Goiânia
Goiânia (Aussprache: [ɡoˈjɐ̃niɐ]), amtlich portugiesisch Município de Goiânia, ist die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Goiás. Sie liegt in Zentralbrasilien auf einer Hochebene etwa 750 Meter über dem Meeresspiegel. Sie hat etwas über 1,56 Millionen Einwohner (2021),[1] das Gemeindegebiet umfasst etwa 729 Quadratkilometer. Die Entfernung zur Hauptstadt Brasília beträgt rund 200 Kilometer, zum Wirtschaftszentrum São Paulo sind es 950 Kilometer.
Município de Goiânia Capital do Cerrado Goiânia | |||
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Bildcollage | |||
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Koordinaten | 16° 40′ S, 49° 16′ W | ||
Lage des Munizips im Bundesstaat Goiás | |||
Symbole | |||
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Wahlspruch „Pela grandeza da pátria“ Für die Größe der Heimat | |||
Gründung | 24. Oktober 1933 (88 Jahre) | ||
Basisdaten | |||
Staat | Brasilien | ||
Bundesstaat | Goiás | ||
Metropolregion | Metropolregion Goiânia | ||
Höhe | 749 m | ||
Gewässer | Rio Meia Ponte | ||
Klima | tropisch mit Trockenzeit, Aw | ||
Fläche | 728,8 km² | ||
Einwohner | 1.302.001 (2010) | ||
Dichte | 1.786,4 Ew./km² | ||
Schätzung | 1.555.626 (1. Juli 2021) | ||
Gemeindecode | IBGE: 5208707 | ||
Postleitzahl | 74000-000 | ||
Telefonvorwahl | (+55) 62 | ||
Zeitzone | UTC−3 | ||
Website | goiania.go.gov.br (brasilianisches Portugiesisch) | ||
Politik | |||
Stadtpräfekt | Rogério Cruz (13. Januar 2021–2024) | ||
Partei | Republicanos | ||
Kultur | |||
Stadtfest | 24. Oktober | ||
Wirtschaft | |||
BIP | 49.023.142 Tsd. R$ 33.438 R$ pro Kopf (2017) | ||
HDI | 0,799 (hoch) (2010) |
Geschichte
Goiânia ist eine der geplanten Städte Brasiliens. Ihr Grundstein wurde am 24. Oktober 1933 gelegt, schon mit der Absicht, aus ihr die spätere Hauptstadt des Bundesstaates Goiás zu machen. Bis dahin war die Barockstadt Goiás Velho Hauptstadt des Staates. Die durch Pedro Ludovico Teixeira geplante und durch Atílio Correia Lima verwirklichte Stadt gehört heute zu den brasilianischen Städten mit der besten Lebensqualität. Von den 1100 Hektar verbauter Fläche sind 375 Hektar begrünt.
In Goiânia kam es im Jahr 1987 zu einem schwerwiegenden Unfall mit radioaktivem Material, dem Goiânia-Unfall.
Geographie
Goiânia grenzt im Norden an die Gemeinden Goianira, Nerópolis und Goianápolis, im Süden an Aparecida de Goiânia, im Osten an Bela Vista de Goiás und im Westen an Goianira und Trindade. Durchflossen wird Goiânia vom Fluss Rio Meia Ponte und seinen Zuflüssen, darunter dem Ribeirão João Leite.
Das Biom ist der brasilianische Cerrado.
Stadtverwaltung
Goiânia ist in sieben Verwaltungsregionen gegliedert, die wiederum aus vielen bairros bestehen.
Die Exekutive als Stadtpräfekt wurde von 2017 bis 2020 von Bürgermeister Iris Rezende Machado (MDB) ausgeübt. Bei der Kommunalwahl in Brasilien 2020 wurde zunächst Maguito Vilela für die Amtszeit von 2021 bis 2024 gewählt,[2] da er bereits am 13. Januar 2021 verstarb, rückte der Vizepräfekt Rogério Cruz, der den rechtsreligiösen Republicanos angehört, als Nachfolger nach.
