Villersbronn
Villersbronn ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Wilburgstetten im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Villersbronn Gemeinde Wilburgstetten | |
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Höhe: | 486 (480–490) m ü. NHN |
Einwohner: | 87 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 91634 |
Vorwahl: | 09853 |
Geographie
Das Kirchdorf ist unmittelbar von Acker- und Grünland mit vereinzeltem Baumbestand umgeben. Im Norden wird die Flur Schwarzenerde genannt, im Südosten Fuchsloch und im Süden Reisenfeld. Noch weiter südlich erhebt sich der Eichelberg (505 m ü. NHN). Beim Ort entspringt der Ganswiesbach, der ein linker Zufluss der Wörnitz ist. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Staatsstraße 2218 bei Sinbronn (0,7 km nördlich) bzw. zur B 25 beim Walkhof (2,6 km südwestlich). Eine weitere Gemeindeverbindungsstraße führt nach Illenschwang (1,5 km östlich).[2]
Geschichte
Die Fraisch übte die Reichsstadt Dinkelsbühl aus. Außer Etters war sie strittig zwischen dem ansbachischen Oberamt Wassertrüdingen, dem oettingen-spielbergischen Oberamt Dürrwangen und der Reichsstadt Dinkelsbühl. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Reichsstadt Dinkelsbühl. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus 13 Anwesen. Die Reichsstadt Dinkelsbühl verwaltete dei grundherrlichen Ansprüche von der Katholischen Kirchenpflege (1 Söldengut), der Ratsamtspflege (1 Zweidrittelhof, 1 Drittelhof, 2 Halbhöfe, 2 Güter), der Seelhauspflege (1 Hof), der Siechenpflege (2 Halbhöfe) und dem Spital (3 Güter). Außerdem gab es eine Kirche und ein Gemeindehirtenhaus.[3] Auf den Anwesen saßen 10 Untertansfamilien.[4][5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Wassertrüdingen.[6]
1806 kam Villersbronn an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt entstand 1809 der Steuerdistrikt und die Ruralgemeinde Villersbronn, zu dem bzw. zu der Brennhof, Diederstetten, Hasselbach, Karlsholz, Knittelsbach, Lohmühle, Neustädtlein, Radwang, Sittlingen, Walkmühle, Welchenholz und Winnetten gehörten.[7] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde Villersbronn der Ruralgemeinde Illenschwang zugewiesen.[8] Am 1. Juli 1972 wurde diese im Zuge der Gebietsreform in Bayern aufgelöst und Villersbronn nach Wilburgstetten eingegliedert.[6]
Eine frühere Bezeichnung des Orts lautete „Villersbrunn“.[9]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 5: Ehemaliges Bauernhaus, erdgeschossiges Wohnstallhaus mit verkleidetem Fachwerkgiebel, 18. Jahrhundert
- Haus Nr. 15: Katholische Filialkirche St. Georg, Chorturmkirche mit Langhaus und angefügter Sakristei, 1412/17, im Kern älter, Chor und Turm mit Zwiebelhaube erneuert 1705/08; Friedhofsmauer, spätmittelalterliche Einfriedung mit Stichbogenpforte und Nischenkapelle, 15. Jahrhundert
- Haus Nr. 19: Ehemaliges Wohnstallhaus, erdgeschossiger verputzter Massivbau aus Naturstein mit steilem Satteldach, 1845, nördlich angefügter Schweinestall von 1926, sowie westlich angefügter Scheune von 1929.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Fillersbronn. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 136 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Dinkelsbühl (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 15). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450930, S. 207–209.
- Teresa Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 40). Michael Laßleben, Kallmünz 2018, ISBN 978-3-7696-6562-8.
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S. 430–431 (Digitalisat).
Weblinks
- Villersbronn in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. November 2021.
- Villersbronn in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 17. September 2019.
- Villersbronn im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 332 (Digitalisat).
- Villersbronn im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 469.
- Johann Bernhard Fischer: Fillersbronn. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 380 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 136.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 565.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 533.
- T. Neumeyer: Dinkelsbühl: der ehemalige Landkreis, S. 539.
- Villersbrunn im BayernAtlas, historische Karte von 1887.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“, 1871 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 97 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 74 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1001, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1166, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1098 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1163 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1201 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1037 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 762 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 172 (Digitalisat).