Seesaibling
Der Seesaibling, Wandersaibling oder die Rotforelle (Salvelinus alpinus) gehört zur Gattung der Saiblinge (Salvelinus).
Seesaibling | ||||||||||||
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Seesaibling (Salvelinus alpinus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Salvelinus alpinus | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Merkmale
Je nach Lebensraum besitzt der Seesaibling eine unterschiedliche Färbung, ist aber am weißen Vorderrand von Bauchflossen und Afterflosse sowie an der größeren Maulspalte leicht von den Forellen zu unterscheiden. Zur Laichzeit färben sich vor allem bei den Milchnern der sonst weißliche Bauch und die bauchseitigen Flossen rot. Die Fische haben sehr kleine runde Schuppen. Seesaiblinge werden 40 bis 75 Zentimeter lang. Unabhängig von der erreichten Körpergröße gilt der Seesaibling mit bis zu 40 Jahren als langlebig.
Der Seesaibling bildet in Alpenseen oft eine kleinwüchsige Form aus, die als Schwarzreuter oder Schwarzreiter bezeichnet wird. In alpinen Seen wurden geschlechtsreife Seesaiblinge mit einer Länge von 16 cm und einem Gewicht von 33 g gefangen.[2]
Verbreitung
Der Seesaibling hat ein durch die Eiszeiten geprägtes, weitverstreutes Verbreitungsgebiet. Er lebt sowohl in isolierten Binnenseen als auch in küstennahen Meeresgewässern im nördlichen Eismeer.
In Europa reicht sein Verbreitungsgebiet von den sauerstoffreichen Seen der Alpen und Pyrenäen bis nach Finnland, Schweden, Norwegen, dem Ladoga- und Onegasee sowie zu den Zuflüssen des Weißen Meeres, Irland, Schottland und Island. Außerdem lebt er in Südgrönland sowie in Nordamerika in einigen Seen in Québec, Maine und New Hampshire. Er ist die einzige Fischart im Hazensee auf der Ellesmere-Insel, seinem nördlichsten Verbreitungsgebiet. In den Alpen bevölkert er Seen bis in eine Höhe von 2600 Metern.
Lebensweise
Seesaiblinge halten sich gern in tiefen Gewässern auf. Sie ernähren sich von Larven und Insekten, Muscheln sowie von kleinen Fischen wie Elritzen. Im Fortpflanzungsverhalten werden Ufer- und Grundlaicher unterschieden. Uferlaicher laichen von September bis Januar. Grundlaicher laichen im Sommer von Juli bis August in Tiefen von 20 bis 80 Meter über Steinboden, besonders an Quellaustritten.
Die kleinwüchsigen Kümmerformen fressen Plankton. Seesaiblinge in österreichischen Hochgebirgsseen gehen überwiegend auf den Besatz zur Zeit von Kaiser Friedrich III. und Kaiser Maximilian I. im 15. Jahrhundert zurück.[3] Sie finden sich beispielsweise im steirischen Wildensee auf gut 1500 m und im Tiroler Seebensee auf 1658 m Höhe über dem Meeresspiegel.[2]
Der Schwarzreuter ist nicht wie weitläufig angenommen eine eigene Art, sondern ein mittels eines besonderen Räucherverfahrens zubereitetes Gericht (siehe unten).[4]
Der Seesaibling als Speisefisch
Eine kulinarische Besonderheit ist der Schwarzreiter. Dies sind kleinwüchsige Seesaiblinge aus Bergseen, die – auf Holzstöckchen aufgespießt und über Buchenholz geräuchert – bereits im Mittelalter in ganz Mitteleuropa als Delikatesse geschätzt wurden. Im Kanton Zug (Schweiz) wird der Seesaibling „Zuger Rötel“ genannt und genießt als Delikatesse einen hohen Stellenwert.
Der Elsässer Saibling ist eine Kreuzung zwischen Seesaibling und Bachsaibling und findet in Fischzucht und Gastronomie Verwendung.
Trivia
Der Seesaibling war in Österreich Fisch des Jahres 2005 und 2017; in der Schweiz war er Fisch des Jahres 2012.
Literatur
- Fritz Terofal: Süßwasserfische in europäischen Gewässern (= Steinbachs Naturführer. Bd. 5). Mosaik, München 1984, ISBN 3-570-01274-3
- Kurt Deckert u. a.: Fische, Lurche, Kriechtiere (= Urania Tierreich. Band 6). Neuausgabe. Urania, Leipzig u. a. 1991, ISBN 3-332-00491-3
Weblinks
- Seesaibling auf Fishbase.org (englisch)
- Salvelinus alpinus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2008. Eingestellt von: J. Freyhof, M. Kottelat, 2008. Abgerufen am 31. Dezember 2008.
- Weitere Informationen zum Seesaibling
Einzelnachweise
- Anm.: Klappmesser vom Typ Opinel Nº 08 (siehe Prägung); Grifflänge laut Hersteller-Website
- Bayerisches Landesamt für Umwelt 2017, Projekt PureAlps
- Seesaibling bei bmlfuw.gv.at
- Schriften der Berlinischen Gesellschaft Naturforschender Freunde, Band 4 bei books.google.de