie auf See eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 15 Knoten gehalten. Auf der letzten Etappe zum australischen Kontinent geriet sie in einen Zyklon. Nach der Übernahme von 1100 tn.l. Kohle setzte der Panzerkreuzer die Fahrt direkt nach Hobart, Tasmanien, fort.
Australia Station
Am 26. März 1904 übernahm der Panzerkreuzer Euryalus in Hobart die Aufgaben des Flaggschiff der Australia Station von der HMS Royal Arthur, die unter dem bisherigen Flaggkapitän die Heimreise nach England antrat.[3] Am 3. April lief die Euryalus dann in Sydney ein.
Die Station befand sich im Umbruch. Nach dem Naval Agreement Act von 1903, der die Stationierung von Royal-Navy-Einheiten im Empire und die Beteiligung der Kolonien an den Kosten regelte, sollte das Geschwader der Australia Station aus einem Kreuzer 1. Klasse, zwei der 2. Klasse und vier der 3. Klasse bestehen. Tatsächlich bildeten die Einheiten der Australian Auxiliary Squadron von 1891[4] beim Eintreffen der Euryalus den Hauptbestandteil des Geschwaders mit fünf alten Kreuzern der Pearl-Klasse, von denen HMS Ringarooma und HMS Tauranga 1904, HMS Mildura 1905 und HMS Katoomba und HMS Wallaroo erst im Januar 1906 abgezogen wurden.
Auch das Torpedokanonenboot HMS Boomerang war noch bis zum Juli 1904 vorhanden, ehe es mit der Ringarooma die Rückreise nach England antrat. Dazu kam noch zwei weitere Kreuzer mit der seit 1901 in Australien befindlichen HMS Phoebe vom Typ Pearl und der seit 1903 auf Station befindlichen HMS Psyche zum Einsatz. Letztere war das einzige Schiff, das als Kreuzer 3. Klasse den Vereinbarungen des Naval Agreement Act vor dem Eintreffen der Euryalus (als Kreuzer 1. Klasse) entsprach.
Dazu waren auf der Station noch vier Sloops mit den Schwesterschiffen HMS Pylades und HMS Torch, der HMS Sparrow und der HMS Mutine vorhanden, von denen Torch und Sparrow außer Dienst gestellt wurden. Nach dem Eintreffen der Euryalus wurden bis zum Juli 1904 auch noch die neu in Dienst gekommenen Sloops HMS Clio und HMS Cadmus nach Australien verlegt, die allerdings nach kaum einjähriger Dienstzeit in Australien schon 1905 weiter zur China Station verlegt wurden.
Mit der HMS Challenger traf im Juli 1904 der erste moderne Kreuzer 2. Klasse in Australien ein, der allerdings erst 1906 ihr Schwesterschiff Encounter folgte. Die moderneren Challenger und Psyche sollten Einheimische im Flottendienst ausbilden. Ab 1905 füllte sich der Bestand der Australia Station durch weitere Kreuzer der Pelorus-Klasse, von denen schließlich fünf (Psyche, Pegasus, Prometheus, Pioneer und Pyramus) der neun Kreuzer der Klasse nach Australien kamen. Die als Drillschiffe für die Grundausbildung vorgesehenen Pioneer und Pyramus traten zusammen die Reise an, auf der Pyramus erhebliche Schwierigkeiten mit den Kesseln hatte, zeitweise vom Schwesterschiff geschleppt werden musste und erst im Januar 1906, betreut von der entgegen gelaufenen Psyche, in Australien eintraf.
Die Dienstzeit der Euryalus war im Wesentlichen mit Fahrten zu verschiedenen australischen Häfen erfüllt. Eine im August 1904 geplante „Inselreise“ wurde schon nach der ersten Station in Suva abgebrochen. Vom 10. Oktober bis zum 22. November erfolgte eine Reise mit der Challenger entlang der Südküste bis Tasmanien, wo etliche Schiffe der Station Übungen abhielten, und dann allein weiter an der Ostküste Australiens bis Fremantle und dann nach Singapur, wo der Stationsbefehlshaber, Vizeadmiral Sir Arthur Fanshawe, an einem Treffen der Befehlshaber der Eastern Fleet teilnahm, zu dem auch die Befehlshaber der China- und East Indies Station angereist waren und man gemeinsame Übungen erörterte. Die Rückreise erfolgte auf demselben Weg, wobei diesmal Albany der erste australische Hafen war. Im Dezember erfolgte eine weitere Reise nach Tasmanien und mit den Kreuzern Challenger und Psyche im Februar 1905 ein Besuch Neuseelands. Ein acht Stunden Test im Mai 1905 nach einer kurzen Überholung zeigte, dass die Euryalus in der Lage war, über 22 Knoten zu laufen.
