Unterampfrach
Unterampfrach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Schnelldorf im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Unterampfrach Gemeinde Schnelldorf | |
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Höhe: | 452 m ü. NHN |
Einwohner: | 504 (2002) |
Eingemeindung: | 1. Januar 1972 |
Postleitzahl: | 91625 |
Vorwahl: | 07950 |
Geografie
Das Pfarrdorf liegt an der Ampfrach, die ein rechter Zufluss der Wörnitz ist. Im Südosten grenzt das Rotfeld an. 1 km nördlich befindet sich der Bergmann (530 m ü. NHN), der eine Erhebung der Schnelldorfer Hardt ist, die Teil der Frankenhöhe ist.
Die Staatsstraße 2222 führt nach Bergnerzell (2,3 km östlich) bzw. an Oberampfrach vorbei nach Schnelldorf (4 km westlich). Die Kreisstraße AN 38 führt nach Haundorf (1,8 km südlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Ransbach a.d.Holzecke (2 km westlich), nach Stollenhof (1,5 km westlich), nach Hilpertsweiler zur Staatsstraße 1066 (1,8 km südöstlich) und nach Ungetsheim zur AN 5 (2,5 km nordöstlich).[1]
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort am 22. Oktober 1299. Lupold II. von Weiltingen gab seiner Ehefrau Margarete Hakke von Wellstein als Entschädigung die Dörfer Unter- und Oberampfrach. Zuvor hatte er Güter, die ihr ursprünglich gehörten, an das Frauenkloster Kirchheim verkauft.[2]
Unterampfrach lag im Fraischbezirk des ansbachischen Oberamtes Feuchtwangen. Im Jahre 1732 bestand der Ort aus 59 Anwesen mit 62 Mannschaften und 1 Pfarrhaus, 1 Schulhaus, 1 Gericht aus 12 Schöffen. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Vogtamt Ampfrach inne. Grundherren waren Vogtamt Ampfrach (1 Amtshof, 2 Höfe, 6 Halbhöfe, 2 Güter mit Tafernwirtschaften mit Backrecht, 2 Güter mit Backrecht, 1 Gut mit Badstube, 1 Gut mit Wirtschaft, 1 Gut mit Schmiede, 3 Güter mit doppelter Mannschaft, 16 Güter, 1 Häuslein mit Schmiede, 9 Häuslein), das Stiftsverwalteramt Feuchtwangen (2 Güter, 2 Häuslein) und das Kastenamt Feuchtwangen (1 Hof, 1 Gütlein, 6 Häuser). 1 Mühle und 1 Gut waren ein Freieigen.[3] An diesen Verhältnissen änderte sich bis zum Ende des Alten Reiches nichts.[4][5] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Feuchtwangen.
Im Jahre 1806 kam Unterampfrach an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt (frühes 19. Jahrhundert) wurde der Steuerdistrikt Unterampfrach gebildet, zu dem Altersberg, Gumpenweiler, Haundorf, Holdermühle, Jakobsmühle, Jockenmühle, Ransbach a.d.Holzecke und Stollenhof gehörten. Wenig später wurde mit den Orten Hilpertsweiler, Jakobsmühle und Stollenhof die Ruralgemeinde Unterampfrach gebildet. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Feuchtwangen zugeordnet.[6][7] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 8,738 km².[8] Im Zuge der Gebietsreform wurde diese am 1. Januar 1972 nach Schnelldorf eingemeindet.[9]
Baudenkmäler
- Haundorfer Straße 4: ehem. Sölde, erdgeschossiger Einfirsthof mit Satteldach, Fachwerk, spätes 18. Jh.
- Seinsheimerstraße 6: evang.-Luth. Kirche St. Sebastian: frühneuzeitliche Chorturmkirche mit achtwinkeligem Turm und Langhaus mit abgewalmtem Satteldach, von Hans Wolspanger, 1578, 1722 erweitert; mit Ausstattung
- Seinsheimerstraße 9: ehem. Austragshaus, eineinhalbgeschossiger Kleinbau mit Satteldach, Zwerchhaus und Fachwerk-Halbgeschoss, um 1900
- Seinsheimerstraße 11: ehem. Gasthaus, dann Schmiede, zweigeschossiges Wohnstallhaus mit Krüppelwalmdach, korbbogigem Mitteltor und Querhaus, dendrologisch datiert um 1450, 1773 und 1827; Scheune, massiver Satteldachbau, 18. Jh.
