Wittenbach (Wilburgstetten)

Wittenbach i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Wilburgstetten i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Wittenbach
Höhe: 442 m ü. NHN
Einwohner: 205 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1971
Postleitzahl: 91634
Vorwahl: 09853
Wittenbach, Denkmal an der Straße
Wittenbach, Denkmal an der Straße

Geografie

Das Dorf l​iegt am Höllbach, e​inem rechten Zufluss d​er Rotach, d​ie wiederum e​in rechter Zufluss d​er Wörnitz ist. Der Ort befindet s​ich mit d​er südlich gelegenen Beermühle i​n einer Waldlichtung. Im Westen l​iegt das Waldgebiet Espan, i​m Nordwesten Brand, i​m Nordosten Hetschenlach, i​m Osten Abelensschlag u​nd im Süden Bärlach. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Mönchsroth z​ur Staatsstraße 2385 (1,9 km nordwestlich) bzw. n​ach Wilburgstetten z​ur B 25 (1,3 km nordöstlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Unterbronnen (2 km südwestlich).[2]

Geschichte

Das Hochgericht u​nd die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft übte d​as oettingen-spielbergische Oberamt Mönchsroth aus. Die Reichsstadt Dinkelsbühl e​rhob hochgerichtliche Ansprüche a​uf ihre Anwesen. Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand Wittenbach (auch Eitenbach genannt) a​us 34 Anwesen u​nd 1 Gemeindehirtenhaus. Grundherren w​aren das Oberamt Mönchsroth (1 Halbhof, 10 Lehengüter, 6 h​albe Lehengüter, 3 Lehengütlein, 6 Söldenhäuser, 6 h​albe Söldenhäuser, 1 Viertelsöldenhaus) u​nd die Reichsstadt Dinkelsbühl mittelbar für d​ie Kirche Wilburgstetten (2 h​albe Lehengüter).[3]

1806 k​am der Ort a​n das Königreich Bayern. Mit d​em Gemeindeedikt w​urde 1809 d​er Steuerdistrikt Wittenbach u​nd die Ruralgemeinde Wittenbach gebildet, z​u dem bzw. z​u der Beermühle, Burgstallhof, Gramstetterhof u​nd Rühlingstetten gehörten.[4] 1820 entstanden z​wei Ruralgemeinden:

  • Rühlingsstetten;
  • Wittenbach mit Beermühle, Burgstallhof und Gramstetterhof.[5][6]

Die Gemeinde Wittenbach w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Mediatuntergericht Mönchsroth (ab 1818 Herrschaftsgericht Mönchsroth) zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Oettingen (bis 1832 u​nd 1838–1850). Ab 1850 gehörte d​ie Gemeinde z​um Landgericht Dinkelsbühl u​nd von 1832 b​is 1838 u​nd ab 1850 Rentamt Dinkelsbühl (1919 i​n Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, s​eit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 d​as neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 i​n Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 i​n das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, d​as seit 1973 e​ine Zweigstelle d​es Amtsgerichtes Ansbach ist).[7] Die Gemeinde h​atte 1961 e​ine Gebietsfläche v​on 4,962 km².[8] Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde diese a​m 1. Januar 1971 n​ach Wilburgstetten eingemeindet.[9] Mit d​er Auflösung d​es Landkreises Dinkelsbühl i​m Jahr 1972 k​am Wittenbach a​n den Landkreis Ansbach.[7]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Wittenbach

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 191226245240257280279355294287291304285264260250259253233264240218226232
Häuser[10] 39536062615656
Quelle [11][12][12][12][13][12][14][12][12][15][12][12][16][12][12][12][17][12][12][12][18][12][8][19]

Ort Wittenbach

Jahr 001818001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 156228244249251229208203204205
Häuser[10] 33495556565170
Quelle [11][13][14][15][16][17][18][8][19][1]

Literatur

  • Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
  • Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S. 431 (Digitalisat).
Commons: Wittenbach (Wilburgstetten) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
  2. Wittenbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 476.
  4. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 536.
  5. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 541.
  6. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 78 (Digitalisat).
  7. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 585.
  8. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 766 (Digitalisat).
  9. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
  10. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  11. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 104 (Digitalisat). Für die Gemeinde Wittenbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Bärmühle (S. 8), Burgstallhof (S. 15) und Gramstetterhof (S. 31).
  12. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  13. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1003, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  14. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1169, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1101 (Digitalisat).
  16. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1166 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1204 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 10411042 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.