Da Großbritannien und Japan ihre Allianz im Juni erneuerten, reduzierte Großbritannien seine China Station und zog die dort eingesetzten Linienschiffe der Canopus-Klasse ab. Gleichzeitig wurde eine Neuverteilung der vorhandenen Panzerkreuzer beschlossen und im August entschieden, die Euryalus von der Australia Station abzuziehen, da sie zu einem Besatzungswechsel anstand. Anfang Dezember 1905 traf der ältere Geschützte Kreuzer 1. Klasse HMS Powerful mit dem neuen Stationsbefehlshaber, Vizeadmiral Sir Wilmot Fawkes, in Fremantle ein, wo der zum Admiral aufgestiegene bisherige Befehlshaber, Sir Arthur Fanshawe, und die Euryalus als Flaggschiff abgelöst wurden und die Heimreise antraten.
Weitere Vorkriegseinsätze
Die Euryalus wurde das Flaggschiff der North America & West Indies station und des dort stationierten 4. Kreuzergeschwader unter Admiral Sir Day Bosanquet, dem auch die aus China abgezogenen Schwesterschiffe Hogue und Sutlej, die Highflyer, sowie die HMS Isis der Eclipse-Klasse sowie die Indefatigable der Apollo-Klasse angehörten.
Der Station unterstand auch noch der als Ausbildungsschiff für die neufundländischen Reservisten dienende alte Kreuzer 3. Klasse HMS Calypso und die Sloop HMS Shearwater, die an der amerikanischen Westküste eingesetzt wurde. Als Fischereischutzschiff vor Neufundland diente die HMS Brilliant der Apollo-Klasse. Am 8. Februar 1907 wurde die Station aufgelöst und die Euryalus blieb Flaggschiff des 4. Kreuzergeschwaders (4th Cruiser (Particular Service) Squadron) unter Konteradmiral Inglefield, dem neben dem Flaggschiff bis zu fünf seegehende Schulschiffe für Schiffsjungen, Auszubildende und Kadetten angehörten[5]. Neben den Schwesterschiffen Hogue und Sutlej trat auch noch die Cressy Ende 1907 zum Geschwader, während die beiden anderen Kreuzer der Klasse (Bacchante und Aboukir) bis 1912 bei der Mittelmeerflotte im 3. Kreuzergeschwader verblieben.
Nach dem großen Erdbeben von Messina am 28. Dezember 1908 unterstützten ab dem 29. Dezember britische Schiffe und dem 1. Januar 1909 auch die Euryalus die Rettungsarbeiten. Das als erstes britisches Schiff eintreffende Schwesterschiff Sutlej arbeitete sehr eng mit Einheiten der russischen Flotte zusammen, die als erste mit den Linienschiffen Slawa und Zessarewitsch sowie dem Panzerkreuzer Admiral Makarow vor Ort Unterstützung leisteten. Bis 1912 blieb die Euryalus beim 4. Kreuzergeschwader, ehe sie der Reserve zugeteilt wurde.
Kriegseinsatz in der Nordsee
Die Kreuzer der Cressy-Klasse waren zu Beginn des Ersten Weltkrieges bereits veraltet. Sie wurden daher nur mit leichten Patrouillenaufgaben betraut; unter anderem, weil sie die für Flottenoperationen nötige Mindestmarschfahrt nicht über längere Zeit aufrechterhalten konnten. Nur die Sutlej wurde dem 9. Kreuzergeschwader der Grand Fleet zugeteilt. Die anderen fünf waren im 7. Kreuzergeschwader in der südlichen Nordsee zusammengefasst, das Themsemündung und den Kanalzugang sichern sollte. Dieses Kreuzergeschwader wurde verschiedentlich auch als „Lebendköder“ bezeichnet. Beim Seegefecht bei Helgoland am 28. August 1914 bildeten alle fünf Schiffe[6] zusammen mit dem früheren Flaggschiff der Harwich Force, HMS Amethyst, den als Force C bezeichneten Teil der Fernsicherung der Harwich Force, die mit ihren Zerstören und zwei Leichten Kreuzern die deutsche Vorpostenlinie angriff. Die im Gefecht schwerbeschädigte HMS Arethusa wurde schließlich vom Panzerkreuzer HMS Hogue eingeschleppt.