Die Legislative der Millionenstadt liegt bei der Abgeordnetenkammer (Câmara Municipal) aus 37 Stadträten (vereadores).[3]
Das städtische Verwaltungszentrum (Centro Administrativo Municipal) befindet sich in der Av. do Cerrado, nº 999, Parque Lozandes, CEP: 74884-092.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | Einwohnerzahl[4] |
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1991 | 913.485 |
2000 | 1.085.806 |
2010[1] | 1.302.001 |
2020[1] | 1.536.097 |
2021[1] | 1.555.626 |
Infrastruktur
Verkehr
Der Flughafen von Goiânia ist der Aeroporto Internacional Santa Genoveva-Goiânia, kurz: Santa Genoveva (IATA-Code: GYN); er ist mit einem Passagieraufkommen von mehr als 1,5 Millionen Passagieren im Jahr 2007 derzeit im Ausbau begriffen. Eine neue Start-und-Lande-Bahn sowie ein neues Terminal sollen den Santa Genoveva Airport dem steigenden Verkehr anpassen. Direktflüge verbinden Goiânia mit den wichtigsten brasilianischen Flughäfen in Sao Paulo, Rio de Janeiro und Brasilia.
Daneben hat die Stadt ein riesiges Busterminal, das eines der wichtigsten Knotenpunkte für Linienbusse in Brasilien ist.
Bildung
Zu den Hochschulen in Goiânia gehören die Universidade Federal de Goiás (UFG), die Pontifícia Universidade Católica de Goiás (PUC-GO); die Universidade Estadual de Goiás (UEG), das Instituto Federal de Educação, Ciência e Tecnologia de Goiás (IFG), das Centro Universitário de Goiás (Uni-Anhanguera) und die Universidade Paulista (UNIP).
Tourismus
In Goiânia findet seit 2006 jährlich ein Oktoberfest statt (auch Oktoberfest do cerrado genannt). 2007 fand es vom 4. bis 7. Oktober statt. Es waren jenes Jahr 88.000 Besucher dabei.
Sehenswürdigkeiten
- Palácio das Esmeraldas
- Torre do Relógio
- Teatro de Goiânia
- Zoo
- Bosque dos Buritis
- Parque Vaca Brava
- Museu Estadual Professor Zoroastro Artiaga
- Museu Antropológico da Universidade Federal de Goiás
- Museu Pedro Ludovico Teixeira
- Museu de Arte Contemporânea
- Monumento às Três Raças
- Monumento ao Bandeirante
- Centro Cultural Oscar Niemeyer
Klima
Die jährliche Durchschnittstemperatur beträgt höhenbedingt 21,9 °C. Am kältesten ist es mit 18,8 °C bis 21,2 °C zwischen Mai und August. Die tiefste je gemessene Temperatur betrug 1,2 °C im Monat Juli. Der Frühling ist die heißeste Jahreszeit mit Mittelwerten zwischen 29 und 32 °C. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt 1487 Millimeter.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Goiânia
Quelle: WMO |
Städtepartnerschaft
Seit 2004 führt Goiânia eine Partnerschaft mit der deutschen Stadt Idar-Oberstein. Aus dieser Städtepartnerschaft ging eine Hochschulzusammenarbeit zwischen dem Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier und dem Instituto Federal de Educação, Ciência e Tecnologia de Goiás (Bundesinstitut für Ausbildung, Wissenschaft und Technologie, abgekürzt Instituto Federal de Goiás oder IFG) im Bereich Nachhaltiger Technologien hervor, die im Zeitraum vom 1. Januar 2005 bis 31. Dezember 2009 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördert wurde.[5]
Literatur über Goiânia
- Tarcísio Rodrigues Boltelho Botelho (Hrsg.): Goiânia. Cidade Pensada. Univ. Federal de Goiás, Goiânia 2002, ISBN 85-7274-177-1.
- Nasr N. Fayad Chaul: A Construção de Goiânia e a Transferência da Capital. CEGRAF, Goiânia 1989, ISBN 85-85003-60-X.
- Luís Palacín: Fundação de Goiânia e Desenvolvimento de Goiás. Goiânia 1976.
- Wolney Unes: Identidade art déco de Goiânia. Ateliê, São Paulo 2001.
Söhne und Töchter der Stadt
Weblinks
- Website der Stadtpräfektur, Prefeitura Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
- Website des Stadtrats, Câmara Municipal (brasilianisches Portugiesisch)
Quellen
- IBGE: Goiânia – Panorama. Abgerufen am 8. Dezember 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
- Maguito Vilela, do MDB, é eleito prefeito de Goiânia. In: globo.com. G1, 29. November 2020, abgerufen am 10. Juni 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
- Parlamentares. In: leg.br. Câmara Municipal de Goiânia, abgerufen am 10. Juni 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
- Brasilien: Bundesstaaten und Großstädte. Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 26. Juli 2018.
- Hochschulzusammenarbeit zwischen dem Umwelt-Campus Birkenfeld der Fachhochschule Trier und dem Instituto Federal de Educação, Ciência e Tecnologia de Goiás: Brazilian European Center for Sustainability (Memento vom 26. Juli 2010 im Internet Archive), Umwelt-Campus und IFG.