Bodendenkmäler
- Am Ortsrand von Unterampfrach nahe der Straße Zur Dorfmühle ist der Burgstall einer mittelalterliche Burg Bodendenkmal. Der rechte Teilungszweig Katzenbach durchfließt das Terrain, in dem wassergefüllte Gräben im Viereck wohl die Kontur der ehemaligen Verteidigungsanlage anzeigen.
Einwohnerentwicklung
Gemeinde Unterampfrach
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 463 | 579 | 653 | 620 | 668 | 670 | 680 | 689 | 744 | 761 | 728 | 703 | 642 | 607 | 599 | 653 | 589 | 590 | 537 | 729 | 703 | 624 | 502 | 517 |
Häuser[10] | 93 | 96 | 123 | 135 | 131 | 125 | 121 | 120 | ||||||||||||||||
Quelle | [11] | [7] | [12] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [12] | [12] | [19] | [12] | [12] | [12] | [20] | [12] | [12] | [12] | [21] | [12] | [8] | [22] |
Ort Unterampfrach
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 1993 | 2002 |
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Einwohner | 396 | 516 | 596 | 611 | 676 | 584 | 521 | 626 | 445 | 467 | 436 | 454 | 504 |
Häuser[10] | 82 | 85 | 123 | 122 | 115 | 110 | 110 | 126 | |||||
Quelle | [11] | [7] | [13] | [15] | [18] | [19] | [20] | [21] | [8] | [22] | [23] |
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Unterampfrach. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 5: S–U. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1802, DNB 790364328, OCLC 833753112, Sp. 615 (Digitalisat).
- Gerhard Meier: Ampfri – seinerzeit und heit. Band 1: "Vom "Gässle in'd Houdegass". Unterampfrach 2015.
- Gerhard Meier: Ampfri – seinerzeit und heit. Band 2: "Vo dr Koureschranne und Schmiedgass bis zum Dinkelberch". Unterampfrach 2016.
- Gerhard Meier: Ampfri – seinerzeit und heit. Band 3: "Vom Mühlwech und Bodgas ind Brugge". Unterampfrach 2017.
- Georg Paul Hönn: Unterampfrach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 378–379 (Digitalisat).
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Feuchtwangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 21). Deutscher Kunstverlag, München 1964, DNB 453909426, S. 129–130.
- Anton Steichele (Hrsg.): Das Bisthum Augsburg historisch und statistisch beschrieben. Band 3. Schmiedsche Verlagsbuchhandlung, Augsburg 1872, S. 498–499 (Digitalisat).
- Gottfried Stieber: Ampfrach (Unter-). In: Historische und topographische Nachricht von dem Fürstenthum Brandenburg-Onolzbach. Johann Jacob Enderes, Schwabach 1761, S. 198–199 (Digitalisat).
Weblinks
- Unterampfrach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 10. September 2021.
- Unterampfrach in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 18. September 2019.
- Unterampfrach im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Unterampfrach im BayernAtlas. Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- unterampfrach.de (Memento vom 12. Februar 2013 im Webarchiv archive.today)
Anmerkung: Der Abschnitt Geschichte, dem die Information entstammt, ist nicht mehr abrufbar. - Nach der Vetterischen Beschreibung des Oberamtes Feuchtwangen von 1732 (s. a. Unterampfrach (Grundherrschaft) auf der Website geschichte-feuchtwangen.de).
- Johann Bernhard Fischer: Unterampfrach. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 193 (Digitalisat).
- J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 5, Sp. 615.
- Adreß- und statistisches Handbuch für den Rezatkreis im Königreich Baiern. Kanzlei Buchdruckerei, Ansbach 1820, S. 36 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 113 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 778 (Digitalisat).
- Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 461.
- Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 93 (Digitalisat). Für die Gemeinde Unterampfrach zuzüglich der Einwohner und Gebäude von Hilpertsweiler (S. 40), Jakobsmühle (S. 45) und Stollenhof (S. 90).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 171, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 1022, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 160 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1186–1187, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, S. 63 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, S. 180 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1118 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1185 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1223 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1059 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 331 (Digitalisat).