Am frühen Morgen des 22. September 1914 gingen dann die Cressy, Hogue und Aboukir durch Torpedotreffer des deutschen U-Boots U 9 verloren. Die drei Panzerkreuzer waren in der südlichen Nordsee im Seegebiet der sogenannten Hoofden mit zehn Knoten und einem Abstand von zwei Seemeilen zwischen den Schiffen auf einer Kontrollfahrt; eine weitere Sicherung war nicht vorhanden.
siehe Hauptartikel Cressy-Klasse
Die beiden verbliebenen Panzerkreuzer des 7. Kreuzergeschwaders, Euryalus und Bacchante, wurden danach der Western Channel patrol, kommandiert von Konteradmiral Rosslyn Wemyss, unterstellt, deren Flaggschiff die Euryalus wurde. Im Oktober gingen beide Kreuzer als Begleitung eines Geleitzuges nach Gibraltar und verlegten im Februar 1915 durch das Mittelmeer zum Suezkanal. Im April wurden beide Kreuzer zu den Dardanellen geschickt.
Einsatz vor den Dardanellen
Die Euryalus griff vom 5. bis zum 15. März mit den Linienschiffen HMS Triumph und HMS Swiftsure und unterstützt durch einen Seeflugzeugträger und Minensucher Smyrna an, da dort die Errichtung einer U-Boot-Basis befürchtet wurde. Kommandiert wurde der Verband von Vizeadmiral Richard Peirse[7] auf der Euryalus, dem Befehlshaber der Royal Navy für Ägypten und Ostindien. Die geplante Zerstörung der schützenden Forts und die Beseitigung etwaiger Minenfelder gelang nicht. Am 11. wurde der Seeflugzeugträger, das frühere deutsche Handelsschiff Anne Rickmers durch das türkische Torpedoboot Demir Hissar torpediert. Die britische Kapitulationsaufforderung wurde vom türkischen Gouverneur abgelehnt.
Am 15. zog sich der britische Verband zu der sich vor den Dardanellen sammelnden Flotte zurück. Als Konteradmiral Wemyss, der den Aufbau von Mudros als Basis der Briten geleitet hatte, zum Befehlshaber der Landungen auf Gallipoli ernannt wurde, wählte er die Euryalus erneut als Flaggschiff. Am Abend des 24. Aprils 1915 nahm sie drei Kompanien der Lancashire Fusiliers an Bord, um sie als vorderste Landungstruppen abzusetzen. Um 04:00 Uhr morgens am 25. April 1915 kletterten die Soldaten in zivile Rettungsboote und die Boote der Euryalus, die von den Dampfkuttern des Kreuzers bis 5:50 Uhr vor den Landungsabschnitt ‘W’ bei Tekke Burnu geschleppt wurden. Weitere Kräfte für den Landungsabschnitt transportierte das Linienschiff Implacable in die Umladezone, das nach Abgabe der Truppen für den Abschnitt W zum Abschnitt `X´ lief, um dort die restlichen Truppen von Bort zu geben. Die Seeleute der Euryalus ruderten die Soldaten im Gewehrfeuer der türkischen Verteidiger im Abschnitt ‘W’ an Land. Das Bataillon verlor elf Offiziere und 350 Mann und von den 80 eingesetzten Männern der Euryalus wurden 57 verwundet und sechs getötet. Die Lancashire Fusiliers erhielten sechs Victoriakreuze für das Landemanöver.
Um Wemyss den Überblick über die Probleme der Landemanöver zu geben, war die Euryalus ganz dicht an der Küste. Nach dem ungünstigen Verlauf der Landoperationen begann im Dezember 1915 der Rückzug der Alliierten, den Wemyss erneut von der Euryalus kommandierte und überwachte. Mit den Truppen lief der Panzerkreuzer zurück zum Suezkanal.
Unterstützung des arabischen Aufstands
Am 16. January 1916 wurde die Euryalus Flaggschiff der neuen Oberbefehlshaber der Ostindischen Station, zu dem Wemyss wegen seiner Verdienste im Gallipoli-Feldzug ernannt wurde. Eine der ersten Aktionen war die Vertreibung der türkischen Angreifer aus Ägypten, die von Libyen aus mit Unterstützung der Senussi in das Land eingedrungen waren. Die Euryalus unterstützte die Blockade Libyens und den Vormarsch des Heeres, der mit der Rückeroberung von Sollum am 14. März 1916 endete.
