Guntershausen (Baunatal)
Guntershausen ist der kleinste Stadtteil von Baunatal im nordhessischen Landkreis Kassel.
Guntershausen Stadt Baunatal | |
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Höhe: | 147 m ü. NHN |
Fläche: | 3,64 km²[1] |
Einwohner: | 955 (31. Dez. 2020)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 262 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. September 1970 |
Eingemeindet nach: | Buchenhagen |
Postleitzahl: | 34225 |
Vorwahl: | 05665 |
Geographische Lage
Guntershausen liegt im Südosten Baunatals am westlichen linken Ufer der Fulda im Naturpark Habichtswald. Die Bauna durchfließt den Ort kurz vor ihrer Mündung in die Fulda.
Geschichte
Aus der frühbäuerlichen Kultur aus dem 3. Jahrtausend v. Chr. stammt der Riesenstein von Guntershausen. Die älteste erhaltene Erwähnung von Guntershausen findet sich in der Gründungsurkunde des Klosters Hasungen aus dem Jahr 1074 unter dem damaligen Namen Huntireshusun.[3]
Bahngeschichte
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Ort zum Eisenbahnknotenpunkt der Main-Weser-Bahn Kassel−Frankfurt und der Friedrich-Wilhelms-Nordbahn Kassel−Bebra, die im ehemaligen Inselbahnhof Guntershausen und heutigen Keilbahnhof Baunatal-Guntershausen verzweigen. Dessen Empfangsgebäude erbaute 1846 Julius Eugen Ruhl. Es ist heute wegen Baufälligkeit nicht mehr nutzbar. Die 1848 errichtete Brücke über die Fulda war damals die größte Eisenbahnbrücke Deutschlands. Im Zweiten Weltkrieg wurden deren sieben mittlere Bögen zerstört. 1952 wurde sie in der heutigen Form neu aufgebaut.
Am 5. November 1973 stießen im Bahnhof Guntershausen die Schnellzüge D 453 und der DC 973 zusammen. 14 Menschen starben, 65 weitere wurden verletzt.
Gebietsreform
Zum 1. September 1970 fusionierten im Zuge der Gebietsreform in Hessen die bis dahin selbstständigen Gemeinden Rengershausen und Guntershausen freiwillig zur Gemeinde Buchenhagen,[4] knapp zwei Jahre darauf wurden kraft Landesgesetz die Gemeinde Buchenhagen aufgelöst und beide Orte wurden Stadtteile von Baunatal.[5] Ortsbezirke nach der Hessischen Gemeindeordnung wurden nicht errichtet.
Einwohnerstruktur
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Guntershausen 964 Einwohner. Darunter waren 30 (3,1 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 123 Einwohner unter 18 Jahren, 366 waren zwischen 18 und 49, 219 zwischen 50 und 64 und 249 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 426 Haushalten. Davon waren 126 Singlehaushalte, 168 Paare ohne Kinder und 96 Paare mit Kindern, sowie 96 Alleinerziehende und 33 Wohngemeinschaften. In 3024 Haushalten lebten ausschließlich Senioren/-innen und in 8157 Haushaltungen leben keine Senioren/-innen.[6]
Einwohnerzahlen
Quelle: Historisches Ortslexikon[3]
- 1585: 20 Haushaltungen
- 1747: 15 Haushaltungen
Guntershausen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 181 | |||
1840 | 206 | |||
1846 | 228 | |||
1852 | 271 | |||
1858 | 274 | |||
1864 | 293 | |||
1871 | 261 | |||
1875 | 259 | |||
1885 | 263 | |||
1895 | 290 | |||
1905 | 402 | |||
1910 | 557 | |||
1925 | 541 | |||
1939 | 947 | |||
1946 | 966 | |||
1950 | 979 | |||
1956 | 1.022 | |||
1961 | 1.022 | |||
1970 | 1.077 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 954 | |||
2018 | 960 | |||
2020 | 995 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [3]; Stadt Baunatal[7]; Zensus 2011[6] |
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 259 evangelische (= 98,48 %), 4 katholische (= 1,52 %) Einwohner[3] |
• 1961: | 863 evangelische (= 84,44 %), 121 katholische (= 11,84 %) Einwohner[3] |
Sehenswürdigkeiten und Kultur
- An der Baunamündung Guntershausen endet der 18 km lange Wanderpfad mit dem Namen Baunapfad.
- Örtliche Kindertagesstätte
- Evangelische Kirche
- Riesenstein (Guntershausen)
- Sterntaler Skulptur aus Bronze (Höhe 130 cm) von 2004 der Bildhauerin Erika Maria Wiegand beim Sportplatz am Fuldaufer
Infrastruktur
- Für das Vereinsleben steht im Ort ein Gemeinschaftshaus seit 1974 zur Verfügung.
- Örtliche Kindertagesstätte
- Sportplatz
Verkehr
Der Bahnhof Baunatal-Guntershausen liegt an der Bahnstrecke Kassel–Gießen–Frankfurt (Main) und an der Bahnstrecke Bebra–Baunatal-Guntershausen. Hier hält die RegioTram Kassel.
In der Nähe verlaufen drei Autobahnen, die Bundesautobahn 7, die Bundesautobahn 44 sowie die Bundesautobahn 49.
Entlang der Fulda von Süden nach Norden führt der überregional bedeutsame Fuldaradweg/Hessischer Radfernweg R1, der in diesem Abschnitt zugleich auch zur D-Route 9 gehört. Der Ederradweg/Ederauenradweg endet nach 190 km dort, wo er linksseitig der Fulda an der Fuldabrücke auf den Fuldaradweg trifft.
Weblinks
- Stadtteil Guntershausen. In: Webauftritt der Stadt Baunatal.
- Guntershausen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
- Allgemeine Statistiken. In: Webauftritt. Stadt Baunatal, abgerufen im Februar 2021.
- Aktuelle Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Baunatal, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2021.
- Guntershausen, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Zusammenschluß der Gemeinden Guntershausen und Rengershausen im Landkreis Kassel zur neuen Gemeinde „Buchenhagen“ vom 17. August 1970. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1970 Nr. 35, S. 1698, Punkt 1588 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 4,8 MB]).
- Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar, Kassel und Wolfhagen (GVBl. II 330-17) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 225, § 4 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,1 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 22 und 81 .
- Aktuelle Einwohnerzahlen. In: Webauftritt. Stadt Baunatal, archiviert vom Original; abgerufen im Januar 2021.