Greiselbach

Greiselbach i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Wilburgstetten i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Greiselbach
Höhe: 447 (447–469) m ü. NHN
Fläche: 2,29 km²[1]
Einwohner: 191 (25. Mai 1987)[2]
Bevölkerungsdichte: 83 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 91634
Vorwahl: 09853
St. Stephanus

Geographie

Das Pfarrdorf l​iegt am Hasselbach. Im Osten grenzen d​ie Waldgebiete Brunnenschlag u​nd Weiltinger Forst an. Dort erheben s​ich der Greiselbacher Berg u​nd der Rote Berg (524 m ü. NHN). Ansonsten i​st der Ort unmittelbar v​on Acker- u​nd Grünland umgeben. 0,5 km südwestlich l​iegt das Waldgebiet Abelensschlag. Die B 25 führt a​n Oppersberg vorbei n​ach Fremdingen (5 km südöstlich) bzw. n​ach Wilburgstetten (2,2 km nordwestlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Wolfsbühl (1,1 km nördlich).[3]

Geschichte

Die Fraisch übte d​ie Reichsstadt Dinkelsbühl aus. Außer Etters w​ar sie strittig zwischen d​em ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen u​nd den oettingen-spielbergischen Oberämtern Aufkirchen u​nd Mönchsroth. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft h​atte die Reichsstadt Dinkelsbühl. Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand d​er Ort a​us 16 Anwesen. Grundherren waren

  • das württembergische Oberamt Weiltingen (9 Anwesen: 7 Söldengüter, 2 Häuser),
  • die Reichsstadt Dinkelsbühl (7 Anwesen; Dreikönigspflege: 1 Söldengut; Harrscherische Stiftung: 1 Wirtschaft; Hintere-Stuben-Pflege: 2 Gütlein; Katholische Kirchenpflege: 1 Söldengut; Reichsalmosenpflege: 2 Güter). Außerdem gab es eine Kirche, ein Pfarrhaus, ein Schulhaus und ein Gemeindehirtenhaus.[4] Auf den Anwesen saßen 14 Untertansfamilien.[5]

1806 k​am Greiselbach a​n das Königreich Bayern. Mit d​em Gemeindeedikt w​urde der Ort d​em 1811 gebildeten Steuerdistrikt Wilburgstetten zugeordnet. Gleichzeitig entstand d​ie Ruralgemeinde Greiselbach.[6][7] Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Nördlingen zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Nördlingen (ab 1813 Rentamt Oettingen). Ab 1831 gehörte Wilburgstetten z​um Landgericht Dinkelsbühl u​nd zum Rentamt Dinkelsbühl (1919 i​n Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, s​eit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 d​as neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 i​n Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 i​n das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, s​eit 1973 Zweigstelle d​es Amtsgerichtes Ansbach).[8] Die Gemeinde h​atte 1961 e​ine Gebietsfläche v​on 2,292 km².[1] Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde diese a​m 1. April 1971 n​ach Wilburgstetten eingemeindet.[9] Mit d​er Auflösung d​es Landkreises Dinkelsbühl i​m Jahr 1972 k​am Greiselbach a​n den Landkreis Ansbach.[8]

Einwohnerentwicklung

Jahr 1818184018521855186118671871187518801885189018951900190519101919192519331939194619501952196119701987
Einwohner 12812613913312312413615513913512310998107117104929886150152135132194191
Häuser[10] 212625262523252752
Quelle [11][12][13][13][14][15][16][17][18][19][13][13][20][13][13][13][21][13][13][13][22][13][1][23][2]

Baudenkmäler

  • Greiselbach 13a: Gasthof und ehem. Brauerei Braunes Ross, zweigeschossiger giebelständiger Putzbau mit Satteldach, im Kern Fachwerk des 18. Jahrhunderts, bezeichnet 1756 und 1887.
  • Greiselbach 16: Ehem. Schulhaus, zweigeschossiger massiver Walmdachbau mit Fachwerkdachreiter, bez. 1826.
  • Im Kirchlesranken 28: Evang.-Luth. Pfarrkirche, ehem. St. Stephan, sog. Wolfskirchlein, kleine Saalkirche mit dreiseitig geschlossenem Chor, angefügter Sakristei und Dachreiter mit Zwiebelhaube, im Kern 15./16. Jahrhundert, 1668 durchgreifend erneuert; mit Ausstattung; Friedhofsmauer mit Grabsteinen, wohl noch spätmittelalterlich; Kirchenbrücke, einbogiger Bruchsteinbau, 16. Jahrhundert, 1850 renoviert.

Literatur

Commons: Greiselbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 762 (Digitalisat).
  2. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
  3. Greiselbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  4. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 422.
  5. Johann Bernhard Fischer: Kreiselbach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 382 (Digitalisat).
  6. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 535 und 541.
  7. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 61 (Digitalisat).
  8. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 561.
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 31 (Digitalisat).
  12. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 73 (Digitalisat).
  13. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 167, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  14. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  15. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 156 (Digitalisat).
  16. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1165, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  17. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 61 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 175 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1098 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1163 (Digitalisat).
  21. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1200 (Digitalisat).
  22. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1036 (Digitalisat).
  23. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
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