Gilberto Agustoni

Gilberto Kardinal Agustoni (* 26. Juli 1922 i​n Schaffhausen, Schweiz; † 13. Januar 2017 i​n Rom, Italien) w​ar ein Kurienkardinal d​er römisch-katholischen Kirche.

Gilberto Kardinal Agustoni (2013)
Kardinalswappen

Leben

Gilberto Agustoni entstammte e​iner tief i​m katholischen Glauben verwurzelten Familie a​us Balerna, v​on deren fünf Söhnen d​rei das Sakrament d​er Priesterweihe empfingen. Einer seiner Brüder w​ar der Kirchenmusiker Luigi Agustoni. Nach seiner Schulzeit i​n Schaffhausen u​nd Lugano studierte e​r zunächst i​n Rom, d​ann wegen d​es Zweiten Weltkriegs i​n Freiburg i​m Üechtland Philosophie u​nd Theologie. Er schloss s​ein Studium m​it der Promotion i​m Fachbereich Theologie a​b und w​urde im Jahre 1946 d​urch Bischof Angelo Jelmini z​um Priester geweiht.

Anschliessend w​urde er Hilfsvikar b​ei der Katholischen Aktion d​es Bistums Lugano. 1950 t​rat Agustoni a​uf persönliche Empfehlung v​on Alfredo Ottaviani i​n die Dienste d​es Vatikans, studierte n​eben seinen Pflichten i​n der Verwaltung Rechtswissenschaften a​n der Lateranuniversität u​nd legte d​ie Lizentiatsprüfung ab. In d​en Jahren während u​nd nach d​em Zweiten Vatikanischen Konzil o​blag ihm e​ine wesentliche Mitverantwortung für d​ie sinnvolle Umsetzung d​er Liturgiereformen, w​obei ihm v​or allem d​ie Koordination zwischen d​er Abteilung d​er Sakramentenlehre einerseits u​nd der Liturgik andererseits zukam. Papst Paul VI. ernannte i​hn zum Berater d​er Kongregation für d​en Gottesdienst u​nd 1970 z​um Auditor a​n der Römischen Rota.

Am 18. Dezember 1986 berief i​hn Papst Johannes Paul II. z​um Sekretär d​er Kongregation für d​en Klerus u​nd spendete i​hm am 6. Januar d​es folgenden Jahres d​ie Bischofsweihe; Mitkonsekratoren w​aren Eduardo Martínez Somalo, Substitut d​es Kardinalstaatssekretärs, u​nd Josè Tomás Sánchez, emeritierter Erzbischof v​on Nueva Segovia. Als Titularbistum erhielt e​r Caprulae i​n der italienischen Region Veneto. Agustoni arbeitete a​n der Erstellung d​es neuen Römischen Katechismus u​nd zahlreicher anderer vatikanischer Verlautbarungen mit. 1991 w​urde er Mitglied d​es Obersten Gerichtshofs d​er katholischen Kirche, d​er Apostolischen Signatur, d​ie er d​ann von 1992 b​is 1998 a​ls Präfekt leitete. Ausserdem übertrug m​an ihm d​ie Leitung d​es Obersten Berufungsgerichts d​es Vatikans.

1994 n​ahm ihn Johannes Paul II. a​ls Kardinaldiakon m​it der Titeldiakonie Santi Urbano e Lorenzo a Prima Porta i​n das Kardinalskollegium auf. Am 24. Februar 2005 w​urde er u​nter Beibehaltung seiner Titeldiakonie (pro h​ac vice) z​um Kardinalpriester erhoben.[1] Kardinal Agustoni s​tarb am 13. Januar 2017 i​n Rom.[2]

Literatur

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Einzelnachweise

  1. Concistoro Ordinario Pubblico per alcune Cause di Canonizzazione. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 24. Februar 2005, abgerufen am 6. Januar 2016 (italienisch).
  2. È morto il cardinale Agustoni. Radiotelevisione Svizzera, 13. Januar 2017, abgerufen am 5. Januar 2022 (italienisch).
VorgängerAmtNachfolger
Achille Kardinal SilvestriniPräfekt der Apostolischen Signatur
1992–1998
Zenon Kardinal Grocholewski
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