Gott mit uns
Gott mit uns war der Wahlspruch des preußischen Königshauses (seit 1701) und damit auch der Deutschen Kaiser (seit 1871).[1] Bis 1962 wurde es auch in Westdeutschland von der Bundeswehr verwendet. Der Ausspruch ist dem Buch Judit (Jdt 13,11 ) entnommen und wurde in den Befreiungskriegen von preußischer Seite auch als Schlachtruf gebraucht. Preußische Mannschaften trugen ihn seit der Einführung des Virchow-Gepäcks[2] 1847 auf ihren Koppelschlössern. Seit 1861 ist er zudem Wahlspruch des preußischen Kronenordens. Sämtliche 3- und 5-Mark-Stücke des Deutschen Kaiserreichs tragen die Randschrift GOTT MIT UNS (siehe auch die Gedenkmünze zum 400-jährigen Reformationsjubiläum 1917). Der Ausspruch fand sich auch nach dem Ende der Monarchie auf den Koppelschlössern der Soldaten der Reichswehr sowie im Zweiten Weltkrieg der Wehrmacht (mit Ausnahme der Luftwaffe) wieder. Die Schutzstaffel führte hingegen den Wahlspruch Meine Ehre heißt Treue.
Die Bundeswehr führt seit 1962 die Worte Einigkeit, Recht, Freiheit auf ihren Koppelschlössern. Die Polizeitruppen verwendeten den Wahlspruch bis in die 1970er Jahre.
Er war auch einer der Wahlsprüche des schwedischen Königs Gustav II. Adolf und der Schlachtruf seines Heeres, später auch der Brandenburger während des Dreißigjährigen Kriegs.
Das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig trägt den Spruch als Inschrift über der Statue des Erzengels Michael.
Herkunft
Nobiscum deus („Gott mit uns“) war der Schlachtruf des späten Römischen Reiches und des Byzantinischen Reiches, auf deutsch wurde dieser Ausspruch zuerst vom Deutschen Orden verwendet.[3]
Der Wahlspruch Gott mit uns ist eine wörtliche Übersetzung des hebräischen Namens Immanu-El (עמנואל) und spielt auf das Heilsorakel des Propheten Jesaja für den judäischen König Ahas im Jahre 733 v. Chr. an (Jesaja 7,14 u. ö.), das später messianisch gedeutet wurde (vgl. Matthäus 1,23 ).
Einzelnachweise
- Erläuterung aus dem Zentralarchiv Speyer
- Zum Virchowschen Gepäck, vgl. die Denkschrift über eine zweckmäßig erscheinende Trageweise des Infanterie-Gepäcks oder über die Nothwendigkeit: die zu tragende Last dem Baue des Körpers gemäß zu vertheilen.
- John Haldon: Warfare, State and Society in the Byzantine World. (Taylor & Francis, Inc.; ISBN 978-1-85728-495-9) Google Books, 1999, S. 24, abgerufen am 24. Juli 2009 (englisch).