Grundlsee (See)
Der Grundlsee ist ein Alpensee im steirischen Teil des Salzkammergutes in der Nähe von Bad Aussee. Er befindet sich am Südende des Toten Gebirges. Im Osten befinden sich der Toplitzsee und der Kammersee. Mit einer Fläche von 4,22 km² ist er der größte See der Steiermark. Gleichnamig dem See wird auch die Gemeinde Grundlsee genannt.
Grundlsee | ||
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Grundlsee, Blick nach Osten (taleinwärts) | ||
Geographische Lage | Salzkammergut, Österreich | |
Zuflüsse | Toplitzbach, Stimitzbach, Zimitzbach | |
Abfluss | Grundlseer Traun/Traun | |
Orte am Ufer | Grundlsee | |
Daten | ||
Koordinaten | 47° 38′ 2″ N, 13° 51′ 53″ O | |
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Höhe über Meeresspiegel | 708 m ü. A. | |
Fläche | 4,22 km² | |
Länge | 5,7 km | |
Breite | 900 m | |
Volumen | 0,168.5 km³ | |
Maximale Tiefe | 64 m | |
Mittlere Tiefe | 32 m | |
Besonderheiten |
Größter See der Steiermark, Trinkwasserqualität |
Geographie
Bei Gößl mündet der Toplitzbach in den See, der dann ab dem Ausfluss am westlichen Ende als Grundlseer Traun, einer der Quellflüsse der Traun, in Richtung Bad Aussee weiterfließt. Weitere größere Bäche, die den Grundlsee speisen, sind der Zimitzbach (Mündung Nähe Gasthof Ladner) sowie die Stimitz, die ca. 80 m südlich der Toplitz in den Grundlsee mündet.
Der See ist umringt von den Bergen des Toten Gebirges, die von Süden beginnend wie folgt heißen: Ressen, Zlaimkogel, Schoberwiese, Hundskogel, Backenstein, Häuslkogel, Reichenstein, Siniweler, Gössler Wand, Lawinenstein und Grasberg.
Geologie
Die Seewanne des Grundlsees befindet sich entlang einer Westsüdwest / Ostnordost verlaufenden geologischen Störung. Diese als Toplitzsee-Störung bezeichnete Linie zieht über den Toplitz- und den Kammersee ins Tote Gebirge hinein. Die eiszeitlichen Gletscher, die vom Hochplateau des Toten Gebirges ins Ausseer Becken flossen, folgten ebenfalls dieser störungsbedingten Schwächezone und erweiterten hierbei das Tal und schürften das Zungenbecken des Grundlsees aus. An seinem westlichen Ende hinterließ der mächtige Grundlsee-Gletscher einen mehreren Zehnermeter hohen Endmoränenwall, der den See abdämmt.
Limnologie
Die Wassertemperatur im Sommer schwankt zwischen 18 °C und 25 °C in sehr sonnigen Sommermonaten. Am Grundlsee sowie auf allen weiteren Seen des inneren Salzkammergutes besteht ein Verbot für Verbrennungsmotoren auf Schiffen und Booten. Ausgenommen sind hiervon nur die Berufsfischerei sowie die Linien- und Gelegenheitsschifffahrt. Im Winter friert der See regelmäßig zu (dimiktischer See).
Fischbestand: Hecht, Bachforelle, Seeforelle, Seesaibling, Aitel, Aalrutte, Flussbarsch, Elritzen und diverse Weißfische. Zur weiteren Fauna zählen auch Süßwasserpolypen oder Moostierchen.
Wirtschaft und Fremdenverkehr
Auf dem See wird von Ende April bis Ende Oktober eine Linien- und Ausflugsschifffahrt mit drei Motorschiffen (Rudolf, Traun und Gössl) sowie mit Zillen, die lokal als „Plätten“ bezeichnet werden, betrieben. Weiters gibt es drei Verleihstationen für Elektroboote sowie einen Anbieter für Gelegenheitsschifffahrt mit einer Zille, die rund 15 Personen fasst. Der Grundlsee ist aufgrund oftmals auftretender Thermikwinde auch ein beliebter See bei Seglern und Surfern. Am See sind ein Yachtclub, ein Surfclub, ein Ruderclub und eine Tauchschule beheimatet.
Sowohl im Grundlsee als auch im Toplitzsee sollen sich noch Fundstücke aus der Zeit des Nationalsozialismus befinden. Die Sichtweiten sind aufgrund des klaren Wassers für Taucher von Interesse.
Galerie
- Grundlsee, Blick nach Osten, Aquarell von Rudolf von Alt, 1859
- Grundlsee mit Backenstein
- Haus Dahlke im Kreuz
- Blick von Gössl in Richtung Westen
- Panoramafoto des Grundlsees
Literatur
- Harald Lobitzer: Geologische Spaziergänge: Ausseerland – Salzkammergut. Hrsg.: Verlag der Geologischen Bundesanstalt in Wien mit dem Kammerhofmuseum Bad Aussee. Wien 2011, ISBN 978-3-85316-063-3.
- Irene Drozdowski, Alexander Ch. Mrkvicka, Georg F. Mrkvicka: Die Wasserpflanzenflora stehender Gewässer des steirischen Salzkammergutes (Österreich) sowie Anmerkungen zum Vorkommen von Großmuscheln, Krebsen und Amphibien. In: Biodiversität und Naturschutz in Ostösterreich – BCBEA. Band 1/2. Wien 2015, S. 233–251 (zobodat.at [PDF; abgerufen am 18. Juli 2020]).