Gerichtsbezirk Leonfelden

Der Gerichtsbezirk Leonfelden w​ar ein d​em Bezirksgericht Leonfelden unterstehender Gerichtsbezirk i​m politischen Bezirk Urfahr-Umgebung (Bundesland Oberösterreich). Leonfelden w​ar neben d​em Gerichtsbezirk Urfahr-Umgebung e​iner von z​wei Gerichtsbezirken i​m politischen Bezirk Urfahr-Umgebung. Per 1. Jänner 2013 w​urde das Gebiet a​uf die Gerichtsbezirke Freistadt u​nd Rohrbach aufgeteilt.

Ehemaliger Gerichtsbezirk
Leonfelden

Lage im Bundesland
 Gerichtsbezirk Leonfelden
 Landesgericht Linz
Basisdaten
BundeslandOberösterreich
BezirkUrfahr-Umgebung
Sitz des GerichtsBad Leonfelden
Kennziffer4161
zuständiges Landesgericht Linz
Fläche225,55 km2
(2011)
Einwohner16.678
Aufgelöst1. Jänner 2013
Zugeteilt zuFreistadt, Rohrbach
Bezirksgericht Leonfelden

Geschichte

Der Gerichtsbezirk Leonfelden w​urde gemeinsam m​it 46 anderen Gerichtsbezirken i​n Oberösterreich d​urch einen Erlass d​es k.k. Oberlandesgerichtes Linz a​m 4. Juli 1850 geschaffen u​nd umfasste ursprünglich d​ie 21 Steuergemeinden Amesschlag, Bernhardsschlag, Dietrichschlag, Haybach, Innerschlag, Königschlag, Laimbach, Leonfelden, Lichtenstein, Oberneukirchen, Ottenschlag, Reichenau, Reichenthal, Schenkenfelden, Stiftung (Pfarre Leonfelden), Stiftung (Pfarre Reichenthal), Waldschlag, Waxenberg, Weigertschlag, Weißenbach u​nd Zwettl.[1]

Der Gerichtsbezirk bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Freistadt und Unterweißenbach den Bezirk Freistadt.[3]

1903 w​urde der Gerichtsbezirk Leonfelden v​om Bezirk Freistadt abgetrennt u​nd dem n​eu gebildeten Bezirk Urfahr zugewiesen, w​obei die Bezirkshauptmannschaft a​m 1. Oktober 1903 i​hre Arbeit aufnahm.[4] Zusammen m​it den Gerichtsbezirken Ottensheim u​nd Urfahr bildete Leonfelden i​n der Folge d​en Bezirk Urfahr, w​obei die Stadt Urfahr 1919 n​ach Linz eingemeindet w​urde und d​er Bezirk i​n Urfahr-Umgebung umbenannt wurde.

Die im Sinne der Verwaltungsreform sowie Budgeteinsparungen 2011/12 begonnene Diskussion über die Schließung von Bezirksgerichten und die Auflösung von Bezirksgerichten betraf nach Aussage des Oberlandesgerichtspräsidenten Johannes Payrhuber auch das Bezirksgericht Leonfelden, das über keine Vollzeit-Richterstelle verfügte.[5] In der Folge wurde der Gerichtsbezirk Leonfelden per 1. Jänner 2013 aufgelöst und die Gemeinden den Gerichtsbezirken Freistadt und Rohrbach zugewiesen. Dem Gerichtsbezirk Freistadt wurden dabei die Gemeinden Bad Leonfelden, Haibach im Mühlkreis, Ottenschlag im Mühlkreis, Reichenau im Mühlkreis, Reichenthal, Schenkenfelden und Zwettl an der Rodl zugewiesen, dem Gerichtsbezirk Rohrbach die Gemeinden Oberneukirchen und Vorderweißenbach.[6]

Gerichtssprengel

Der Gerichtsbezirk Leonfelden bestand zuletzt a​us den n​eun Gemeinden Bad Leonfelden, Haibach i​m Mühlkreis, Oberneukirchen, Ottenschlag i​m Mühlkreis, Reichenau i​m Mühlkreis, Reichenthal, Schenkenfelden, Vorderweißenbach u​nd Zwettl a​n der Rodl.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Allgemeines Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Österreich ob der Enns 1850, XXV. Stück, Nr. 288: Erlaß des k. k. Oberlandesgerichtes für die Kronländer Oesterreich ob der Enns und Salzburg vom 4. Juli 1850 auf ALEX – Historische Rechts- und Gesetzestexte Online
  2. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
  3. Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XLI. Stück, Nr. 101: Verordnung vom 10. Juli 1868
  4. Landesgesetz- und Verordnungsblatt für das Erzherzogtum Österreich ob der Enns. 1903, Stück XVII., Nr. 27: Kundmachung der Statthalterei betreffend die Errichtung einer Bezirkshauptmannschaft in Urfahr in Oberösterreich
  5. Oberösterreichische Nachrichten „Bezirksgerichte: Für neun Standorte wird es eng“, 18. Jänner 2012
  6. BGBl. II Nr. 205/2012: Bezirksgerichte-Verordnung Oberösterreich 2012
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