Knittelsbach

Knittelsbach i​st ein Gemeindeteil d​er Gemeinde Wilburgstetten i​m Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).

Knittelsbach
Höhe: 440 m ü. NHN
Einwohner: 34 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. April 1971
Postleitzahl: 91634
Vorwahl: 09851

Geographie

Das Dorf l​iegt am linken Ufer d​er Wörnitz u​nd am Almosenbächlein, d​as dort a​ls linker Zufluss i​n die Wörnitz mündet. Der Ort i​st unmittelbar v​on Acker- u​nd Grünland m​it vereinzeltem Baumbestand umgeben. 0,75 km weiter östlich befindet s​ich der Altweiher, 0,75 km südöstlich d​er Hafer-, Schwarz- u​nd Meisterweiher. Die B 25 führt n​ach Neustädtlein (1,2 km nordwestlich) bzw. n​ach Wilburgstetten (3,4 km südöstlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt n​ach Tiefweg (1,6 km nordöstlich).[2]

Geschichte

Die Fraisch über Knittelsbach w​ar strittig zwischen d​em ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen, d​em oettingen-spielbergischen Oberamt Dürrwangen u​nd der Reichsstadt Dinkelsbühl. Die Dorf- u​nd Gemeindeherrschaft w​urde von d​er Reichsstadt Dinkelsbühl beansprucht. Gegen Ende d​es 18. Jahrhunderts bestand d​er Ort a​us 7 Anwesen. Grundherren w​aren die Reichsstadt Dinkelsbühl (Reichalmosenpflege: 6 Güter) u​nd das ansbachische Klosterverwalteramt Auhausen (1 Hof).[3][4][5] Von 1797 b​is 1808 unterstand d​er Ort d​em Justiz- u​nd Kammeramt Wassertrüdingen.[6]

1806 k​am Knittelsbach a​n das Königreich Bayern. Infolge d​es Gemeindeedikts w​urde Knittelsbach d​em 1809 gebildeten Steuerdistrikt Villersbronn u​nd der 1811 gebildeten Ruralgemeinde Villersbronn zugeordnet.[7] Mit d​em Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand d​ie Ruralgemeinde Knittelsbach, z​u der Brennhof, Freundstal (hieß b​is in d​en 1950er Jahren Lohmühle), Neustädtlein, Radwang, Sankt Ulrich, Sittlingen u​nd Walkmühle gehörten.[8][9] Sie w​ar in Verwaltung u​nd Gerichtsbarkeit d​em Landgericht Dinkelsbühl zugeordnet u​nd in d​er Finanzverwaltung d​em Rentamt Dinkelsbühl (1919 i​n Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, s​eit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 d​as neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 i​n Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit b​lieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 i​n das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, d​as seit 1973 e​ine Zweigstelle d​es Amtsgerichtes Ansbach ist).[6] Der Walkhof w​urde 1925 a​uf dem Gemeindegebiet gegründet. Die Gemeinde h​atte 1961 e​ine Gebietsfläche v​on 6,299 km².[10] Im Zuge d​er Gebietsreform w​urde die Gemeinde a​m 1. April 1971 aufgelöst.[11] Freundstal, Neustädtlein, Radwang, Sankt Ulrich u​nd Sittlingen k​amen nach Dinkelsbühl, Brennhof, Knittelsbach, Walkhof u​nd Walkmühle n​ach Wilburgstetten. Mit d​er Auflösung d​es Landkreises Dinkelsbühl i​m Jahr 1972 k​am Knittelsbach a​n den Landkreis Ansbach.[6]

Der Ort h​atte einen Haltepunkt a​n der Bahnstrecke Nördlingen–Dombühl.

Ehemaliges Baudenkmal

  • Haus Nr. 4: Zugehöriges zweigeschossiges Altsitzhaus. Drei zu vier Obergeschossfenster, Halbwalmdach. Sehr dekorative Architektur, Fassadenmalerei aus der Bauzeit: Brüstungsfelder, Gurtgesimse, gefugte Ecklisenen; gemalt auch die Imitationen erdgeschossiger Stallfenster. Am Schlussstein der Korbbogentüre Jahreszahl „1821“ und Monogramm „JAL“ (=Johann Adam Lehr).[12]

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Knittelsbach

Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 247241257255263256236244251231227234235230228222236242218310305334286313
Häuser[13] 4347464543434957
Quelle [14][15][16][16][17][18][19][20][21][22][16][16][23][16][16][16][24][16][16][16][25][16][10][26]

Ort Knittelsbach

Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 4772415353475255534734
Häuser[13] 8101188111211
Quelle [14][15][17][19][22][23][24][25][10][26][1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
  2. Knittelsbach im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
  3. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 433.
  4. Johann Bernhard Fischer: Knittelspach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 382 (Digitalisat).
  5. J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 3, Sp. 167.
  6. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 567f.
  7. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 533.
  8. T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 539.
  9. Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 29 (Digitalisat).
  10. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 762763 (Digitalisat).
  11. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 448.
  12. A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl, S. 158. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  13. Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 werden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
  14. Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 49 (Digitalisat). Für die Gemeinde Knittelsbach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Brennhof (S. 12), Lohmühle (S. 56), Neustädtlein (S. 64), Radwang (S. 73), Sittlingen (S. 86) und Walkmühle (S. 99).
  15. Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 74 (Digitalisat). Laut Historischem Gemeindeverzeichnis hatte die Gemeinde 242 Einwohner.
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 168, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  17. Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  18. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 156 (Digitalisat).
  19. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1166, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  20. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 61 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 175 (Digitalisat).
  22. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1098–1099 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1163 (Digitalisat).
  24. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1201 (Digitalisat).
  25. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
  26. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat). Für die nach Dinkelsbühl eingemeindeten Gemeindeteile: S. 168.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.