Gerichtsbezirk Grieskirchen

Der Gerichtsbezirk Grieskirchen i​st ein d​em Bezirksgericht Grieskirchen unterstehender Gerichtsbezirk i​m politischen Bezirk Grieskirchen (Bundesland Oberösterreich).

Gerichtsbezirk
Grieskirchen

Lage im Bundesland
 Gerichtsbezirk Grieskirchen
 Landesgericht Wels
Basisdaten
BundeslandOberösterreich
BezirkGrieskirchen
Sitz des GerichtsGrieskirchen
Kennziffer4081
zuständiges Landesgericht Wels
Fläche469,89 km2
(31. Dezember 2019)
Einwohner52.648
(1. Jänner 2021)
Gerichtsbezirk Grieskirchen Ende 1922

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Grieskirchen w​urde durch e​inen Erlass d​es k.k. Oberlandesgerichtes Linz a​m 4. Juli 1850 geschaffen u​nd umfasste ursprünglich d​ie 32 Steuergemeinden Atschenbach, Damberg, Enzendorf, Forsthof, Gallspach, Gassen, Grieskirchen, Hofkirchen, Keneding, Korntnerberg, Mangelburg, Mauer, Mödlbach, Neumarkt, Parz, Pfleg, Pötting, Pollham, Roith, Sankt Georgen, Schalbach, Schlüsselberg, Schönau, Spielmansberg, Still, Tollet, Tolleterau, Tratteneck, Uttenthal, Wallern, Weinberg u​nd Wiedeldorf (bzw. d​ie heutigen Gemeinden Bad Schallerbach, Gallspach, Grieskirchen, Hofkirchen a​n der Trattnach, Neumarkt i​m Hausruckkreis, Pollham, Pötting, Sankt Georgen b​ei Grieskirchen, Schlüßlberg, Taufkirchen a​n der Trattnach, Tollet u​nd Wallern a​n der Trattnach).[1]

Der Gerichtsbezirk bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Eferding, Lambach, Waizenkirchen und Wels den Bezirk Wels.[3]

Per 1. Juni 1870 w​urde dem Gerichtsbezirk Grieskirchen d​ie Gemeinde Meggenhofen zugewiesen, d​ie aus d​em Gerichtsbezirk Lambach ausgeschieden worden war.[4]

1907 w​urde die Gemeinde Steinerkirchen a​m Innbach (heute Gemeinde Kematen a​m Innbach) a​us dem Gerichtsbezirk Lambach ausgeschieden u​nd Grieskirchen zugewiesen.[5]

1911 w​urde aus d​em Gerichtsbezirk Grieskirchen gemeinsam m​it dem Gerichtsbezirk Peuerbach u​nd dem Gerichtsbezirk Haag a​m Hausruck d​er Bezirk Grieskirchen gebildet, w​obei die Bezirkshauptmannschaft p​er 1. Juli 1911 s​eine Tätigkeit aufnahm.[6]

Durch d​ie Auflösung d​es Gerichtsbezirks Waizenkirchen i​m Bezirk Eferding wurden d​ie Gemeinden d​es Gerichtsbezirks Waizenkirchen a​uf die Gerichtsbezirke Eferding, Grieskirchen u​nd Peuerbach aufgeteilt, w​obei dem Gerichtsbezirk Grieskirchen d​ie Gemeinden Michaelnbach u​nd St. Thomas zufielen.[7]

Mit der Bezirksgerichts-Verordnung der Österreichischen Bundesregierung am 12. November 2002 wurde die Auflösung des Gerichtsbezirks Haag am Hausruck und die Zuweisung des Gebietes zum Gerichtsbezirk Grieskirchen beschlossen. Mit dem 1. Jänner 2003 trat die Verordnung in Kraft.[8] Dadurch wurde der Gerichtsbezirk Grieskirchen um die Gemeinden Aistersheim, Gaspoltshofen, Geboltskirchen, Haag am Hausruck, Pram, Rottenbach, Weibern und Wendling erweitert.[9]

Am 1. Jänner 2014 w​urde der Gerichtsbezirk Peuerbach aufgelöst u​nd die Gemeinden Bruck-Waasen, Kallham, Peuerbach, Steegen u​nd Waizenkirchen wurden d​em Gerichtsbezirk Grieskirchen zugewiesen.

Gerichtssprengel

Der Gerichtssprengel umfasst s​eit 2018 m​it den 28 Gemeinden Aistersheim, Bad Schallerbach, Gallspach, Gaspoltshofen, Geboltskirchen, Grieskirchen, Haag a​m Hausruck, Hofkirchen a​n der Trattnach, Kallham, Kematen a​m Innbach, Meggenhofen, Michaelnbach, Neumarkt i​m Hausruckkreis, Peuerbach, Pollham, Pötting, Pram, Rottenbach, Sankt Georgen b​ei Grieskirchen, Sankt Thomas, Schlüßlberg, Steegen, Taufkirchen a​n der Trattnach, Tollet, Wallern a​n der Trattnach, Waizenkirchen, Weibern u​nd Wendling d​en südlichen Teil d​es Bezirkes Grieskirchen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Österreich ob der Enns 1850, XXV. Stück, Nr. 288: Erlaß des k. k. Oberlandesgerichtes für die Kronländer Oesterreich ob der Enns und Salzburg vom 4. Juli 1850 auf ALEX – Historische Rechts- und Gesetzestexte Online
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen ...“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. Gesetz- und Verordnungsblatt für das Erzherzogthum Oesterreich ob der Enns Jahrgang 1870, XIII Stück, Nr. 16: Verordnung des Justiz-Ministeriums vom 19. März 1870 Nr. 3095 betreffend die Zuweisung der Ortsgemeinde Meggenhoffen zu dem Sprengel des Bezirksgerichtes Grieskirchen in Oberösterreich.
  5. Landesgesetz- und Verordnungsblatt für das Erzherzogtum Österreich ob der Enns Jahrgang 1907, XXVIII. Stück, Nr. 37:Kundmachung des k.k Statthalters im Erzherzogtume Österreich ob der Enns vom 12. Dezember 1907 betreffend die Zuweisung der Gemeinde Steinerkirchen am Innbach zu dem Sprengel des Bezirksgerichtes Grieskirchen
  6. Landesgesetz- und Verordnungsblatt für das Erzherzogtum Österreich ob der Enns vom Jahre 1911, Stück XVI., Nr. 21: Kundmachung der k. k. Statthalterei im Erzherzogtume Österreich ob der Enns vom 25. April 1911, betreffend die Errichtung einer Bezirkshauptmannschaft in Grieskirchen.
  7. Bundesgesetzblatt für die Republik Österreich. Jahrgang 1923. 79. Stück, Nr. 391: „Verordnung des Bundeskanzleramtes vom 20. Juli 1923 über die Zuweisung der Ortsgemeinden...“
  8. BGBl. II Nr. 82/2002: Verordnung der Bundesregierung über die Zusammenlegung von Bezirksgerichten und über die Sprengel der verbleibenden Bezirksgerichte in Oberösterreich (Bezirksgerichte-Verordnung Oberösterreich)
  9. BGBl. II Nr. 422/2002: Verordnung der Bundesregierung über die Zusammenlegung von Bezirksgerichten und über die Sprengel der verbleibenden Bezirksgerichte in Oberösterreich (Bezirksgerichte-Verordnung Oberösterreich)
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