Wemyss nutzte die Euryalus für seinen diplomatischen und militärischen Feldzug im Mittleren Osten in den Jahren 1916 und 1917. Am 26. September 1916 besuchte der Admiral erstmals offiziell Dschidda und den neuen britischen Verbündeten Sherif Hussein zusammen mit Ronald Storrs, dem politischen Berater des Befehlshabers in Ägypten. Wemyss unterstützte den Arabischen Aufstand gegen die Türken, wobei er gern das große Schiff mit den vier Schornsteine zeigte. Im Januar 1917 beschoss die Euryalus den Hafen von El Wejh hinter den türkischen Linien am Roten Meer in Abstimmung mit Sherif Hussein und T. E. Lawrence vor deren Landangriff. Auch transportierte der Panzerkreuzer arabische Truppen aus dem Süden weit nach Norden und unterstützte den Vormarsch durch Artillerieunterstützung. Durch eine derartige amphibische Operation wurde unter anderem Akaba genommen. Die Euryalus blieb nach der Eroberung eine Weile vor dem Hafen liegen, um die Eroberung zu sichern und durch seine äußere Erscheinung zu beeindrucken. Die Besatzung verbesserte gleichzeitig die Hafeneinrichtungen, um eine bessere Versorgung der Beduinenarmee zu ermöglichen, die unter Hussein’s Sohn, Faisal, dem späteren König des Irak, beraten von T.E. Lawrence, den britischen Feldzug in Palästina unterstützte. Faisal erklärte später Admiral Wemyss zu „The father and mother of the revolt“ und nicht Lawrence. Als Wemyss im September 1917 das Kommando abgab, um First Sea Lord zu werden, blieb die Euryalus bis 1919 Flaggschiff der Ostindischen Station, die dann allerdings von Indien nur noch bis Aden reichte. Das Rote Meer gehörte dann wieder zum Kommandobereich der Mittelmeerflotte wie vor dem Krieg. Bei Kriegsende gehörten außer der Euryalus noch die alten Kreuzer Diana, Doris, Juno und Venus zur East Indies Station. Anfang 1919 kehrte der Panzerkreuzer in die Heimat zurück und wurde außer Dienst gestellt.
Endschicksal
Am 1. Juli 1920[8] wurde die Euryalus zum Abbruch verkauft, der schließlich in Deutschland erfolgte.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- Angaben im Parlament zum Brand
- Angaben zum 6-Zoll-Mk.VII-Geschütz
- THE NEW FLAGSHIP EURYALUS The North Western Advocate and the Emu Bay Times, 28 March 1904
- AUSTRALIA'S FIRST FLEET The Sydney Morning Herald, 5. September 1891
- 4th cruiser squadron mit weiteren Quellen Das Geschwader sollte jährlich drei Ausbildungsfahrten durchführen, darunter eine in die Karibik. Nach jeder Reise sollten die Schiffe zu fixen Zeitpunkten nach England zurückkehren, um neue Ausbildungsklassen an Bord zu nehmen. Insgesamt sollte das Geschwader etwa 30 Wochen des Jahres in See sein.
- (Euryalus als Flaggschiff des Konteradmirals Arthur H. Christian, Befehlshaber aller aus dem Bereich der Themsemündung auslaufenden Einheiten, Bacchante Flaggschiff des Konteradmirals Henry Hervey Campbell, Befehlshaber der 7th CS, Cressy, Hogue und Aboukir)
- Richard Peirse (Royal Navy officer) in der englischsprachigen Wikipedia
- Nach einer Quelle am 24. September 1920, nach anderer verlegte das Schiff im November 1917 nach Hongkong und wurde dort außer Dienst gestellt. Ein geplanter Umbau zum Minenleger unterblieb.
Literatur
- Randal Gray (Hrsg.): Conway’s All The Worlds Fighting Ships 1906-1921. Conway Maritime Press, London 1985, ISBN 0-85177-245-5.
- Robert Massie: Castles of Steel: Britain, Germany and the winning of the Great War at sea. Johnathan Cape, 2004, ISBN 0-224-04092-8.